179

724 24 0
                                    


„Ich... ich könnte wenigstens auf dem Schiff bleiben. Asha, die Salzflamme ist schnell und würde mich wieder zurück bri...", mit einem sanften Kuss unterbrach ich meine Ehefrau. „Daenerys, du weißt genau, dass es nicht geht. Du bist eine Königin! Du bist meine Königin. Halfdan! Ivar!", rief ich und beide Männer kamen zu uns. „Begleitet meine Frau doch bitte in ihr Zimmer.", befahl ich. Die Männer nickten und postierten sich links und rechts an Daenerys Seite. „Asha, willst du mich abführen lassen? Gut, ich bleibe hier. Doch werde ich nicht hinauf gehen! Ich will hier bleiben und dir wenigstens winken, bis ich dich nicht mehr sehe.", bat sie. „Gut. Halfdan, Ivar, begleitet bei Daenerys. Geschieht ihr ein Leid, so geschieht Euch auch eines.", brummte ich. „Meine Königin. Allein die Ehre gebietet es uns, auf unsere Königin acht zu geben!", verkündete Halfdan mit der Hand auf der Brust. Ich nickte. „Gut." „Gebt nur auf Euch selbst acht, Königin Asha. Damit auch wir ohne Sorge auf Daenerys Acht geben können.", erklärte Ivar und ich lächelte, bevor ich wieder meine Frau ansah. Ich legte meine Hand an ihre Wange. Kurz zog ich sie zurück um mir meinen gefütterten Lederhandschuh ausziehen zu können und ihr die nackte Hand an die Wange legen zu können. „Daenerys, ich liebe dich. Ich komme bald zu dir zurück. Du kennst mich. Mich wirst du doch nicht so schnell los. Und ich komme sicher wieder. Ich muss doch die Kinder mit dir groß ziehen.", lächelte ich und gab Daenerys einen Kuss. „Fahr wohl, Asha. Und kehre bald und in einem Stück wohlbehalten zu mir zurück.", bat Daenerys und sah mich traurig an, als ich mich zum gehen wand und zum Schiff ging. Lady Sand würde später folgen. Sie würde sich nicht am Kampf beteiligen.

Der Kapitän segelte das Schiff ruhig aus der Bucht während meine Augen die violetten der Targaryen fixierten. Sie sah mir traurig nach. Nach einer Weile der Fahrt sah ich sie nicht mal mehr und ich wand mich vom Meer ab. Die Eisenmänner an Deck sahen mich an. Wieso gab der Kapitän keine Anweisungen? Er schien auf mich zu warten. „Großsegel setzen!", brüllte ich und schon rannten die faulen Hunde. Ich ging vor zum Bug und ließ mir die kühle Seeluft und die Gischt um die Nase pfeifen. Komisch... vor einem Jahr noch war ich so gerne allein auf See. Hier und da holte ich mir eine Hure und dann... plündern. Wie leer mein Leben damals war. Rauben, plündern, brandschatzen, segeln und Huren vögeln. Das war alles, woraus mein Leben bestand. Das alles abgerundet mit dem starken Trinken. Und nun... Nun war ich fast dreißig. Überglücklich verheiratet und in ein paar Monaten wäre ich Mutter... bei allen Göttern war mir dieser Begriff unangenehm. Nun... da ich Daenerys Kinder mit groß ziehen würde, würde ich genauso wie Daenerys ihre Mutter sein. Leider stellten sich mir alle Nackenhaare auf bei dem Gedanken an ein kleines Kind, dass mich Mama nannte... Ich sah es schon kommen... wenn die Kinder auf der Welt waren, und Daenerys wieder trinken durfte, würde ich einiges an Schnaps trinken müssen, um die nüchternen Monate aufzuholen. Vor allem da im ersten Jahr die Neugeborenen ständig weinen würden. Das konnte zwar eine Dienerin erledigen... aber ich wollte schlafen! Wobei... Daenerys hätte den Schlaf so viel nötiger... Götter was tat ich hier? Ich stand vor der Invasion Dornes und machte mir über meine Kinder Gedanken! Das würde schon werden! Erst mal, und das war das wichtigste, musste ich den Kindern ein sicheres Zuhause bieten!

Die Stimmung an Deck war angespannt, als wir vor Dornes Küste vor Anker gingen. „Wie sieht es aus?", wollte ich wissen als der Mann vom Krähennest herunter stieg und vor mich trat. „Die Unbefleckten marschieren gen Dorne und sind bereits in die Belagerung über gegangen, meine Königin.", erklärte er. „Gut. Dann gebt das Signal! Die Männer sollen sich bereit machen!", befahl ich und ging selbst wieder runter in meine Kajüte, um mir meine Rüstung anzuziehen.

Leise glitten die Schiffe durch die Dunkelheit vor der dornischen Küste. Ein Mann drückte mir eine Fackel in die Hand und ich stellte mich oben zum Steuerrad. Ich hob die Fackel. Die Segel der Schiffe meiner Flotte wurden eingeholt und ich wartete, bis ich in der Dunkelheit die Bogenschützen sah. Ich senkte die Fackel halb und jeder entzündete seinen Pfeil. Auch auf meinem Schiff taten sie das. Ich sah zu Dorne. Wir trieben langsam näher, soweit die Kette des Ankers dies erlaubte. Ein leichter Wind bließ mir um die Ohren und ich wartete, bis er aufhörte und ich Sonnspeer sah. Dann riss ich die Fackel herunter und setzte den Himmel in Flammen. Ein brennender Pfeilregen traf alle Schiffe vor Dorne und die Gebäude am Hafen. Ich packte das Horn und bließ hinein. Ein lautes Signal hallte über das Meer und ich sah in die Ferne. Schreie zerrissen die Stille und ich sah die Unbefleckten los stürmen. Ebenso die Dothraki. „Meine Königin, schießen oder an Land gehen?", wollte mein Kapitän wissen. Ich hatte dafür zwei Signale ausgemacht. Würde ich das gerade Fackelsignal geben würden wir sie beschießen. Würde ich das Kreissignal geben, würden wir stürmen. Ich packte die Fackel und sah nach Sonnspeer. Was wäre klüger? Beschießen wäre sicherer aber... das war nicht unsere Art. Mit diesem Gedanken tat ich das Kreissignal.

SalzliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt