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Je näher ich dem Tor kam desto lauter hörte ich die Rufe. Valyrisches Brüllen, auf das mit westerosischen Beleidigungen geantwortet wurde. „Qrīdrughāks!" „Meine Königin ist da drin! Halt dein Maul und lass mich rein!", brüllte einer meiner Männer. „Kostilus umbagon gīda!" „Ich versteh kein Wort! Hat der mich beleidigt?", gerade als ich hörte, wie Schwerter gezogen wurden trat ich heraus. „Aufhören! Bei allen Göttern, steckt die Schwerter weg!", befahl ich und trat vor meine Männer. „Auf die Knie! Sofort!", befahl ich und sie gehorchten. Ich wand mich den Wachen zu. „Kostilus shijetra ñuha vali. Rȳ pōja ñelly dakogon ānogar vīlībāzmio.", entschuldigte ich mich bei den Wachen und erklärte, dass durch die Adern meiner Männer Kriegerblut floss. Sie nickten und nahmen eine lockerere Haltung an. „Zu Euch?", wollte einer in schlechtem Westerosi wissen. „Ja.", antwortete ich. Sie nickten und ich sah meine Männer an. Mein Blick fiel auf den Kapitän, der ebenso den Rang eines Offiziers erkämpft hatte. „Komm her.", befahl ich. Langsam trat er zu mir und schien eine Strafe zu erwarten. Doch war ich gerade nicht in der Verfassung für so etwas. „Ich werde mit der Königin über ein Quartier für euch an Land sprechen. Doch vorerst bleibt ihr an Deck. Andererseits... nein. Lieber habe ich ein paar meiner Männer um mich. Wo sind Ivar und Halfdan?", wollte ich wissen. Beide Namen waren mir von vergangenen Schlachten im Gedächtnis geblieben. Es waren mutige und kluge Eisenmänner. Erfahren mit dem Schwert. Beides Brüder. Doch ihre Nachnamen waren mir entfallen... es war auch unnötig. Der Kapitän brüllte ihre Namen über die Menge hinweg und zwei der Eisenmänner standen auf. Vor mir zogen sie ihre Helme ab und knieten nieder. „Meine Königin.", kam es von beiden. Es waren Zwillinge. Beide hatten dunkelbraunes Haar, welches ihnen in wirren Locken ins Gesicht fiel. Treue dunkelbraune Augen sahen mich erwartend an. „Ihr begleitet mich heute. Ihr dientet bereits als Jungen unter meinem Vater." „Und nun unter Euch, meine Königin!", verkündete Ivar. „Und wir geben unser Leben für Euch!", fügte sein Bruder hinzu. Ich nickte. „Gut. Vorerst müssen wir einen liebestrunkenen Söldner von meiner Verlobten fernhalten und da ich heute Nacht unter seinem Dach nächtigen muss wäre es mir lieb zwei erfahrene Männer vor der Tür zu haben.", erklärte ich. Beide schlugen die rechte Faust aufs Herz. „JA! Meine Königin!", riefen sie aus. Ich lächelte. „Tretet ein. Und ihr anderen geht zurück aufs Schiff und bitte, ihr dürft euch gern an Land vergnügen doch richtet kein Chaos an!", befahl ich und trat mit meinen Männer ein.

„Meine Königin, haltet mich bitte nicht für einen törichten Idioten doch muss ich die Frage stellen... was genau wird unsere Aufgabe sein? Müssen wir nur vor Eurem Zimmer stehen?", wollt er wissen. „Nein. Jeder Idiot könnte das. Ich wählte euch bewusst. Ihr seid bekannt als die besten Krieger von groß Wiek. In erster Linie werdet ihr während meines Aufenthaltes hier als meine persönliche Leibgarde dienen. Doch auf mich müsst ihr nicht achten. Passt auf meine Verlobte auf! Ich will nicht, dass Daenerys länger mit Daario Naharis allein ist als nötig!", erklärte ich. Beide verstanden und fanden nach Nachfrage sogar den Ratssaal. Die Szene darin gefiel mir gar nicht... Daenerys stand mit dem Rücken zur Wand und Naharis stand nah bei ihr. Sie waren allein, hatten uns noch nicht bemerkt, und Naharis sprach zu meiner Geliebten in verführerischem Ton. „Daenerys. Du kennst meine Qualitäten! Was willst du mit dieser Schiffshure? Wenn du einen echten Mann der Weite haben kannst.", ich trat näher, packte Naharis am Kragen und riss ihn rückwärts zu Boden. Erschrocken starrte er mich an. „WAS ERLAUBST DU DIR?", brüllte ich ihn an und sah meine erschrockene Verlobte an. „Haltet ihn fest!", befahl ich meinen neuen Leibwächtern und sie gehorchten. „Daenerys, geht es dir gut? Hat er dir etwas getan? Hat er dich angefasst?", wollte ich besorgt wissen und legte sanft meine Hände an ihre zarten Wangen. „Nein... er hat mich weder angefasst noch mir was getan. Daario, es ist vorbei! Bitte versteh es doch! Unsere Beziehung ist nur noch diplomatisch wichtig. Bitte. Versteh es doch.", bat sie und der Söldner sah sie traurig an. „Ich kann es nicht verstehen, Daenerys! Versteh mich doch, ich liebe dich!", wand der Söldner ein, dessen Arme von meinen Männer gehalten wurden. Ich trat vor ihm, packte seinen Schopf und zerrte seinen Kopf auf Augenhöhe. „Du? Du weißt nicht im geringsten was Liebe ist. ICH weiß es! Allein die Tatsache, dass du von einer anderen Frau sprachst, als wir eintraten beweist es mir.", knurrte ich. „Ach? Und Ihr wisst es?", keifte er. „Oh ja.", ich packte ihn fester und er zischte vor Schmerz. „Es ist ein stetiges brennen aber auch gleichzeitig ein wärmendes Feuer im Herzen wenn sie bei mir ist. Ein Schmerzhafter Stich und ein Gefühl in Eiswasser zu ertrinken, wenn sie fort ist. Als ich nicht wusste, dass sie mich liebte wollte ich mir die Haut von den Knochen reißen um den Schmerz in meiner Brust zu vergessen. Als sie verkündete jemand anderen zu heiraten spürte ich einen Schmerz, der mich dem Gefühl der Ohnmacht nahe brachte. Ist sie nicht bei mir, bin ich nichts. Ist sie an meiner Seite, so lebe ich!", erklärte ich dem Söldner, dessen verständnisloser Blick bereits verriet, dass er nur mit seinen Lenden statt mit dem Herzen sprach. Idiot! „Asha! Genug! Lasst ihn los!", befahl Daenerys. Die Brüder sahen mich an und ich nickte. Unsanft stießen sie Naharis zu Boden der sich den Kopf rieb. „Vergebt... ich wusste nicht, dass Ihr Eure Ansichten so... störrisch vertretet...", brummte er und richtete sich auf. „Daario, wenn ich es dir doch sage, wir sind verlobt! Ich liebe Asha, sie liebt mich. Und darum werde ich mit niemand anderem mehr das Bett teilen. Suche dir eine andere.", erklärte Daenerys und drehte sich um. „Ich und Asha werden mein altes Zimmer beziehen.", erklärte sie und ging voraus. Ich winkte die Brüder hinter uns her als ich ihr folgte.

