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POV Daenerys

Als ich erwachte lag nach wie vor der Geruch von mir und Asha in der Luft. Doch vor allem roch ich Schweiß. Sie hatte mich auch gut zum Schwitzen gebracht. „Asha?", murmelte ich und rollte mich zur Seite zu meiner Verlobten. Erschrocken riss ich die Augen auf, als ich die leere Seite spürte. „Asha?", fragte ich lauter und setzte mich auf. „Asha?", rief ich erneut nach meiner Geliebten und stand auf. Meine Nacktheit machte mir schon lange nichts mehr aus. Schließlich war ich einst nackt vor einem Khalasar gestanden. Ich ging zum Bad doch auch das fand ich leer vor. Ebenso sah ich keine Spur von ihr. Ihr Schwert lehnte nicht mehr am Platz neben dem Bett. Und ich machte mir langsam wirklich sorgen... Da entdeckte ich einen Brief auf dem Tischchen. Schnell nahm ich ihn. Ashas Handschrift.

Ich hatte mich auf eine der Liegen gesetzt und wischte mir über die Augen. Wut und Trauer staute sich in mir. Wut, da sie nicht hören wollte! Trauer, da sie einfach gegangen war. Darum hatte sie mich letzte Nacht so genommen. Es war ihr nur darum gegangen mich abzulenken. Das verletzte mich. Mit Drogo zu schlafen war ein Zwang gewesen. Daario war mein Liebhaber gewesen. Jon mein Verlobter und ein Fehler. Doch Asha war meine Geliebte... meine Zukunft! Ich wollte nicht, dass unser Sex einfach so war! Es sollte immer etwas besonderes sein. Eine Verbindung die nur wir zwei eingingen. Doch für sie war es nur ein Ablenkungsmanöver gewesen. Ich könnte sie im Moment erschlagen. Erschrocken stellte ich wieder dieses Gefühl der Übelkeit fest. Ich sprang auf und rannte ins Badezimmer, wo ich mich erbrach. Ich legte eine Hand auf meinen Bauch. Mir war in letzter Zeit oft übel. Ich sollte bald einen Maester aufsuchen nicht, dass ich mir eine Grippe eingefangen hatte. Ich hatte absolut keine Zeit um krank zu werden! Erst jetzt nicht, wo Asha fort war! Allein dass ich krank wurde war komisch... Viserys hatte einst gesagt, dass wir Targaryens immun gegen jede Krankheit und Seuche waren. Tatsächlich war ich in meinem ganzen Leben nie krank gewesen... doch nun schien mich wohl diese Immunität verlassen zu haben... 

Ich stürmte umgezogen und gewaschen aus meinem Zimmer. Vielleicht war sie noch am Hafen! „Meine Königin.", begrüßten mich die Brüder. Das war komisch... normalerweise begrüßten sie mich mit Königin Daenerys. Seit wann nannten sie mich ihre Königin? Vor der Hochzeit war Asha alleinige Herrscherin der Eiseninseln. „Guten Morgen... wo ist Asha? Ich möchte sofort meine Verlobte sehen!", befahl ich. Beide sahen sich betreten an. „Sprecht!", befahl ich. „Nun, meine Königin... Königin Asha ist gegangen. Gestern bereits. Es war noch hell. Sie sagte, während ihrer Abwesenheit seid Ihr unsere Königin.", erklärte ich. Ich starrte ihn an. „Macht mir ein Schiff klar! Wir segeln sofort nach Braavos! Und wenn ich Asha persönlich aus dem Meer fischen muss...", knurrte ich. „Wir wissen nicht mal, ob sie zu Pferd oder Schiff unterwegs ist.", meinte einer der beiden. Ivar. „WAS? Wa... Warum sollte sie reiten?", wollte ich wissen und dachte nach. „Nun... ich... ich sollte nicht darüber richten.", meinte Halfdan. „SPRICH SOFORT! Ich befehle es dir als deine Königin!", befahl ich. „Nun, Königin Asha bevorzugt ein freies Leben.", meinte er. Ich starrte ihn an. Neugierige Diener beobachteten uns. „Tretet ein.", befahl ich. Sie sahen sich verwirrt an. „Kommt!", befahl ich und sie traten langsam herein. Ich setzte mich auf eine der Liegen. Die Männer setzten sich auf die Stühle. „Erzählt mir doch von eurer Königin.", lächelte ich. „Im Moment seid Ihr es.", meinte Ivar. „Erzählt mir von Asha. Alles. Das ist ein Befehl!", brummte ich und füllte den Männern ein. Verwirrt nickten sie. Ivar sah seinen Bruder an. Halfdan räusperte sich. „Nun... ähm... K... Königin Asha war ein typischer Eisenmann. Hatte immer nur plündern, brandschatzen und vögeln im Kopf. Mit 15 soll ihre Mutter ihr eine Zofe geholt haben, die ihr beibringt eine Lady zu sein. Am Ende erwischte König Balon seine Tochter im Bett mit eben jener Zofe. Ihr Vater brüllte, wenn sie Frauen vögeln wolle wie ein Mann, so solle sie auch kämpfen wie einer! Ihre Brüder, mögen sie reich in den Hallen des Ertrunkenen speisen, hatten ihr zu Lebzeiten das Kämpfen beigebracht. So schaffte sie es zwar nicht ihren Vater zu besiegen, doch entwaffnete sie ihn einmal. Und fügte ihm einige blaue Flecken zu. Als Balon sie zu Boden geworfen hatte hielt er das Schwert hoch erhoben. Ashas Mutter erwartete von ihrem Mann, dass er ihrer Tochter einprügeln würde, dass sie ihr Verhalten ändern sollte. Doch Balon reichte ihr das Schwert und half ihr hoch. An diesem Tag verkündete er, dass er für Asha die Regeln ändern würde. Eigentlich darf eine Frau auf den Eiseninseln nicht regieren. Höchstens wenn ihr Mann der König ist. Doch er verstand, dass Asha keinen Mann an ihrer Seite braucht. Sie kommt gut allein zurecht. So plünderte er mit ihr und raubte. Sah ihr Talent. Er schenkte ihr die Seehure und machte sie zu seiner Erbin. Ihre Mutter tobte. Doch Asha war glücklich, da ihre Mutter bereits den ein oder anderen Lord um ein Eheversprechen gebeten hatte. Viele hätten Asha geheiratet. Doch gefiel ihr kein Mann! Asha hatte an jedem Hafen eine Frau. Immer die schönsten. Doch strebte ihr Herz immer auf See zu neuen Abenteuern. An ihrer Seite zu segeln ist wundervoll!", erklärte er. Ich nickte. „Nun... ihr glaubt also, dass Asha ebenso reiten könnte um in den freien Städten nach Frauen und Abenteuern zu suchen, bevor wir heiraten?", wollte ich wissen. Sie käme zurück! Sicher! Daran zweifelte ich nicht, es stand in ihrem Brief! „Ja...", gestand Halfdan und sein Bruder nickte. Ich schluckte. Der Gedanke an Asha irgendwo in der Wüste machte mir Angst. Der Gedanke an Asha die neben einer anderen Frau lag bereitete mir erneut Übelkeit. „Gut... ich danke euch. Geht.", befahl ich. Ich war plötzlich so furchtbar müde, obwohl ich erst aufgestanden war. Diesmal stellte ich mir einen Eimer neben das Bett. Zur Sicherheit. Erneut kroch ich zum Bett, entledigte mich meiner Kleidung und legte mich hin. Später würde ich einen Maester wegen meiner Übelkeit holen lassen.

„Wunderschön. Wahrlich.", grinste Asha und starrte auf die Brüste der Frau auf ihrem Schoss. „Es gehört heute Nacht alles Euch.", schwor die halbnackte Frau und streckte sich. Bitterer Geschmack legte sich auf meine Zunge. Asha riss der Frau das Oberteil zur Seite und leckte über ihre Brustwarze. „Asha...", stöhnte sie den Namen meiner Verlobten, die grinsend ihren Oberkörper küsste. „Meine wunderschöne Geliebte.", raunte Asha an ihre Haut. ICH war ihre Geliebte! Nicht die halbnackte Frau auf ihrem Schoss! Ihr blondes Haar schimmerte im fahlen Licht. Ihre blauen Augen glänzten. Wut und Eifersucht verknotete meine Eingeweide. Asha packte die Seiten ihrer dünnen Unterwäsche. Sie hob ihr Becken und Asha konnte es sanft herunterziehen bevor sie...

Ich zuckte hoch, packte den Eimer und erbrach einen Schwall. Was war nur los mit mir? Mein Kopf dröhnte. Sogar mein Unterleib schmerzte leicht. Hatte Asha mich doch recht zärtlich genommen. SO hart war sie nicht zu mir gewesen. Sie war immer zärtlich. Als wäre ich zerbrechlich... Vielleicht wollte sie mich auch gar nicht anders anfassen... wenn sie so schnell gehen konnte, wie wichtig war ich ihr dann? Ich schlang meinen Morgenmantel um meinen Körper. Mit schnellen Schritten ging ich zur Tür. Ivar schreckte auf. Sein Bruder schlief wohl. „Ivar, rufe mir einen Maester!", befahl ich. „Geht es Euch gut?" „Ich will nur einen Maester befragen.", er nickte und wollte gehen doch hielt ich ihn erneut an. „Ivar... ähm... glaubst du, dass Asha mich betrügen würde?", wollte ich wissen. Er sah mich verwirrt an. „Meine Königin... ich weiß es nicht! Doch sah ich Asha nie in Liebe. Sagt, ist Eure Ehe politisch oder aus Liebe?", wollte er wissen. „Beides.", meinte ich. Er sah mich verwirrt an und gab ein verwirrtes Brummen von sich. „Ich wusste nicht, dass das geht.", meinte er und ging, bevor ich ihm weitere Fragen stellen konnte. Ginge das? Gedanken brannten sich in meinen Kopf, die nie dort sein dürften... Asha liebte mich! Und würde mich auch lieben, wenn ich eine Bettlerin wäre... Ich huschte schnell in mein Zimmer. Mein Kopf dröhnte leicht. Hoffentlich würde der Maester bald kommen. Asha... was, wenn sie mir die Liebe nur vorspielte? Um am Ende den Thron von Westeros zu erhalten? Was wäre, wenn sie nicht anders als Jon war? Nur charismatischer... nein... so etwas durfte ich nicht denken! Niemals! Asha liebte mich! Gemeinsam waren wir eine Einheit! Solange wir uns vertrauten würde alles gut werden. Ich durfte nicht an ihr und unserer Verlobung zweifeln!

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