Im Schein der Kerze auf meinem Nachttisch sah ich auf meine Knöchel. Sie waren rot und zwei bluteten sogar leicht. Das Blut des Mädchens hatte ich mir bereits runter gewaschen. Ich war brutal gewesen. Ich hatte ihr keine Chance gegeben sich zu verteidigen. Und den Jungen... obwohl er dürr und klein war und aussah wie ein Rehkitz in Menschengestalt hätte ich ihm jeden einzelnen Kochen im Leib gebrochen. Mit einem Seufzen ließ ich mich zurück fallen. Vielleicht hatte ich die Königin nicht verdient. Vielleicht hatte sie wirklich einen ehrenhaften Lord verdient, der ihr Kinder schenken konnte und ihr irgendwann eine Krone aufsetzen konnte. Seufzend schnappte ich den Wein von meinem Nachttisch und trank ihn in wenigen Zügen lehr. Nein... ich liebte diese Frau! Wieso sollte mir der ertrunkene Gott oder jeder andere Gott in dieser verdammten Welt so etwas antun und mich mein Herz an eine Frau verlieren lassen, die es mit Füßen trat? Und Jon Schnee? Er war wertlos! Ein Deserteur war er! Ja! Nur wegen seinem Vater und weil er zufällig zur richtigen Zeit in der richtigen Schlacht den richtigen Mann erschlagen hatte, nur deshalb saß er auf seinem Thron! Und vögelte meine Frau... Ja! Daenerys gehörte mir! Sie war MEINE Frau! Ich würde sie zu der meinen machen! Für immer würde ich sie an mich binden! Und dass man einen Drachen zähmen konnte, das hatte sie selbst bewiesen! Außerdem... außerdem hatte sie selbst doch bereits die Tochter des Kraken gezähmt.
Alles war in Neben getaucht. Ich sah einen verschneiten Götterhain. Jon Schnee stand vor dem großen Baum. Er trug ein schwarzes Gewandt. Ein Priester stand neben ihm. Ich riss die Augen auf und mein Blick schnellte zur Seite wo ich sie sah. Daenerys wurde von Ser Jorah zum Altar geführt. Sie trug ein wunderschönes weißes Kleid mit Schnee. Ihre violetten Augen glänzten vor Freude als Mormonet sie Lord Bastard übergab. Nein... Ich schrie und wollte irgendwas tun aber konnte ich mich nicht vom Fleck bewegen und hören taten sie mich auch nicht. Ich hörte mich nicht mal selbst. Der Priester sprach irgendwas doch ich konzentrierte mich nur darauf das zu beenden, was mir nicht gelang. Jon Schnee nahm Daenerys Hände in seine und der Priester umschloss sie mit einem dicken Band. Ich wehrte mich doch ich konnte es nicht verhindern. Schnee lehnte seine Stirn an die meiner Königin und beide schlossen die Augen. „Vater, Schmied, Krieger, Mutter, Jungfrau, altes Weib, Fremder. Ich gehöre ihm. Er gehört mir, von diesem Tag an bis zum Ende meiner Tage.", sprach Daenerys. Gleichzeitig sprach Jon Schnee: „Vater, Schmied, Krieger, Mutter, altes Weib, Fremder. Ich gehöre ihr. Sie gehört mir, von diesem Tag an bis zum Ende meiner Tage.", sie öffneten die Augen und sahen sich lange an. Dann legte Daenerys ihre Arme um Jons Nacken und er seine Hände an ihre Hüfte. Und sie küssten sich. Verlangend und doch liebevoll was mich zerbrach. „Ich liebe dich, Jon Schnee.", hauchte Daenerys. „Und ich liebe dich, Daenerys Targaryen.", hauchte er. Ich kniff die Augen zusammen. Konnte das nicht mehr sehen. Als ich sie vorsichtig öffnete war es nicht besser. „Eine Krone. Für meine Königin. Wie ich es Euch versprach. Westeros gehört Euch.", Jon Schnee setzte Daenerys die Krone auf. Sanft legte sie ihre Hand auf ihren Arm. „Nein. Westeros gehört uns.", sie stand auf und schmiegte sich an ihren Ehemann. „Und bald auch unserem Kind.", sie küsste ihn und legte eine Hand auf ihren Bauch. Er legte seine Hand auf ihre während mein Herz in tausend Einzelteile riss. Im nächsten Augenblick war das wohl schlimmste Bild in meinen Augen. Daenerys lag im Bett. Die Lacken unter ihr voll Blut doch sie lächelte als Jon ihr ein blutverschmiertes Baby in die Arme legte. Er setzte sich neben sie an die Bettkannte und strich ihr übers Haar. „Mein Sohn.", lächelten Jon und strich dem Kind durchs Haar. „Ein kleiner Stark.", lächelte Daenerys und sah Jon an. „Robb Stark. Sohn von Daenerys und Jon Stark.", hauchte sie und küsste ihn.
„NEEEIN!", brüllte ich und saß kerzengerade im Bett. Ich zitterte. „Nein, nein..", ich zog die Beine an und begann zu weinen. Mein Herz tat so verdammt weh. Ich wollte das nicht! Daenerys dürfte Jon Schnee nicht heiraten! Nein! Niemals. Eher würde ich dem ertrunkenen Gott mein Leben opfernd als dass ich das zuließ. Es zerriss mich. Zitternd stand ich auf und zog mich an. Schlafen könnte ich sicher nicht. Und ich durfte es nicht zulassen. Ich war mehr als froh, dass Lord Bastard nicht hier war. Sonst wäre ich wohl in sein Schlafzimmer geschlichen und hätte ihn ermordet. Das hätte mir zwar den Kopf gekostet aber... Ja. Ich würde das tun.
Ich stupste meinen Bruder an. „Mmh?", er sah auf und ich zündete die Kerze neben ihm an. „Theon... e... es tut mir leid das ich dich geweckt habe...", Theon riss erschrocken die Augen auf als er meine Tränen sah. „Asha!", er zog mich fest in seine Arme. „Was war denn?", wollte er wissen und ich begann zu schluchzen. „Ich hatte einen Albtraum...", weinte ich und schämte mich dafür. Ich, Asha Graufreud weinte wegen eines Albtraums... Als kleines Kind hatte ich das auch nicht gemacht! Ich war weder zu Mutter noch zu Vater gelaufen. Ich hatte durchgeatmet, war mir bewusst geworden, dass das Meer durch meine Adern fließt und hatte weiter geschlafen und im Traum die Bestie die mich geängstigt hatte erschlagen aber... mir ging es noch nie um Liebe. „Was hast du denn geträumt?", wollte er wissen und zog mich zu sich aufs Bett. Ich kuschelte mich an meinen Bruder. „Daenerys hat Jon geheiratet... er hat ihr eine Krone aufgesetzt und sie hat ihn geliebt und... und sie hatten ein Kind und... und sie waren so glücklich und..." „Ssh... ganz ruhig, Asha.", hauchte er und strich mir übers Haar. „Alles gut. Noch ist alles offen. Ich kenne die Königin kaum. Aber du. Und ich wette sie hat dir mehr anvertraut als dem Bastard. Du kennst die Königin und ich kenne Jon Schnee. Weißt du wie er ist? Arrogant. Und zwar die schlimmste Sorte von arrogant. Die Sorte, die auf bescheiden tut. Er ist falsch und die Königin weiß das sicher. Glaub mir, sicher lässt sie Schnee nur im Glauben ihn zu heiraten. Und weißt du was ich glaube?", ich sah meinem Bruder an. „Ich glaube, Daenerys gehört an deine Seite. In ihren Adern fließt das Feuer. Und in den deinen das Meer. Und in Jons fließt das Blut eines Starks. Schnee... das ist das Gegenteil von Feuer und behindert die Königin! Er würde sie bremsen. Ihr im Weg stehen. Aber du, du würdest sie mit allen Mitteln an die Spitze bringen. Du würdest ihr niemals im Weg stehen. Sondern ihr den Weg ebnen.", meinte er. Ich lächelte leicht. In Theons braunen Augen zeigte sich die pure Ehrlichkeit. „Danke, Theon!", ich schlang meine Arme um ihn und drückte ihn fest an mich. Theon erwiderte die feste Umarmung. Endlich... „Theon?" „Ja?" „Ich sehe kein Stück Stinker mehr an dir.", bemerkte ich. Theon drückte mich fester. „Danke, Asha...", hörte ich ihn und dann schluchzte er. „Du bist mein Bruder. Theon Graufreud." „Und du meine Schwester, Asha Graufreud!", wimmerte er und erdrückte mich fast. Doch ich ebenso. Ich liebte meinen Bruder. Er war alles auf der Welt für mich. Er und Daenerys waren mir die wichtigsten Menschen auf der ganzen Welt. Und bei Theon konnten weder 10 Jahre im Exil, noch die Erziehung der Starks etwas daran ändern!

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Salzliebe
FanfictionAsha Graufreud wurde von ihrem Onkel Euron entführt und ist nun nicht mehr von Wert im Spiel um den Thron. Doch dank ihres Bruders schafft Asha es wieder ins Spiel zurück und zu ihrer Königin. Denn als sie von Euron mitgenommen wurde war da etwas z...