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POV Arya

Von einer Ecke aus beobachtete ich wie meine Schwester die Hand der Graufreud nahm und sie weg zog. Aber aufhalten würde ich sie sicher nicht. Wozu? Sollten sie doch es ging mich nichts an. Ich schlich die Gänge weiter entlang. „Junge, bleibt doch einmal stehen!", hörte ich hinter mir und fuhr herum. Wie hatte sie mich im Schatten gesehen? Aber gut. Dass die Targaryen anders war, war mir vom ersten Moment an aufgefallen. „Königin Daenerys.", ich verbeugte mich. „Oh vergebt. Arya Stark, nicht wahr?", wollte sie wissen. Ich nickte. Sie deutete vor auf eine Sitzgruppe am Fenster woraus man direkt in den Hof sehen konnte. Wir setzten uns. „Ihr seid anders als Eure Schwester. Wieso?", wollte sie wissen. Sie sprach direkt ohne Umschweife. Das gefiel mir. „Weil ich nicht meine Schwester bin. Darum.", antwortete ich ihr knapp. „Das dachte ich mir fast.", kicherte die Silberhaarige. Sie schien sich an mir ablenken zu wollen, was mir gar nicht so recht gefiel. Da konnte auch ihre Direktheit nichts ändern. „Ich hörte vorhin, Ihr habt Brienne von Tarth besiegt. Eine anscheinend starke Kämpferin.", meinte sie. „Stark aber zu langsam.", grinste ich. Sie nickte beeindruckt. „Wo lerntet Ihr das?", wollte sie wissen. „Bei verschiedenen Männern. Zuerst bei Syrio Forel. Er war der erste Krieger von Braavos.", erklärte ich. „Beeindruckend. Wie kamt Ihr an einen Braavosi?", wollte sie wissen. „Mein Vater gab ihn mir. Er nannte ihn meinen Tanzlehrer. Doch Jon schenkte mir vor meiner Abreise nach Königsmund dieses Schwert.", ich zog Nadel und zeigte es ihr. „Hat es einen Namen? Alle guten Schwerter haben doch einen Namen.", bemerkte die Königin. „Jon nannte es nach dem, womit ich eigentlich nicht umgehen konnte.", ich lächelte die Königin an. „Er nannte es Nadel.", ich steckte Nadel wieder weg. „Nach Syrio floh ich aus Königsmund. Schnitt mir die Haare kurz, nannte mich Arry und reiste mit der Nachtwache weiter. Weit kamen wir nicht. Ich wurde nach Harrenhal gebracht doch erkannte mich niemand. Selbst Lord Tywinn Lennister nicht dem ich Wein einschenkte. Zuvor lernte ich einen Mann kennen. Ich durfte ihm drei Namen nennen. Dank ihm entkam ich. Er gab mir eine Münze und bot mir an mit ihm zu kommen. Ich lehnte ab. Auf dem Königsweg fand mich die Bruderschaft ohne Banner. Durch sie kam ich weiter und traf auf den Bluthund. Er erkannte mich sofort und ich ging mit ihm. Er trainierte mich etwas und brachte mich zu den Zwillingen, wo mein Bruder heiraten sollte. Als wir ankamen waren alle tot und wir ritten weiter. Der Bluthund wollte mich zu meiner Tante auf Hohenehr bringen um mich gegen Gold einzutauschen. Doch ebenso als wir dort ankamen war sie tot. Ich musste schrecklich über diese Nachricht lachen. Welch Mühen sich Sandor Clegan da gemacht hatte. Umsonst. Als Brienne uns fand wollte sie mich mitnehmen. Doch ich war dumm und als sie gegen den Bluthund kämpfte lief ich weg. Ich dachte, meine ganze Familie ist tot. Also ging ich nach Braavos. Ich ging zum Haus von Schwarz und Weiß. Sagt Euch das etwas?", die Königin war blass geworden und nickte. „Es dauerte bis sie mich ausbildeten. Aber ich wurde nie eine von ihnen. Ich konnte nicht vergessen wer ich war. Zuletzt forderte der Mann, den ich in Harrenhal traf ein Gesicht. Das meine. Doch ich gab ihm das des Mädchens, das mich töten sollte und sagte ihm, dass ich nicht niemand sei. Ich bin Arya Stark. Und dann ging ich. Auf dem Weg nach Hause tötete ich noch alle Freys. Als Rache für meinen Bruder Robb und meine Mutter. Und nun bin ich hier. Und beschütze meine Schwester.", erzählte ich ihr von meinem Leben. „Ihr dientet dem Vielgesichtigen Gott?", wollte sie wissen. „Ja." „Aber... war das nicht mit dem Mord an vielen Unschuldigen verbunden?", wollte sie wissen. Ich lachte schallend auf. „Opfer müssen gebracht werden, meine Königin. So ist es nun mal. Und hin und wieder erwische ich auch die Richtigen.", lachte ich und stand auf. „Wenn ich Westeros regiere erlaube ich keine Auftragsmorde meh..." „Bis dahin habe ich noch genug Zeit um meine Liste abzuarbeiten. Ach und übrigens.", unterbrach ich ihre strenge Rede und lächelte sie sadistisch an da ich wusste, dass ihr die folgende Nachricht weh tun würde. „Solltet Ihr Lady Graufreud suchen, sie vergnügt sich gerade mit meiner Schwester im Bett. Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend.", mit einer leichten Verbeugung ließ ich die schockierte Königin zurück. Als ich außer Hörweite war brach ich in lautem Gelächter aus.

SalzliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt