Wir setzten uns und die Gäste traten ein. Viele. Einige bereits angetrunken. Daenerys stand auf und klopfte mit ihrem Messer gegen ihr Glas. Alle sahen auf. Meine Eisenmänner kannten also tatsächlich Manieren. Mein Bruder neben mir sah ebenso auf, genauso wie seine Begleitung, Sansa. „Ich danke allen, die hier heute erschienen sind. Heute feiern wir selbstverständlich den Namenstag meiner Verbündeten, Königin Asha Graufreud von den Eiseninseln. Da sie aufgrund des Kriegszustandes heute nicht auf ihre Heimatinseln reisen kann bot ich ihr an alternativ hier eine Feier zu veranstalten. Und ich hoffe es ist mir gelungen. Nun esst! Und trinkt auf das Wohl Königin Asha Graufreuds.", lächelte sie und ich nickte anerkennend als sie sich wieder setzte. Ich stand auf und hob meinen Becher. „Auf mich! Auf dass das heute nicht mein letzter Namenstag war und noch viele kommen!", ich sah auf meine Geliebte. „Und auf dass Königin Daenerys bald diesen Krieg beenden wird und uns eine wundervolle Zukunft erwartet.", verkündete ich. Die Gäste hoben die Gläser und tranken. Ich setzte mich wieder. „Es ist dein Namenstag... und du lenkst die Aufmerksamkeit auf mich...", tadelte meine Geliebte. „Daenerys, ich liebe dich. Meine Welt kreist nun mal nur um dich.", lächelte ich und schaffte es erneut sie erröten zu lassen. Heute würde ich mich nicht betrinken. Auch Daenerys würde das nicht tun, ich wusste, dass sie es nicht tun würde. Die Musikanten begannen zu spielen und die Diener trugen auf. Daenerys hatte tatsächlich an alles Gedacht. Alles Erdenkliche wurde aufgetragen. Solche Mühen... nur für mich. Was hatte ich nur für ein Glück?
Nachdem wir gegessen hatten spielten die Musikanten einige Lieder zum Tanzen. Ich lächelte beim Lied, dass sie nun anspielten. Es war ein Lied aus den Flusslanden, wenn ich mich nicht irrte. Wir hatten nicht viele Lieder zu denen man tanzen konnte auf den Eiseninseln. Doch konnte ich tanzen! Und wie. Schließlich hatte ich schon früh bemerkt, dass Frauen vom Festland es liebten mit einem guten erfahrenen Tänzer zu tanzen. Und der Rest war für mich ein Leichtes. Theon stand auf, reichte Sansa die Hand, welche sie sofort ergriff und sich von meinem Bruder zum Tanz ziehen ließ. Ich stand auf, verbeugte mich leicht und reichte Daenerys meine Hand. „Königin Daenerys, darf ich Euch um diesen Tanz bitte?", bat ich höflich. „Wie könnte ich es Euch an Eurem Namenstag verwehren?", lächelte sie und legte ihre zarte Hand in meine. Ich zog sie zum Tanz und wir stellten uns einander gegenüber. Zärtlich legte ich meine Hand an ihre Taille und Daenerys ihre auf meine Schulter. Ihre andere ruhte federleicht in meiner Linken. So standen wir uns gestreckt gegenüber und sahen uns in die Augen. „Kannst du tanzen, Asha?", wollte Daenerys wissen. „Vertrau mir. Lass dich einfach führen.", lächelte ich. Ob ich tanzen konnte... was für eine Frage... ansehen tat man es mir nicht. Doch war ich ein leichtfüßiger Tänzer. Inzwischen wechselte die sanfte Musik der Flöte und der Harfe und eine Laute setzte gemeinsam mit einer Trommel ein. Und das war mein Stichwort. Ich machte zuerst ein paar Grundschritte bevor ich mich gemeinsam mit Daenerys drehte. Überrascht ließ sie sich ziehen und folgte mir zuerst etwas schwerfällig bevor sie ihre Leichtfüßigkeit zeigte. Sie hielt sich nahe an mir und folgte meinen Schritten. Als die Musik etwas ruhiger wurde und die erste Strophe einsetzte wiegten wir uns wieder sanft zur ruhigen Gesangsstimme. Ich lächelte als ich meinen Bruder sah, an dessen Schulter Sansas Kopf ruhte. Es war ein so vollkommener Moment. So wundervoll. Und so hart erkämpft. Wie alles in diesem fürchterlichen Krieg. Doch lange würde er nicht mehr währen. Daenerys genoss sichtlich meine Nähe. Ein paar Gäste sahen uns an, doch ignorierte ich dies. Als die Schellen einsetzten begann ich einen schnelleren Schritt anzuschlagen. Daenerys sah mich überrascht an und ich grinste nur breit. Sie sollte sich auch im Tanz fallen lassen. Sie sollte wissen, dass sie sich in meinen Armen um nichts kümmern musste. Zärtlich zog ich sie etwas an ihrer Hüfte näher bevor ich wieder ein paar Drehungen anschlug. Daenerys ließ sich führen. Und sie konnte ebenso tanzen! Jeder Schritt war sauber und genau. Draußen ging bereits die Sonne unter. Bald. Ich spürte die kleine Kiste an meiner Brust. Heute Nacht würde ich neben meiner Verlobten schlafen! Ich ließ Daenerys Hüfte los und drehte sie einmal um meine Hand bevor ich sie wieder an der Hüfte packte und noch enger an mich zog. „Asha... die Leute...", hauchte sie. „Sollen sehen, dass die Herrin der Eiseninseln tanzen kann.", grinste ich und drehte mich erneut mit ihr. Zärtlich wiegten wir zur Musik bevor wir uns wieder drehten. Es war ein gut gewähltes Lied. Voll Zärtlichkeit doch ebenso mit Verspieltheit. Es erlaubte mir meine Geliebte nahe an mir zu halten doch auch zu zeigen, was ich konnte und Spaß zu haben. Wir grinsten beide. Es war ein anderer Spaß als den, den ich ansonsten hatte. Kämpfen machte mir Spaß. Doch dieser war makaber und mörderisch. Ließ immer einen bitteren Beigeschmack und ein Fehler wäre teuer zu bezahlen. Frauen zu haben war wieder etwas anderes. Ein leeres Gefühl folgte. Mit Daenerys war alles anders. Der Tanz mit ihr ließ mein Herz schneller schlagen. Es war dieses Gefühl... das man wohl verliebt nannte. Und wie ich verliebt war! Ich liebte sie und in diesem Moment spürte ich es an meinem ganzen Körper. Das Kribbeln im Bauch wenn ich in die violetten Augen meiner Gegenüber sah. So viel ich hörte, hatte bisher jeder, der die Frage aller Fragen stellte, kurz zuvor Bedenken. Ob man denn wirklich den Rest seines Lebens mit ein und derselben Person verbringen wollte. Ich hatte keine. Und in diesem Moment schienen mir Zweifel so abwegig wie nichts anderes. Als die Musik ein Ende fand und eine andere wechselte zog ich Daenerys zur Seite. Die Sonne war inzwischen untergegangen. Das ging zu dieser Jahreszeit schnell. „Darf ich dich vielleicht auf einen kleinen Spaziergang am Strand entführen?", lächelte ich. „Asha... was werden die Leute denken, wenn du mich einfach so mit nimmst.", bemerkte sie. „Mmh... die Männer werden wohl eifersüchtig sein, dass ich es bin, die mit dir allein sein darf. Aber ich habe doch bereits gezeigt, dass ich mich gegen Konkurrenz zur Wehr setzen kann.", grinste ich schelmisch. Sie lächelte. „Ich weiß nicht..." „Bitte... wie könntest du es mir an meinem Namenstag verwehren?", versuchte ich es. Sie nickte. „Du hast recht. Komm.", sie winkte mich hinter sich her und ich folgte ihr. Bei einem Blick zurück sah ich Tyrion, der zynisch seinen Becher herunterstürzte und Theon, der immer noch eng mit Sansa tanzte, zwischen den anderen Gästen.
Draußen am Strand vor der Burg gingen wir zuerst eine Weile. Rauf auf die Klippen und weiter. Weg von dem Lärm und den Gästen bis nur noch das Rauschen der Wellen zu hören war. Wo die Drachen waren wusste ich nicht. Doch sicher flogen sie über die Weiten. „Daenerys...", begann ich. Nun war ich doch tatsächlich nervös. Seit wann war ich nervös? „Ja?", die Silberhaarige lächelte mich an. Die Kiste in meiner Tasche schien plötzlich Tonnen zu wiegen. Ich hielt sie an. Wir standen direkt an einer der Klippen im Gras. Mein Mantel wehte im sanften Wind und ebenso ihr Kleid. „Daenerys... ich wollte dir etwas sagen. Darum entführte ich dich hier raus.", gestand ich und sie nickte. „Daenerys... ich liebe dich.", sanft nahm ich ihre Hände in meine. „Du weißt, dass ich das tue. Niemals möchte ich dich enttäuschen oder der Grund für deine Trauer sein. Ich will, dass du in meiner Gegenwart weißt, dass dir niemand etwas tun kann. Dass du in dieser Welt eine Königin bist. Doch in meiner bist du eine Göttin. Ich verehre dich. Ich will alles für dich tun. Für dich würde ich allein und ohne irgendetwas zu essen oder zu trinken durch die Wüsten der Dothraki wandern. Für dich würde ich durch die Eismeere hinter der Mauer schwimmen. Für dich will ich leben. Für dich will ich sterben.", erklärte ich und ließ ihre Hände los. Ich griff unter den Mantel. Mein Mund fühlte sich trocken an. Meine Hände zitterten. Wo war mein Selbstbewusstsein hin? „Daenerys...", ich kniete vor ihr nieder und sah sie an. Ihre Augen weiteten sich. „Daenerys, kessa ao dīnagon nyke?", fragte ich sie. Sie presste ihre Hände auf ihren Mund. „Asha... Asha weist du, was du da sagst...", keuchte sie. „Ja. Ich gestand dir meine Liebe auf der Sprache der Dothraki. Und ich fragte dich nun auf Valyrisch. Doch wenn dir die gemeine Zunge lieber ist.", ich sah ihr tief in die Augen, sie sollte sehen, dass ich hier keinen Scherz machte. Noch nie in meinem ganzen Leben meinte ich etwas so ernst. Ich öffnete die Schachtel. Der Vollmond über uns ließ den Ring glänzen. „Daenerys Targaryen, willst du mich heiraten?", stellte ich nun die Frage aller Fragen. Sie starrte mich an, die Hände auf ihren Mund gepresst während sich Tränen in ihren Augen bildeten. Meine Hände zitterten. Bemerkte sie es? „Asha... Tyrion er...", ich lächelte. „Tyrion hat sein Einverständnis gegeben.", lächelte ich. „Daenerys... jede Verlobung die du eingingst war politisch. Dieses eine Mal... hoffentlich das letzte Mal... was sagt dein Herz? Daenerys, willst du dein Leben mit mir leben? An meiner Seite? Als meine Braut? Lass dein Herz sprechen! Willst du mich heiraten?", ich wartete. Eine Träne bahnte sich ihren Weg die Wange herunter. „Ja...", sie nahm die Hände vom Mund und strahlte mich an. „Ja! Asha, ja! Ich will dich heiraten!", strahlte sie und fiel mir in die Arme, sodass wir beide im Gras landeten. Lächelnd drückte ich sie an mich. Mein Herz klopfte freudig, stark und schnell. Meine geliebte Daenerys... meine Verlobte. Sie sah mich an und ich nahm zärtlich ihre Hand in meine, während ich den Ring aus der kleinen Kiste nahm und ihn ihr ansteckte. Er passte perfekte. „Ich liebe dich Daenerys. Niemand soll uns mehr trennen! Keine Wanderer. Keine Bastarde. Und keine Kriege dieser Welt.", lächelte ich. Daenerys presste ihre Lippen auf meine bevor sie ihr Gesicht an meiner Schulter vergrub, während wir so da lagen. Ich spürte, dass sie weinte doch wusste ich, dass es keine Trauer war. Sogar mir kamen die Tränen. Denn ich war so glücklich wie noch nie. Schnell wischte ich die Freudentränen weg und vergrub mein Gesicht in ihrem Haar. Ich würde endlich die Liebe meines Lebens heiraten! Ich würde bei ihr bleiben! Wir wären vereint bis in die Ewigkeit. Alles, was kommen würde, würden wir gemeinsam schaffen. Da war ich mir sicher. Und endlich... nach all der Zeit... nach all dem Leid steckte mein Ring an Daenerys Finger. Und bald wäre sie meine Frau!
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Hi! Also mein Schul-Block ist jetzt erst mal um und ich versuche nun öfter hochzuladen. Hoffe euch hat das Kapitel gefallen und mir fällt grade auf, dass in dem Musikvideo es so aussieht wie bei uns in der Gegend... aber egal. Hoffe ihr seid mit dem Kapitel zufrieden. Ich hoffe, ich schaffe es morgen noch eines hochzuladen.
LG Yuri-Autor
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Salzliebe
FanfictionAsha Graufreud wurde von ihrem Onkel Euron entführt und ist nun nicht mehr von Wert im Spiel um den Thron. Doch dank ihres Bruders schafft Asha es wieder ins Spiel zurück und zu ihrer Königin. Denn als sie von Euron mitgenommen wurde war da etwas z...