Vor ihrem Zimmer ließ ich die Geschwister stehen, die pflichtbewusst ihren Posten vor dem Zimmer bezogen. Ich schloss die Tür ab und besah mir das Zimmer. Zwei Liegen und zwei Stühle standen dort mit einem Tischchen. Ein Bett aus hellem Stein stand an der Wand. Und an der Schrägen Wand waren dünne Fenster, die dank des hellen Steines den Raum genügend beleuchtete. „Schönes Zimmer.", bemerkte ich und strich über die orangenen Vorhänge die ihr Bett säumten. „Genug Platz.", bemerkte ich und sah meine Geliebte an, die aus den Fenstern hinaus auf Meeren sah. Ich stellte mich neben sie und legte meinen Arm um ihre Taille. „Eine wunderschöne Stadt hast du erobert. Da tut es mir beinahe schon leid, dass ich dich in meine dunkle Burg nehme.", lächelte ich obwohl ich natürlich wusste, dass mein Geschenk zu ihrer Hochzeit dieses Problem auch unabhängig zu ihren Drachen lösen würde. „Ich mag Peik. Eine wilde Burg, die dem Meer und jedem Sturm trotzt. Eigentlich... perfekt für einen Drachennest.", lächelte sie. Ich sah sie an. In ihren violetten Augen spiegelte sich die Küstenstadt. „Wirst du deinem Volk begegnen? Oder willst du ohne Aufsehen mit Naharis sprechen?", wollte ich wissen. „Ich weiß es noch nicht... ach und Asha...", sie sah mich an. „Bitte... Daario ist bei Weitem nicht so wie Jon! Jon war gierig! Daario schien mich schon halb vergessen als ich zurück kam. Ansonsten hätte er mich sofort geküsst, als er mich sah. Er wird es noch ein paar Mal versuchen. Aber eher aus dem Grund, da er nicht gegen dich verlieren will. Ich bitte dich die Sache ruhig zu regeln!", bat sie. „ICH? Ich soll es regeln?", fragte ich nach. „Ja. Du. Es tut mir leid, dass ich dich da hinein ziehe aber..." „Nein, nein... du verstehst mich falsch. Ich kümmere mich gerne darum aber... ich dachte du magst meine Praktiken nicht...", bemerkte ich. „Ich mag sie. Ich mochte es bei Jon nur sollst du Daario nicht töten." „Was dann?", Daenerys sah mich an. „Mit ihm trinken. Rede mit ihm. Du wirst recht schnell begreifen, dass ihr euch in ein paar Dingen gleicht. Er ist teils wie du, als wir uns zum ersten Mal trafen. Er lud mich für den Abend auf einen Becher Wein ein. Geh du statt meiner und rede mit ihm. Bitte. Und lass dein Schwert hier! Und die Axt! Er wird dich nicht töten, wenn du es nicht versuchst!", erklärte sie. Ich sah sie verwirrt an. Mit dem ehemaligen Liebhaber meiner Verlobten sollte ich sprechen... „Gut...", stimmte ich zu, da ich alles für Daenerys tun würde. „Aber Daenerys...", ich zog sie an mich. „Dafür schuldest du mir etwas.", raunte ich in ihr Ohr und sie erschauerte leicht, als ich mich löste und ins offene Badezimmer ging, um mir den Dreck der Reise abzuwaschen.

SalzliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt