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Die Königin richtete ihren Rock und ich wischte mir schnell über den Mund als ein Mann zu uns auf die Lichtung trat. Er hatte kurzes blondes Haar und blaue Augen. Doch daran erkannte ich ihn nicht. Auch trug er die Kleidung eines einfachen Mannes. Ich erkannte ihn sofort an seiner rechten Hand, die golden im Mondlicht schimmerte. Ich zog mein Schwert. „Ich muss zugeben, ich hörte bereits, dass Asha Graufreud eine Liebhaberin schöner Frauen ist. Doch dass Ihr es auf  Königin Daenerys abgesehen habt, überrascht mich.", meinte er ruhig und trat näher. „Bleibt weg. Woher wisst Ihr wer wir sind?", knurrte ich und richtete mein Schwert auf ihn. „Lady Graufreud, ich möchte Euch kein Leid zufügen. Ach übrigens, Ihr seht gut aus! Deutlich besser als damals als Euron Euch an Ketten hereinführte als Brautgeschenk für meine Schwester. Und die Königin erkannte ich ganz einfach. Violette Augen sind selten.", meinte er. Tatsächlich. Daenerys Augen waren wieder violett. Die Wirkung des Krauts hatte nachgelassen. „Danke übrigens, dass Ihr Euron ermordet habt.", fügte er hinzu. Ich starrte ihn nur weiter an. Er lachte leise und verschränkte die Hände vor seinem Schoß. „Lady Graufreud, Königin Daenerys, ich habe nicht vor Euch ein Leid zuzufügen.", grinste er. „Wieso sollten wir Euch das glauben? Ihr habt meinen Vater ermordet und seit der Bruder von Cersei Lennister.", meinte Daenerys. „Ja... das habe ich. Und ich bedauere es nicht. Euer Vater wird nicht umsonst der irre König genannt. Doch Ihr seid anders. Ich möchte Euch meine Dienste anbieten.", erklärte er. „Ihr seid im Dienste Eurer Schwester!", warf ich ein. „Nicht mehr. Nachdem sie es zuließ dass unsere Kinder starben. Erst Joff. Dann Myrcella und Tommen...", Tränen sammelten sich in den Augen des Königsmörders die er schnell wegblinzelte. „Eure Kinder?", fragte ich nach. Er schüttelte den Kopf. „Lasst es, Lady Graufreud. Es ist doch schon bekannt, dass es meine Kinder waren. Ich zeugte sie mit Cersei. Keines von ihren Kindern war von Robert. Doch Ihr dient Königin Daenerys. Da werdet Ihr dazu nichts sagen dürfen. Schließlich waren auch ihre Eltern Geschwister! Und Cersei interessiert es auch nicht mehr wer es weiß. Sie ist nun Königin und schlägt jedem den Kopf ab, der es wagt etwas Schlechtes über sie zu sagen... Ich halte es bei ihr nicht mehr aus... lange blieb ich bei ihr. Doch ich kann nicht mehr.", er zog sein Schwert und ich stellte mich noch mehr vor die Königin. „Hier.", er kniete nieder und hielt sein Schwert vor die Königin. „Königin Daenerys, ich biete Euch mein Schwert an.", erklärte Jaime Lennister. Wir starrten ihn an. „Ihr lügt.", meinte ich und holte aus. Ich zielte auf seinen Kopf. Mit einem Klirren fing er es mit seiner Rechten ab. „Vergebt Lady Graufreud. Doch ich bin nicht den weiten Weg hergekommen um zu sterben. Der Thron macht meine Schwester verrückt. Bitte, nehmt mich in Eure Dienste auf, Königin Daenerys.", bat er. „Was verlangt Ihr im Gegenzug?", wollte sie wissen. „Nun... nicht viel! Wenn sie es zulässt möchte ich, dass Ihr meiner Schwester die Möglichkeit gebt zu kapitulieren wenn die Lage für sie aussichtslos wird.", bat er. „Ihr glaubt, dass es soweit kommt?" „Ja.", meinte er ruhig. „Nun...", Daenerys trat hinter mir hervor. Dann verlange ich ebenso etwas. Ihr habt meinen Vater ermordet. Da wäre es nur gerecht, wenn Ihr etwas mehr tut als mir Eure Treue zu schwören.", erklärte sie. Jaime nickte. „Ihr werdet niemandem, nicht Eurem Bruder, nicht Lord Schnee, und sonst niemandem, erzählen was Ihr hier saht.", meinte sie. Jaime grinste. „Dass Lady Graufreud Euch..." „Genau. Ihr werdet es niemandem sagen. Offiziell lag Asha in dieser Nacht schlafend in ihrem Zimmer und ich in meinem. Schwört Ihr es?" „Ja. Ich schwöre es.", meinte Jaime ruhig. „Gut...", Daenerys fuhr sich ratlos durchs Haar. „Wartet hier. Bei Morgengrauen reitet Ihr zur Burg. Die Unbefleckten wissen nicht wie Ihr ausseht. Die Wachen wissen auch wohl kaum wer Ihr seid. Also wird man Euch zur Königin lassen. Doch wir müssen nun zurück.", erklärte ich. „In Ordnung. Das werde ich tun.", versprach Jaime Lennister. „In der Burg sprecht Ihr ebenso den Treueeid.", beschloss Daenerys und ich half ihr aufs Pferd. Dann stieg ich auf. „Und kein Wort zu niemandem. Ansonsten nehme ich Euch mehr als eine Hand.", drohte ich und ritt mit der Königin vor ihm davon. „Glaubt Ihr, er verrät wirklich nichts?", wollte Daenerys wissen. „Ich weiß es nicht. Ich hoffe es. Ansonsten werde ich ganz schöne Probleme mit dem Bastard bekommen. Aber wenn ihm sein Leben lieb ist, so schweigt er.", beruhigte ich meine Geliebte und trieb das Pferd auf den schlammigen Pfad in Richtung der Burg.

Sanft strich ich durchs Haar der Königin als ich das Wasser über sie schüttete. Sofort färbte sich das Wasser schwarz. Die Königin schloss genüsslich die Augen während sie im Wasser lag. Das Bad hatte ich ihr eingelassen. Eine Zofe könnte den Mund nicht halten, wenn Tyrion ein paar Goldstücke über den Tisch wandern ließ. „Ihr könnt das wirklich gut.", bemerkte Daenerys mit einem spöttischen Lächeln. „Wollt Ihr mich nun als Eure Zofe einstellen?", grinste ich. „Wieso nicht? Dann hätte ich Eure Dienste immer parat.", sie strich mit ihrer feuchten Hand über mein Bein. Ich grinste. „Und Eure Flotte?", hauchte ich. Daenerys seufzte. „Da habt Ihr wohl recht. Ihr seid nirgends besser als auf Eurem Schiff.", hauchte Daenerys und genoss sichtlich meine Berührungen. „Nirgends?", ich ließ eine Hand aus ihrem Haar über ihren zarten Nacken wandern. Daenerys grinste. „Natürlich seid Ihr auch in anderen Situationen mehr als nur gut aber...", sie hielt meine Hand fest. „Reicht es nicht schon, dass Jaime Lennister uns erwischt hat?", wollte sie wissen. Ich seufzte. „Ich hoffe er hält den Mund und wenn nicht...", ich schüttete wieder einen Schwall Wasser über das Haar meiner Geliebten. „Töte ich ihn und schicke seine Einzelteile Cersei.", hauchte ich. Daenerys nickte beruhigt. Ich war stolz, dass sie so viel Vertrauen in mich setzte. Dass sie mir alles zutraute und mit ihren Sorgen zu mir kam. Nicht zu Schnee. Nicht zu Tyrion. Nicht mal zu Missandei. Sie kam nur zu mir. Vertraute mir die heikelsten Pläne an. „So. Ihr seid sauber.", meinte ich und wollte meiner Königin hoch helfen als das heiße, beinahe noch kochende Wasser, mich daran erinnerte, wieso ich nicht direkt hinein fasste. Ich nahm ihre Hand und half ihr auf. Kaum war sie draußen reichte ich ihr ein Handtuch. „Also, Dany.", grinste ich, da ich sie nun so nennen durfte. Es machte uns ebenbürtig und das gefiel mir. „Also, Asha?", meinte sie kühl. „Was wollt Ihr nun tun? Mit Jaime?", wollte ich wissen. „Nun... ich werde ihn schwöre lassen. Dann nehme ich ihn in meine Armee auf. Es wird Cersei treffen, dass ihr Bruder nun für mich kämpfte. Ich werde erlauben, dass Cersei kapituliert. Doch werde ich sie verbannen. Wenn ihr Bruder mir gute Dienste leistet werde ich ihn ebenso begnadigen. Tyrion hat sich ja auch von seiner Schuld befreit.", erklärte meine Königin. „Soll ich nun gehen?", wollte ich wissen. Daenerys sah mich nervös an. „Nun... wir haben noch einige Stunden bis zum Sonnenaufgang... wie wäre es, wenn Ihr mir noch etwas Gesellschaft leistet? Ihr sollt aber wirklich nur neben mir liegen. Ansonsten kann ich nicht mehr schlafen.", meinte sie. Ich nickte. „Wie Ihr Befehlt, meine Königin.", lächelte ich und schritt neben ihr zu ihrem Zimmer.

SalzliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt