Ich erwachte, als mich etwas kitzelte. Ich verzog das Gesicht und öffnete die Augen. Sanft strich ich die silberne Strähne aus meinem Gesicht und sah auf meine Geliebte. Und wie sie da lag. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Gesicht an meiner Seite vergraben. Meinen Arm hatte ich um sie gelegt. Die Decke war immer noch am Boden und so hatte sich meine Geliebte in meinen Mantel gekuschelt. „Ich liebe dich.", hauchte ich ihr ins Ohr. Sie lächelte sanft und kuschelte sich enger an mich. Bei allen Göttern ich war mit dieser Schönheit verlobt! Jon Schnee war tot. Daenerys meine Verlobte und sie lag in meinen Armen! Doch sich nun auszuruhen wäre dumm. Schließlich gab es genug Menschen, die meiner zukünftigen Ehefrau den Tod wollten! Und diese würde ich töten. Ich würde einen Schlag gegen Cersei planen! Schließlich war Daenerys überlegen! Sie kontrollierte mit den Drachen die Luft. Ich mit den Schiffen die See. Und ihre Unbefleckten und Dothraki das Land. Das einzige, was meine Geliebte abhielt war der Schaden an der unschuldigen Bevölkerung. Jedem anderen Menschen würde ich einen Vortrag darüber halten, wie dumm es war! Doch nicht Daenerys. Schließlich liebte ich sie auch darum. Dass sie eben keine herzlose Kriegsherrin war. Sondern auch an andere dachte. Das komplette Gegenteil von mir. Ich an ihrer Stelle hätte wohl ganz Königsmund bereits in Schutt und Asche gelegt und den Königsmörder auf seine Bitte hin, seine Schwester zu verschonen, gleich mit in die Flammen gestoßen. Jedenfalls noch vor einem guten Jahr. Heute würde ich meiner Geliebten zuliebe keinem auch nur ein Haar krümmen. Außerdem... seit ich Daenerys kannte war ich nicht mehr so. Ich wollte natürlich noch plündern und brandschatzen! Das lag mir im Blut. Doch als die zukünftige Frau der Sprengerin der Ketten, hatte ich angefangen zu sehen, dass man nicht zwingend Unschuldige töten sollte. Trotz allem musste ich Cersei töten! Oder zumindest gefangen nehmen und mit ihrem Bruder ins Exil schicken. Aber da stand ja immer noch diese Bestie im Weg... der Berg... Doch vielleicht... nun wo wir Sansa Stark auf unserer Seite hatten konnten wir vielleicht den anderen Clegane Sohn für uns gewinnen. Schließlich war der Berg, Gregor Clegane, kein Einzelkind. Sein Bruder Sandor war sicher mehr als gewillt seinen Bruder zu töten. Wir waren Cersei überlegen! Könnten mit einem Schlag Dorne erobern und Ellaria übergeben. Damit wäre die Löwen-Königin von Feinden eingekesselt. Wir waren in der Überzahl! Weit in der Überzahl. Allerdings wäre das vorbei, wenn die goldene Kompanie ankäme. Aber Daenerys hatte doch in den freien Städten jemanden, der für sie Meeren hielt! Bei allen Göttern... wenn ich mich nicht irrte war das ihr ehemaliger Geliebter... vielleicht sollte Daenerys einen Brief schicken, dass er sich um die Kompanie kümmern sollte... doch gefiel es mir nicht, dass meine Verlobte mit ihren ehemaligen Gespielen schrieb... „Woran denkst du?", hauchte Daenerys und ich blickte in ihre violetten Augen. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. „Ach, über dies und das. Sorg dich nicht.", lächelte ich und strich ihr das Haar aus ihrem wunderschönen Gesicht. „Asha, ich bin deine Verlobte. Bald deine Frau. Ich bin die zukünftige Königin von Westeros! Ich verbitte es mir, dass du mich so schonst! Ich bin durch die Wüste der Dothraki gewandert, wurde vergewaltigt und gefangen genommen. Ich bin der letzte Mensch, den du schonen musst!", erklärte sie. Ich nickte. Sie hatte ja recht. „Gut...", ich seufzte und zog sie enger an mich. „Ich dachte an Cersei. Die goldene Kompanie, und wie ich meiner zukünftigen Ehefrau eine sichere Zukunft erkämpfen kann.", erklärte ich. Sie nickte. „Woran dachtest du?" „Nun... so sehr es mich auch ärgert, so muss ich dich fragen, wie dein Verbündeter in Meeren heißt?", wollte ich wissen. „Meeren? Ähm... meinst du Daario? Daario Naharis?", wollte sie wissen. „Ja... Naharis... dieser Söldner hält doch für dich Meeren, oder?", brummte ich. „Ja." „Habt ihr Kontakt?", wollte ich wissen. Daenerys sah mich fragend an. „Asha, wirfst du mir vor, dass ich heimlich noch etwas mit Daario habe?", wollte sie empört wissen. „Nein! Ich... ich frage mich nur, ob er die goldene Kompanie aufhalten könnte...", bemerkte ich. „Mmh... ich muss zugeben...", sie richtete sich auf und die Decke rutschte in ihren Schoss. Somit war ich bemüht ihr in die Augen zu sehen, statt auf ihre wunderschöne Oberweite. „Ich muss sagen, Daario hat einige Talente. Nun... um genau zu sein hat er zwei. Bei unserer ersten Begegnung sagte er mir, er habe nur zwei Talente. Kriege und Frauen. Diplomatie und List gehört nicht zu seinen Stärken...", erklärte sie. Ich nickte. Frauen... ein Talent für Frauen... also bitte! Und nach diesem Spruch hatte Daenerys ihn auch noch in ihr Bett gelassen... „Asha...", Daenerys strich über meine Wange. „Es ist vorbei! Ich benutzte Daario allein für seinen Körper. Er war nicht klug. Er hatte einen schönen Körper und war gut im Bett. Nur dazu nutzte ich ihn! Liebe war zwischen uns nie... nun... er liebte mich. Doch ich nicht ihn.", gestand sie. Ich nickte. „Ich kann es ihm nicht mal verdenken... schließlich hast du nicht mal die Herrin der Eiseninseln kalt gelassen, die eigentlich für ihre Herzlosigkeit bekannt war.", lächelte ich. Daenerys ebenso und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. „Drachenfeuer lässt jedes eisige Herz schmelzen, schätze ich.", bemerkte ich und sah aus dem Fenster. Der schwarze Himmel begann sich langsam dunkelblau zu färben. Also müssten wir bald aufstehen. „Was schlägst du vor?", wollte ich wissen. Sie seufzte. „Asha... du weißt, was ich tun muss." „Ich begleite dich!" „Vertraust du mir nicht?" „Doch. Ich vertraue dir blind. Doch dem Söldner nicht.", erklärte ich. Sie nickte. „Um ehrlich zu sein... ich würde eine kleine Reise mit dir genießen... denn langsam liebe ich es mit dir auf dem Meer zu sein. Und Daario... bitte lass es mich ihm zuerst erklären. Er wird dich für eine politische Ehe halten... und so wie ich ihn kenne wird er eine Weile brauchen, bis er verstanden hat, dass ich dich liebe und mein Bett nur noch mit dir teilen werde.", erklärte sie und ich musste grinsen. „Nun... wann reisen wir ab?", lächelte ich. „Morgen? Reicht die Zeit um ein Schiff klar zu machen?", wollte sie wissen. „Natürlich! Wenn ich meine Männer los trete können wir auch zum Mittag abreisen.", lächelte ich. „Ich sollte Daario zuerst informieren." „Wieso denn? Damit er alles halbwegs her richten kann? Ich würde einen Überraschungsbesuch bevorzugen.", lächelte ich. Sie nickte. „Gut... wann?" „Mmh... meine Männer sollten wohl besser noch ausnüchtern... wobei... meine Männer können ihre Arbeit auch betrunken machen. Und der Kapitän... seine Arbeit kann ich tun!", lächelte ich. Sie sah mich skeptisch an. „Du kannst ein Schiff steuern?", wollte sie wissen. Ich sah sie verdutzt an. „Ähm... natürlich! Ich bin die Herrin der Eiseninseln, ich kann segeln!" „Aber auch, wenn deine Crew betrunken ist?" „Natürlich! Ich segelte einst selbst betrunken! In der einen Hand eine Flasche Bier und das Steuerrad und im anderen Arm ähm...", ich stockte. „Eine Hure. Asha mittlerweile kenne ich dich.", lächelte sie. Ich nickte. „Ja... so segelten wir übers Meer... für ein paar Tage. Segeln, trinken, vögeln. Segeln, trinken, vögeln immer weiter bis ich, bitte frag mich nicht wie, wieder am richtigen Hafen anlegte!", erzählte ich. „Nun... ich würde gerne einen Vorschlag machen.", meinte sie und setzte sich auf meinen Schoss. „Du stellst einen halbwegs nüchternen Kapitän ans Steuerrad. Wir beide gehen in deine Kajüte und sagen, wir müssen das Treffen planen. Und statt zu trinken, segeln und vögeln würde ich vorschlage... vögeln, vögeln, vögeln. Und gegen den ein oder anderen Becher Wein habe ich auch nichts.", grinste sie. Meine Augen weiteten sich. Womit hatte ich dieses Glück verdient? „Klingt großartig!", ich drehte uns um und Daenerys gab ein Keuchen von sich. „Bei allen Göttern, Dany... wie gerne ich dich nun nehmen würde... doch muss ich leider los. Ich gehe nun meinen Bruder wecken, der soll die Mannschaft wecken. Du packst deine Sachen. Meine sind am Schiff... zumindest der größte Teil..." „In Ordnung... und Asha?", sie sah mich an als ich aufstand und mir meine Hose anzog. „Mmh?" „Nimm deinen Festtagsanzug mit. Der steht dir wirklich sehr.", lächelte sie. Ich nickte, zog noch mein Hemd an und ging. Meinen Mantel ließ ich Daenerys. War wäre ich auch für eine Verlobte, wenn ich ihr nun die Decke stehlen würde?
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Salzliebe
FanfictionAsha Graufreud wurde von ihrem Onkel Euron entführt und ist nun nicht mehr von Wert im Spiel um den Thron. Doch dank ihres Bruders schafft Asha es wieder ins Spiel zurück und zu ihrer Königin. Denn als sie von Euron mitgenommen wurde war da etwas z...