Salzliebe

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Die Tage zogen ins Land. Der verhoffte Brief meiner Königin blieb aus. Nur Theon hatte mir einen Brief zukommen lassen. Ich saß am Tisch meines Vaters und brach das Siegel, in das Theon, der ja den Ring nicht hatte, wohl mit einer Nadel einen Kraken hineingeritzt hatte.

Asha,
ich finde es schade, dass du nicht mitgekommen bist. Hier in Winterfell ist alles wieder wie früher. Ich bin der wertlose Graufreud. Jon Schnees Prügelknabe. Ich vermisse Robb an solchen Tagen. Er nahm mich immer in Schutz. Er war mein Bruder. Ich bereue, wie ich am Ende zu ihm war. Ich besuche ihn täglich an seinem Grab in der Gruft von Winterfell. Samwell Tarly verbringt oft die Abende mit mir. Wir trinken und reden. Sansa hat mich, als ich wieder ankam, nicht mal angesehen. Immer wenn Jon an mir vorbeigeht rempelt er mich an und reißt mich halb zu Boden. Natürlich sollte ich mich nicht beschweren. Ich bin ein Eisenmann. Samwell scheint zu wissen, was Jon verbirgt. Ich hörte sie eines Abends reden. Er appellierte an Schnee, er solle doch Daenerys die Wahrheit über sich verraten. Doch Jon meinte, dass die Targaryens das schon immer machen. Dass es bei ihm ja noch harmlos ist. Schließlich sei er nicht ihr Bruder. Dann lief jemand an mir vorbei und ich konnte kaum mehr lauschen. Als nächstes tadelte Samwell Jon und sprach irgendetwas über Jons Tante. Aber dann musste ich gehen, da Sansa mich anhielt. Wir haben viel gesprochen. Ich glaube ich liebe sie. Aber ich habe es ihr nicht gesagt. Was soll sie mit einem schwanzlosen Graufreud? Ich habe ihre Brüder angegriffen. Ohne mich, wären die Starks noch in Winterfell und hätten es nie verloren. Vielleicht würde Robb noch leben. Rickon wäre ohne mich noch am Leben. Sansa hasst mich. Ich kann es ihr nicht verdenken. Ich will wieder bei dir sein! Bei dir fühle ich mich sicher. Du hast mich nie aufgegeben. Nicht als ich ein nordischer Angeber war. Nicht als ich mich in einen Zwinger klammerte und auch nicht, als ich als geprügelter Hund zurückkam. Du bautest mich auf. Hier ist es so trostlos. Wären Sansa und Sam nicht, so würde ich sofort zurückreiten. Ich werde mein Bestes geben um dir die Informationen zu bringen, die du verlangst. Dann schreibe mir bitte wo du bist. In Drachenstein oder Peik.
Theon Graufreud.

Ich starrte auf den Brief. Theon... es war so klar, dass Schnee ihn wie Dreck behandeln würde... Er hatte sich also in Sansa Stark verliebt. Verdammt... ich... ich hatte es nicht bemerkt. Nun fiel es mir auf. Wie Theon sie immer wieder angesehen hatte. Wie er ihr nach war obwohl sie ihn von sich stieß. Mein Bruder war schon eine Weile in Sansa Stark verliebt. Deshalb hatte er wohl nicht gewollt, dass ich mit ihr schlief. Verdammt... hätte ich das gewusst. Ich hätte sie nicht angefasst. Ich warf den Brief ins Feuer. Man wusste nie wo neugierige Leser waren.

Theon,
ich wusste nichts von deinen Gefühlen für Sansa. Es tut mir leid was ich getan habe. Ich hätte es nicht tun sollen. Und hätte es auch nicht getan, hätte ich es gewusst. Aber nun stehe ich dir zur Seite! Ich werde alles in meiner Macht stehende tun um dir zu helfen! Ich schwöre es! Dieser Samwell scheint ein enger Vertrauter von Jon zu sein. Wenn Schnee etwas verbirgt, so weiß es Samwell. Ich glaube nicht, dass es Sansa weiß. Jon und Sansa scheinen nicht so vertraut, wie sie behaupten. Ich glaube Sansa würde keine Ehe zwischen Jon und Daenerys verlangen um ein Bündnis zu schließen. Ich befinde mich aktuell auf Peik. Ich wurde zur Herrin der Eiseninseln gemacht. Mutter und ich hatten eine kleine Auseinandersetzung aber jetzt ist wieder alles gut. Noch musst du leider dort bleiben. Vergibt mir. Aber zeig Sansa den Charme eines Eisenmannes. Behandel sie wie ein Felsweib! Nicht wie ein Salzweib. Mache sie zu deiner. Sie wurde in der Vergangenheit sehr von Männern gequält. Vor allem der Bolton Bastard. Das verbindet euch. Dies ist kein Geheimnis, dass sie von dir wahren muss. Und außerdem hast du nichts mehr, was ihr schaden kann. Das hat Ramsey dir genommen. Ich weiß es erscheint unmöglich aber mache diese Schwäche zu deiner Stärke!
Du bist mein Bruder und ich weiß, dass du es schaffen kannst. Rede mit ihr. Zeig ihr, wer du bist.
Asha Graufreud, Herrin der Eiseninseln, Lady von Peik.

„Lady Graufreud!", ein Diener stürzte durch die Tür. Ohne zu klopfen... „WAS?", fauchte ich ihn an. „Ver... Vergebt aber... da kommen Schiffe!" „Es kommen täglich Schiffe nach Peik!", erklärte ich. „Ja aber sie führen die Banner der Häuser der Eiseninseln.", erklärte er. Ich stand auf. „Welche Häuser?", wollte ich wissen. „Haus Sparr, Haus Merlyn,  Haus Guthbruder, Haus Harlau und Lord Botlin reitet ebenso zur Burg. Er wurde nicht weit von Peik gesehen, meine Lady.", erklärte er. Ich nickte. „Dann lauf und lass den großen Saal herrichten! Und bereite ein Festmahl für alle Lords vor! Und Zimmer für den Fall, dass sie nicht auf See schlafen wollen. LOS!", befahl ich und er rannte los.