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Verwirrt blinzelte ich in die Sonne, die direkt aufs Bett strahlte. Ich drehte meinen Kopf weg von dem unangenehmen Licht und lächelte, als ich das silberne Haar meiner Geliebten sah, die ich heute befreien würde! Zärtlich hauchte ich ihr einen Kuss aufs Haar. Dann noch einen und einen auf den Nacken. Daenerys gab ein genüssliches Seufzen von sich und drehte sich leicht, damit ich mehr Platz hatte. Ich verteilte Küsse auf ihrem Hals hoch zu ihren Lippen bis sie den Kuss erwiderte. „Wach auf, meine Geliebte.", hauchte ich an ihre Lippen. Sie lächelte sanft. „Ich will aber hier noch mit dir liegen bleiben...", murmelte sie. „Würde ich auch gerne. Aber wir müssen uns fertig machen. Schließlich musst du Jon verurteilen.", lächelte ich. „Ich und Tyrion führen wohl den Prozess. Tyrion sagt, ich allein würde ihn sofort ermorden.", bemerkte sie. Ich lächelte. „Egal. Selbst ein blinder Stark-Fanatiker würde die Schuld sehen! Nun komm.", ich schwang mich auf und die Königin gab ein missmutiges Brummen von sich. Ich lächelte. „Ich nehme drüben bei meinem Zimmer ein Bad. Wir sehen uns bei Gericht, meine Geliebte.", lächelte ich, gab ihr einen sanften Kuss und packte meine Jacke, bevor ich aus ihrem Zimmer trat.

Auf dem Weg beschloss ich noch nach Theon zu sehen. Vor seinem Zimmer stand, zu meiner Verwunderung, keine Wache. Ich klopfte. Keine Antwort. Was, wenn Jon jemanden geschickt hatte um ihm was anzutun? Besorgt öffnete ich die Tür und trat ein. Allerdings fiel alle Sorge von mir ab als ich Theon da liegen sah. Und das nicht allein. Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. War mir mein Bruder also doch ähnlich. Lady Sansas Kleid lag am Fußende des Bettes. Sie selbst lag halb auf Theon, der seinen Arm um sie gelegt hatte. Ebenso hatte sie den Kopf auf seiner nackten Brust gebettet. Doch musste ich ihn leider wecken. Es war schon spät. Vorsichtig schlich ich mich an und tippte meinen Bruder an. Müde öffnete er die Augen. „Asha?", murmelte er. „Guten Morgen, Brüderchen. Ähm... ich wollte dir nur sagen, dass in ein paar Stunden der Prozess anfängt! Komm!", lächelte ich. „Ach und übrigens...", grinste ich und sah Lady Sansa an. „Nette Gesellschaft hast du da.", grinste ich und Theon lief rot an, als ich ging.

Als ich den frisch gewaschen und umgezogen den Thronsaal betrat schritt ich bereits triumphal herein. Jon Schnee saß da, auf einer Bank vor Daenerys. Daenerys saß am Thron und Tyrion stand neben ihr. Ich stellte mich zu Theon und wartete bis alle Nötigen anwesend waren. „Sind alle anwesend?", hörte ich Tyrion. „Ja, mein Lord!", verkündete Grauer Wurm, der gehorsam neben Jon stand. Daenerys räusperte sich und stand auf.

„Wir haben uns heute hier versammelt um Lord Jon Schnee den Prozess zu machen. Er ist beschuldigter des Versuchten Königsmords, der Körperverletzung eines königlichen Familienmitgliedes und...", Daenerys machte eine kurze Pause und ich grinste. „Des Hochverrats!", ein Raunen ging durch die Menge als dieser bisher unbekannte Anklagepunkt auftrat. „WAS? Ich bin kein Verräter!", wehrte sich Jon doch Grauer Wurm drückte ihn zurück auf seinen Sitz. „Beginnen wir. Königin Asha aus dem Hause Graufreud, Herrin über die Eiseninseln, erlitt bei der Schlacht gegen die Untoten eine Verletzung und fiel ins Koma. Jon Schnee mischte ihr Gift ins Essen. In der Hoffnung ihr Leben damit zu beenden." „DAS IST EINE LÜGE!", unterbrach der Bastard. „Lord Schnee, seid still ansonsten werdet Ihr in Ketten gelegt und geknebelt! Ihr werdet Eure Chance erhalten, Euch zu verteidigen!", erklärte Daenerys streng. „Zum Punkt der Körperverletzung. Lord Schnee ging auf Theon Graufreud, Prinz der Eiseninseln, los. Schlug ihn dabei nieder! Prinz Theon.", mein Bruder trat auf Daenerys Geheiß vor und zeigte sein demoliertes Gesicht. „Mit dieser Tat beleidigter er mich und meine Heimat. Das Königshaus der Eiseninseln ist ein stolzes Haus! Und unantastbar! Wir genießen als Verbündete des Königshauses Targaryen Unantastbarkeit in Westeros! Und Ihr, als Verlobter der Königin hättet diese Unantastbarkeit wahren müssen!", verkündete Theon und ich kam nicht drum herum stolz auf meinen Bruder zu sein, der aufrecht dastand und mit herausgestreckter Brust seinen Monolog hielt, während er Lord Schnee mit strengem Blick musterte. Mein Bruder. „Danke, Prinz Theon. Ihr habt natürlich recht und ich habe mich bereits in aller Form bei Euch und Eurer Schwester für das Betragen meines Verlobten entschuldigt. Lord Schnee, es war nicht einfach Königin Asha um Vergebung zu bitten! Sie war kurz davor unser Bündnis aufzulösen!", das war natürlich eine Lüge. Niemals würde ich von ihrer Seite weichen und sie hatte sich zwar entschuldigt, es war allerdings nicht nötig. Es war Jons Schuld. Und Theon... bei ihm hatte Sansa die Schuld ihres Bruders beglichen... oder eher ihres Cousins. „Nun zuletzt. Der wohl schwerwiegendste Punkt. Euer Hochverrat. Doch zuerst wollte ich noch etwas auf den Tisch bringen.", verkündete Daenerys und winkte einen Diener herbei, der einige Briefe trug. Daenerys nahm einen entgegen. Ich grinste. Einer aus Winterfell. „Lord Tyrion. Würdet Ihr ihn bitte verlesen.", bat er. Der Gnom nahm Daenerys den Brief aus der Hand und begann zu lesen.

SalzliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt