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Gierig aß ich den die Wurst und das Brot während Theon eher lustlos in sein Essen sah. „Iss, Brüderchen!", riet ich ihm und er nah schüchtern eine Scheibe Wurst bevor er aß. Gerade als ich meine zweite Scheibe Brot aß hörte ich Schritte und fuhr herum. Theon sprang auf. „Königin Daene..." „Setzt Euch, Lord Graufreud.", bat Daenerys und da auch ich mich aufgerappelt hatte deutete sie mir an mich zu setzen. Daenerys setzte sich neben mich und zog einen Teller mit Wurst und Brot zu sich. Sofort spannte ich mich an. War sie wütend auf mich? Was ging in der Targaryen vor? Ihre Lippen umspielte ein sanftes Lächeln. Also war sie nicht wütend... oder meine Verunsicherung belustigte sie. Oder die Tatsache dass sie mich gestern mehr als nur dominiert hatte. „Lady Graufreud habt Ihr bereits mit dem jungen Tarly gesprochen?", wollte sie wissen. „Mit wem?", fragte ich verwirrt und sah in ihre wunderschönen violetten Augen. „Er ist ein Maester hier. Ich sprach mit Jon über ihn." „Wann spracht Ihr mit Schn..." „Des Öfteren sprach ich mit Lord Jon Schnee.", unterbrach sie mich und wies mich damit auf den Titel hin, den ich nennen musste. „Unter anderem auch über einen gewissen Samwell Tarly der auf der Mauer der Kämmerer eines Maesters war und nun aus der Zitadelle kam zusammen mit seiner Geliebten und seinem Adoptivsohn. Angeblich war er es der Jon über das Drachenglas auf Drachenstein unterrichtete.", meinte Daenerys und sah mich kalt an was mein Herz rasend machte. Ich hasste Jon Schnee. So sehr dass es weh tat! Ich wollte ihm eine Axt in sein Gesicht rammen. Nein. Das war zu wenig. Am liebsten würde ich ihm das antun, was Ramsey Theon angetan hatte. Nur war ich leider nicht dazu in der Lage. Ich wusste nicht wie er es getan hatte und Theon konnte darüber nicht sprechen. „Ich werde sofort nach dem Frühstück mit ihm sprechen.", brummte ich und trank einen Schluck. Bier war wirklich eine gute Wahl gewesen. Das brauchte ich jetzt. „Lord Graufreud?", Daenerys sah Theon an wobei sie eine Hand auf mein Knie legte. Verwirrt sah ich sie an. „Ihr wart doch lange Zeit hier auf Winterfell zuhause, nicht wahr?", lächelte Daenerys wobei sie ihre Hand höher fahren ließ. Ich wagte nicht mich zu bewegen. „Lord Eddard versuchte alles um mich zuhause fühlen zu lassen doch... eigentlich war ich hier ein Gefangener. Eine Geisel der Starks. Doch Lord Eddard zog mich groß wie seinen Sohn.", meinte Theon. „Was ließ Euch dann fühlen wie einen Gefangenen?", wollte Daenerys wissen. „Dass ich letzen Endes nichts zu sagen hatte. Seine Kinder zeigten es mir. Weniger Sansa und Asha. Auch Robb war höflich und teils war er mir ein guter Freund... ich sah zu ihm auf und er war wirklich wie ein Bruder für mich. Bran war auch nett und Rickon... er war frech wie ein kleiner Junge nun mal ist. Nur... naja.", Theon zuckte schüchtern mit den Schultern. „Dann bleibt ja nur einer der Kinder übrig, der Euch so erniedrigte.", meinte Daenerys und strich mit ihrer Hand sanft über meinen Oberschenkel. Ihre Berührungen waren so angenehm. Theon nickte traurig. „Er zeigte mir immer, obwohl er ein Bastard war und ich der eheliche Sohn von Lord  Balon Graufreud...", Theon schniefte. „So war ich hier doch nicht mehr wert als eine Ratte. Ich war der Erbe der Eiseninseln... offiziell... und er? Er zeigte mir immer dass ich ein Gefangener war.", wimmerte Theon. „Euer zukünftiger Gemahl.", bemerkte ich und trank wobei ich mich verschluckte, da die Königin ihre Fingernägel in meinen Oberschenkel grub. „Nicht Eure Sache, oder Lady Graufreud?", knurrte sie. „Königin Daenerys, darf ich mich einmischen?", bat Theon und wir sahen ihn fragend an. „So traurig es klingen mag aber ich kenne Asha nicht viel länger als ich Jon Schnee kenne. Doch  lernte ich beide gut kennen in den über zehn Jahren die ich mit beiden verbrachte. Asha ist meine Schwester. Egal wie oft ich sie von mir stieß, so kam sie immer wieder und versuchte mir zu helfen. Als ich als Stinker in den Hundezwingern lag kam sie mit ein paar Männern zu mir. Sie war einfach so her gekommen obwohl unser Vater nein gesagt hatte. Sie wollte mich retten. Flehte mich an mit ihr zu kommen. Ich Idiot lehnte ab. Ich vermutete eine Falle. Und trotz meiner Hochnäsigkeit... trotzdem schmiss sie mich nicht direkt zurück ins Meer als ich wieder kam. Gute Männer starben wegen mir und... und...", ich stand auf, entzog mich den Berührungen der Königin, trat um den Tisch und nahm meinen Bruder in den Arm. Tränen rannen aus seinen Augen als er sich hilfesuchend an mich klammerte. „Und was tat Schnee? Er verabscheute mich und zeigte mir das! Weil ich hochgeboren war und er nicht. Weil er eifersüchtig auf meine Geburt war und dass ich nun gefangen war, so meinte er, geschähe mir recht. Ich war noch ein unschuldiges Kind! Ich habe ihm nie etwas getan! Jeden Streit den wir hatten provozierte er! Natürlich stichelte ich dann auch ihn doch er begann diesen kindischen Streit. Er ist eitel! Er ist ein selbstherrlicher Bastard! Und ein Eidbrecher.", Theon drückte sich gegen mich. „Soviel ich weiß schwören sie bis zum Tod an der Mauer zu bleiben. Jon sieht für mich noch recht lebendig aus. Sie schwören sich keine Frau zu nehmen und trotzdem will er Euch heiraten und soll hinter der Mauer eine Wildlingsfrau gehabt haben. Sie schwören keine Krone zu tragen und keinen Ruhm zu begehren... trotzdem nennt man ihn König des Nordens. Ich kenne den Schwur nicht auswendig.", gestand Theon. „Hört meine Worte, und bezeugt meinen Eid.", hörten wir und sahen auf. Daenerys fuhr herum als ein dicker, junger Mann mit Bart auf uns zu kam. „Die Nacht zieht auf und meine Wacht beginnt. Sie soll nicht enden vor meinem Tod. Ich will mir keine Frau nehmen, kein Land besitzen, keine Kinder zeugen. Ich will keine Kronen tragen und keinen Ruhm begehren. Ich will auf meinem Posten leben und sterben. Ich bin das Schwert in der Dunkelheit. Ich bin der Wächter auf den Mauern. Ich bin der Schild, der die Reiche der Menschen schützt. Ich widme mein Leben und meine Ehre der Nachtwache, in dieser Nacht und in allen Nächten die kommen.", wir starrten ihn an als er den Schwur der Nachtwache sprach. „Diesen Schwur sprach ich neben Jon im Götterhain.", lächelte er. „Oh...", er sah auf Daenerys und kniete nieder. „Meine Königin...", Daenerys lächelte. „Steht auf. Dann müsst Ihr wohl Samwell Tarly sein.", meinte die Khaleesi. „Ja, Königin Daenerys... Ihr seid doch die Königin, oder nicht?", fragte er vorsichtig. „Die bin ich. Die letzte Targaryen. Und das hier ist Lady Asha Graufreud und ihr Bruder Theon Graufreud.", stellte sie uns vor. „Guten Tag.", lächelte Tarly. „Lady Graufreud sollte gleich mit Euch mitkommen. Ich bat sie etwas in Erfahrung zu bringen.", meinte Daenerys. „Was denn? Ihr braucht nicht mit mir zu kommen. Ich kenne alle Bücher in Winterfell auswendig und weiß was darin steht.", lächelte er. „Nun ich... ähm... die Lennisters haben eine Waffe die.... Königin Daenerys, Ihr saht doch die Waffe, nicht wahr?", bat ich sie um Hilfe da ich dieses Ding ja noch nie gesehen hatte. „Nicht nur das. Der Pfeil rauschte direkt an mir vorbei. Der zweite traf Drogon...", seufzte sie und mir stellten sich die Nackenhaare auf. Wenn ich herausfinden würde, wer da auf meine geliebte Königin geschossen hatte würde ich dem den Kopf abschlagen und ihn meiner Königin schenken! „Es handelt sich um eine Art Armbrust nur deutlich größer. Und..." „Ich hörte von so etwas!", unterbrach er die Königin wofür ich ihn böse ansah. Man unterbrach eine Königin nicht! "Eine Waffe die zum töten von Drachen gebaut wurde... sie wurde einige Male in verschiedenen Dokumenten erwähnt.", meinte Samwell. „Besitzt Ihr die Pläne?", wollte Daenerys wissen. „Leider ein... und ich kann sie Euch auch leider nicht anfertigen. Vergebt.", seufzte der junge Tarly. Daenerys Blick fiel auf mich. „Was wollt Ihr nun tun, Lady Graufreud?" Ich schluckte. „Meine Königin, für Euch dringe ich in Königsmund ein und bringe Euch die Pläne.", schwor ich und sie lächelte. Also müsste ich jetzt nach Königsmund und dort die Pläne stehlen. „Braucht Ihr einen Plan o..." „Nein, nein. Ich und Theon werden es grob besprechen, ich werde ein paar Eisenmänner mitnehmen und dann los wenn wir zurück in Drachenstei..." „Ich fürchte dafür fehlt uns die Zeit. Ihr werden so bald wie möglich los.", meinte Daenerys und stand auf. „Ich würde zu gerne einmal die Bibliothek von Winterfell sehen. Wärt Ihr so freundlich sie mir zu zeigen?", bat Daenerys. „Sehr wohl, meine Königin.", meinte Tarly und ging mit der Köning weg. „Theon?" „Ja?", mein Bruder sah mich an. „Du wirst bei der Königin bleiben wenn ich gehe." „NEIN! Asha ich beschü..." „DU wirst Daenerys beschützen. Hauptsächlich vor dem Bastard. Stell dir mal vor wenn die Königin einen Bastard von einem Bastard bekommt... Das wäre weit unter ihrer Würde. Bewahre sie davor.", befahl ich ihm. Theon nickte. „Asha ich wäre trotzdem lieber bei dir damit ich sicher sein kann, dass dir nichts geschieht.", wand Theon ein. „Theon, ich bin am sichersten, wenn ich mich konzentrieren kann und das kann ich nur wenn ich weiß, dass Daenerys nicht mit Lord Bastard im Bett liegt. Und dafür sorgst du. Hast du verstanden?", Theon nickte und ich trank aus. „Gut.", damit ging auch ich und ließ Theon allein. Mal sehen was es hier in der Burg noch so alles gab.

SalzliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt