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Überraschend problemlos hatten wir es geschafft in den Keller einzudringen. „Unglaublich...", hauchte ich als ich die Schädel sah. Gigantisch. Doch wenn ich an Daenerys Drachen dachte... sie kamen schon nah ran. „Sucht nach Plänen! Hopp!", befahl ich und durchsuchte mit Dravic die Regale die man hier rein gestellt hatte. Ich überflog schnell die Buchtitel. Elixiere des Nordens, Seltene Kräuter Dornes und ihre Wirkungen... viele, viele Bücher. Ein Buch fiel mir ins Auge. Aufstieg der Drachen - die Ära der Targaryen. Schnell steckte ich es ein. Das würde ich Daenerys zum Geschenk machen. Sicher würde es sie interessieren. „Lady Graufreud!", hauchte Dravic. Ich drehte mich um und ging an den breiten Säulen vorbei zu ihm. „Was ist?" „Seht!", er zog ein dunkelrotes Tuch von einem großen Objekt und entblößte die gigantische Armbrust. „Bei allen Göttern...", hauchte ich. Damit könnte man problemlos drei meiner Schiffe durch schießen. „Wie... wie soll ich es sabotieren ohne, dass sie es bemerken?", wollte er wissen. Auch ich musste überlegen. „Hier!", ich zog mein Messer. Dort, wo das dicke Tau am Bogen befestigt war schnitt ich es an. So, dass man es nicht sah doch der nächste der versuchen würde es zu spannen, dem würde es reißen und bestenfalls noch den Soldaten der daran stand erschlagen. So ein Tau hatte Kraft, wenn es riss. Während ich schnitt suchte Dravic weiter. „Lady Graufreud!", er kam mit einer Schriftrolle zu mir. „Ist es das, was Ihr sucht?", wollte er wissen. Schnell entrollte ich sie und lächelte als ich die detaillierten Pläne fand. „Sehr gut... ach, da habe ich eine Idee. Sie haben doch sicher die Möglichkeit neue zu bauen, sollte eine Kopie existieren. Und sie könnten auch anhand dieses Dings ein weiteres bauen... zerstören wir hier alles.", grinste ich. „Aber das würde zu viel Aufsehen erregen.", meinte Dravic. "Ja. Wenn wir hier alles kurz und klein schlagen wird es das. Dort! Der Maester hat sicher Öle die brennen. Überschütte damit alles und nimm dann eine Fackel mit der du alles niederbrennst. Jorma!", ich ging zu dem wachehaltenden Jorma. „Hier. Nimm den Plan und flieht damit beide, wenn ihr hier alles abgebrannt habt zu unserem Boot. Wartet im Schilf auf mich. Wenn ich bis in einer halben Stunde nicht bei euch bin oder es für euch zu gefährlich wird, geht und bringt der Königin die Pläne! Lasst euch von niemandem aufhalten!", befahl ich. „Aber Lady Grau..." „Kein Aber! Los!", befahl ich und Dravic nickte, packte einen Krug voll Öl und verteilte ihn großzügig auf der Armbrust, dann auf dem Schreibtisch und den Regalen voll Büchern. Es war nur ein interessantes Buch dabei gewesen. Und das würde ich meiner Königin bringen. „Jorma, nimm auch das.", ich gab ihm das Buch. „Wenn ich zu lang brauche bringt es Königin Daenerys. Schwört es!", befahl ich. „Ja, Lady Graufreud ich schwöre es. Bei meinem Leben wird mich niemand aufhalten ihr es zu bringen. Doch tut mir den Gefallen, kommt lebendig zurück und bringt es ihr selbst.", meinte er. Ich nickte lächelnd und ging. Sicher hatte Schnee nicht so treue Soldaten wie ich sie hatte.

Der Kerker war dunkel und es stank nach Ratten und Scheiße als ich eine Stimme hörte stoppte ich. „MMH! MMMH!", hörte ich verzweifelt. Klang nach einer Frau mit einem Knebel. „Schreit ruhig wie Ihr wollt. Niemand hört Euch.", hörte ich eine andere Frau. Diese lächelte. Ich spähte um die Ecke und entdeckte eine schlanke, blonde Frau mit kurzem Haar. Das musste Cersei Lennister sein. Wer sonst hatte einen solch kalten Blick und eine Krone auf dem Kopf? Ich kannte sie zwar aber war es doch dunkel hier unten. Doch Sorgen machte mir der Mann... oder besser gesagt das Wesen neben ihr. Ein gigantischer Mensch. Groß und breit. Er schien nur aus einer gigantischen Rüstung zu bestehen und sein Schwert war lang und mit Sicherheit so schwer wie die Königin neben ihm. Damit könnte er sicher problemlos einem Streitross den Kopf abschlagen. Was war das für eine Bestie? „Sir Gregor? Ich stelle Euch für den Rest des Abends Frei. Geht und... kümmert Euch um Septa Unella oder tut sonst etwas. Ich lasse Euch im Morgengrauen rufen.", meinte Cersei und ging. Der Gigant gab ein bestätigendes Brummen von sich bevor er ging. Als die Königin ebenso weg war huschte ich zu der Tür aus der sie gekommen waren. Die Tür war natürlich verschlossen. Ich zog meinen Dolch und knackte damit das Schloss. Das konnte ich. Wie oft hatte meine Mutter mich eingesperrt damit ich nicht zum Hafen konnte? Vater hatte sie zwar dafür geschlagen doch trotzdem hatte ich drei Raubzüge wegen ihr verpasst. Mit einem leisen Klicken öffnete sich die Tür. „Mmh!", wimmerte Ellaria Sand und wand ihren Kopf zur Seite. Ihre Augen waren zugekniffen und ihr Gesicht verweint. Doch etwas stank hier höllisch. Ich sah zur Seite. „Bei allen Göttern...", ich starrte auf den verwesten Körper das war doch nicht... es musste sie sein... Tyene Sand. „MMH!", wimmerte Ellarie. Ich trat zu ihr. „Ssh... Ssh! Sieh mich an!", befahl ich und nahm das Gesicht der Verzweifelten in die Hände. Sie starrte mich an, riss die Augen auf und wand sich komplett zu mir bevor sie wimmerte. „Ganz ruhig! Sei still sonst kommt Cersei und... was auch immer das andere Ding ist zurück!", meinte ich und sie blieb ruhig. Zuerst schnitt ich ihren Knebel los. „Bei den Göttern! Ich danke Euch! Währt Ihr nur eine Woche früher dagewe..." „Seid still. Das könnt Ihr mir alles auf meinem Schiff sagen.", meinte ich und knackte die Schlösser ihrer Fesseln." „Könnt Ihr laufen?", wollte ich wissen. Sie nickte doch kaum dass sie los wollte knickte sie ein. „Wartet...", ich legte mir ihren Arm um die Schulter und stützte sie. „Tyene...", hauchte sie. „Ihr kann man nicht mehr helfen fürchte ich. „Ich trauerte die letzte Woche um sie und werde noch lange Zeit dafür haben... gehen wir!", meinte sie und ich zog sie mit mir heraus. Schnell schritten wir durch die Gänge. „AAAHH!", hörten wir. „Was zum..." „Ich erkläre es Euch am Schiff!", meinte Lady Sand. Ich nickte. Die Glocken ertönten. „FEUER!", hallte es durch die Hallen. „Laufen wir.", meinte ich und zog die erschöpfte Ellaria hinter mir her.

Danke des Feuers, dass meine Leute gelegt hatten war das reinste Chaos ausgebrochen. „Hier.", ich zog sie in einen kleinen Raum. „Perfekt.", grinste ich als ich die Umhänge sah die hier waren. Umhänge, wie sie die Lennister-Wachen trugen. „Hier. Legt Euch einen um.", befahl ich und sie gehorchte. „So. Jetzt gehen wir schnell aber ruhig durch.", meinte ich. „Könntet Ihr allein gehen?", wollte ich wissen. „J... Ja.", meinte sie und taumelte neben mir her. Wir beide trugen die Kapuzen. „Beeilung!", drei Lennister-Soldaten rannten mit je zwei Wassereimern an uns vorbei. Ihnen folgten andere. So bemerkte niemand die entlaufende Ellaria Sand.

„Halt!", knurrte Dravic und zog sein Schwert. Jorma richtete eine Armbrust auf mich. „Runter mit den Waffen. Ich habe Lady Sand.", grinste ich und riss mir die Kapuze runter. Ellaria taumelte durch das Schilf. Ich hob sie hoch und übergab sie Dravic, der sie im Ruderboot runter ließ. Ich drückte das Boot weg von der Küste und wurde dann von Jorma ins Boot gezogen. „So. Jetzt rudern wir leise und ohne Aufsehen zu erregen zum Schiff und dort will ich hören wie es gelaufen ist.", befahl ich. „Ja, Lady Graufreud.", bestätigte Dravic und begann zu rudern.

SalzliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt