Tatsächlich war ich den größten Teil der Reise betrunken gewesen. Etwas anderes hatte ich nicht zu tun gehabt. Die meisten hier sprachen ein höchst akzentvolles Valyrisch, welches ich kaum verstand. Doch ich war absolut ausgenüchtert und glücklich, als wir am Hafen von Meeren hielten. Auf Daario wartete ich nicht. Ich rannte von Bord kaum, dass die Planke stand. Und dann rannte ich nur noch. Rannte so schnell ich konnte zur Pyramide. Ein paar meiner Männer sah ich in Wirtshäuser gehen. Ein paar sahen mich glücklich erschrocken an. Es war bereits später Abend und die meisten tranken nun. Doch ich wollte nur zu meiner Verlobten! Sie wäre sicher wütend. Mit Sicherheit kochte sie vor Wut! Und ich hatte bereits einmal Daenerys volle Wut zu spüren bekommen... nicht die schlechteste Erfahrung in meinem Leben. Ich wusste nur bis heute nicht, wie ich es einordnen sollte. Doch damals war es Wut und Eifersucht. Heute war es Wut und... Enttäuschung? Oder einfach nur blanke Wut? Egal was es war, ich würde es ertragen, solange ich sie wieder in meine Arme schließen könnte.
Die Wachen hatten mich zu meinem Glück erkannt. So ließen sie mich direkt durch. Leider blieb die Zeit nicht mir die Spuren der Reise abzuwaschen doch war es mir eh wichtiger meine Geliebte zu sehen. Man sagte mir, sie sei aktuell im Ratssaal. So rannte ich durch die Burg. Bis zur Tür. „Meine Königin!", grinste Ivar und ich nickte ihm nur grüßend zu, bevor ich die Tür öffnete.
Und da stand sie. Meine Königin. Meine Geliebte. Die Liebe meines Lebens und einzige Frau, deren Herz ich mehr begehrt hatte als ihren wunderschönen Körper. Ihr Blick war hinaus gerichtet auf die Stadt. „Daenerys, meine Geliebte.", begann ich und sie erstarrte. „Asha...", hauchte sie und drehte sich um. Mit ungläubigen Augen sah sie mich an. „Asha...", sie presste ihre Lippen aufeinander und trat zu mir. Tränen bildeten sich in ihren wunderschönen violetten Augen, worunter sich bereits tiefe, dunkle Augenringe gebildet hatten. Stillschweigend blieb sie vor mir stehen und ich sah sie besorgt an. Meine Geliebte. „Dae...", weiter kam ich nicht, da sie mich ohrfeigte. Mit einer Kraft, die ich der Kleineren nie zugetraut hätte. Erschrocken taumelte ich zur Seite und hielt mir keuchend die Wange. „Dae...", erneut eine Ohrfeige und immer wieder bis ich ihre Handgelenke zu fassen bekam und sie ansah. Tränen rannen ihre Wange herunter und sie entkam meinem Griff. Immer wieder schlug sie gegen meine Schultern doch schien ihr die Kraft auszugeben. Sie schluchzte, weinte und schlug mich, während ich sie in meine Arme schloss. Sie wehrte sich doch war ich nun mal die Stärkere. Sie zappelte. Trat nach mir. Trat einige Male auf meine Füße doch ignorierte ich es. Sie weinte immer lauter und ich hielt sie fester, bis sie erschöpft auf die Knie sank und ich ebenso mit ihr nieder sank. „Ich weiß... es war furchtbar von mir zu gehen. Lass es mich dir erklären. Und deine Wut habe ich voll und ganz verdient. Schlage mich! Trete mich! Beschimpfe mich doch bitte Daenerys... weine nicht... nicht wegen mir.", bat ich. Sie sah mich mit verweinten Augen an. „Asha... du... das... als ich deinen Brief las... darin standen zwei Wochen! Höchstens drei! Du... du warst fast einen Monat fort!", wimmerte sie. Ich nickte. „Ich weiß... es... wir strandeten. Ich erzähle es dir später.", erklärte ich. „Asha, ich dachte das mit uns ist... hast du nur mit mir geschlafen um mich abzulenken? Als du gingst... ich hatte Angst, dass unser letztes gemeinsames mal... nur eine Ablenkung war! Nur, damit du mich mitten in der Nacht verlassen kannst und... Asha... als du mit mir schliefst, bevor du gingst... war es nur eine Ablenkung?", wollte sie wissen. Ich schluckte und sah beschämt zu Boden. „Ja.", gestand ich und erneut ohrfeigte sie mich. „Aber nur dieses eine Mal! Jedes andere Mal nahm ich dich aus Liebe und Leidenschaft!", versuchte ich sie zu beschwichtigen doch es kam nur noch eine Ohrfeige. Sie stieß mich weg und ich landete auf dem Rücken. Sie stand auf und trat etwas fort von mir. „Asha! Wenn wir beide miteinander schlafen soll es etwas Besonderes sein! Für mich ist es das! Und du trittst das mit Fü..." „Nein! Bitte...", flehte ich sie an und trat näher. Sie wich zurück... sie wich zurück... meine eigene Verlobte wich vor mir zurück. „Asha... schwöre, dass du nie wieder so etwas tust. Weder mich ablenkst, noch ohne mein Wissen gehst. Schwöre, dass..." „Hiermit schwöre ich, Königin Asha Graufreud, dass ich dir, Daenerys Targaryen, alles anvertraue. Alle meine Pläne. Alle meine Gedanken werde ich dir auf deine Bitte hin preisgeben. Alles und die volle Wahrheit. Nie mehr werde ich dich belügen. Nie mehr werde ich ohne dein Wissen verschwinden. Das schwöre ich bei den alten Göttern, bei den neuen Göttern, beim Ertrunkenen Gott, bei meiner Liebe zu dir und bei meinem eigenen Leben. Daenerys, ich schwöre es.", erklärte ich und sah ihr dabei die ganze Zeit in die Augen. Sie sah mich traurig an. „Asha... findest du mich eigentlich noch attraktiv? Du gehst, bei Nacht und Nebel. Verlässt mich und bleibst ewig weg. Schläfst nur mit mir um mich abzulenken... findest du mich nicht mehr attraktiv? Hast du in deiner Abwesenheit vielleicht sogar Huren genommen?", erneut liefen Tränen aus ihren Augen. „Daenerys... wie kommst du auf eine solche Frage? Natürlich nahm ich mir keine andere Frau! Nur dir allein gehöre ich! Und natürlich finde ich dich attraktiv!", ich trat näher und zog sie an mich auch, wenn sie sich wehrte. „Ich verehre jeden Zentimeter deines Körpers. Ich bete den Boden an, auf dem du wandelst und beneide jeden, der dich sehen darf während ich fort bin. Ich liebe dich über alles! Deinen Körper. Aber auch deine Seele und all dein Wesen... alles an dir ist so wunderschön und perfekt, dass ich bis heute nicht weiß womit ich dieses Glück verdient habe. Doch danke ich den Göttern dafür, dass du mir erlaubt hast bei dir zu sein.", erklärte ich und versuchte sie zu küssen, doch wich sie aus. Sie schluchzte laut und weinte. Es brach mir das Herz. „Bitte Daenerys... weine doch nicht... nicht wegen mir! Ich weiß, es war furchtbar, was ich tat doch bitte weine nicht!", flehte ich und sah sie bittend an. „Asha ich...", sie schluchzte. „Ich war bei einem Maester.", gestand sie. Mir wich alle Farbe aus dem Gesicht. „Ich hatte solche Angst, ich sei ernsthaft krank... diese Angst hatte ich allein zu tragen!", warf sie mir vor und ich nickte. Ich hatte sie allein gelassen... meine Verlobte... „Ist es... Daenerys... egal was es ist, wir stehen das gemeinsam durch! Ich bleibe bei dir egal was kommt! Sofern du das möchtest... egal welche Krankheit an deinem wunderschönen Körper zehren mag, wir finden eine Lösung! Wir..." „Asha, es ist keine Krankheit.", erklärte sie. Ich sah sie erleichtert an doch ihr Blick ließ wieder Besorgnis in mir aufkommen. Tränen rannen unkontrolliert ihre Wangen herunter und ihre Augen waren gerötet. „Asha ich... ich...", sie atmete tief durch und sah mir verzweifelt in die Augen. „Ich bin schwanger."
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Salzliebe
FanfictionAsha Graufreud wurde von ihrem Onkel Euron entführt und ist nun nicht mehr von Wert im Spiel um den Thron. Doch dank ihres Bruders schafft Asha es wieder ins Spiel zurück und zu ihrer Königin. Denn als sie von Euron mitgenommen wurde war da etwas z...