„Lady Graufreud!", ein Mann kam zu mir gerannt. Mein Steuermann. „Was gibt es?", wollte ich wissen. „Wir erreichen in zwei Stunden den Hafen.", gab er Bescheid. Ich nickte. „THEON!", rief ich meinen Bruder. Er rannte zu mir. „Geh und sag der Königin, dass wir in zwei Stunden das Festland erreichen.", befahl ich ihm. „Willst du ni..." „Nein.", unterbrach ich ihn und ging in Theons Kajüte um mich umzuziehen. Etwas Wärmeres um durch diese verfluchte Schneelandschaft zu kommen.
Als wir anlegten stand Daenerys neben mir. Ich sagte kein Wort. Es würde zu sehr weh tun. Als sie die Brücke runter ließen ging ich direkt runter. Daenerys neben mir. Immer noch sagte ich kein Wort. Sie ebenso nicht. Ich wusste, ich hätte den Eisenmann vielleicht nicht ins Wasser werfen sollen und dann unbarmherzig weiterfahren sollen. Aber egal. Er war tot und in den eiskalten Fluten ersoffen. Er hätte nicht so über Daenerys reden sollen! Und sie! Ich hatte ihre Ehre verteidigt und das war der Dank? Naja... ich war wirklich zu weit gegangen. Das war auch nicht der Grund dafür, dass ich so wütend war. Ich war nicht mal auf Daenerys wütend. Meine Wut war allein auf mich und meine Gefühle gerichtet. Ich hasste mich so sehr für die Gefühle die ich für die Drachenkönigin hegte. Und diese Wut hatte ich gegen einen Eisenmann gerichtet. Gegen einen von Daenerys Vasallen. Verdammt... „Königin Daenerys.", ich sah ihr in die violetten Augen während meine Eisenmänner alles Nötige ausluden. „Es...", ich führte sie etwas abseits. „Es tut mir leid.", gestand ich. Die Königin starrte mich erschrocken an. „Es tut Euch leid?", wollte sie wissen und sah mich provokant an. Ich schluckte meinen Stolz runter. Sie machte es mir unnötig schwer! „JA. Bei allen Göttern ja verdammt! Es tut mir leid! Ich habe überreagiert und hätte ihn nicht töten dürfen, weil er Euer Vasall war und nicht mehr meiner.", brummte ich und zog beschämt den Kopf ein. „Ja. Das war es wirklich nicht. Und was sollten die Wunden an Euren Knöcheln? Ich hörte den Krach aus der Kajüte Eures Bruders!", mahnte sie. Ich sah weg. „Lady Graufreud seht mich an! Das war nicht Euer Bruder! Ihr habt die ganze Kajüte auseinander genommen! Wieso?", wollte sie wissen. „Wieso? Weil ich betrunken und wütend war.", knurrte ich. „Wieso wart ihr betrunken und wütend?", wollte sie wissen. Ich starrte sie wütend an, ging mit meinem Mund ganz nah an ihr Ohr. „Ich ärger mich über meine eigene Dummheit. Dass ich so dumm war mein Herz einer Frau zu schenken, die es in der Luft zerreißt.", knurrte ich und ging. Daenerys war erstarrt und rührte sich nicht mehr als ich ging.
Ich ritt vorne neben Theon durch die verschneiten Wälder. Daenerys eher in der Mitte. Ich war ihr nicht böse. Am liebsten würde ich sie vor mir auf dem Pferd haben und ihren Hals küssen während ich das Pferd durch den Schnee steuerte. Aber ich wollte mein Herz nicht weiter aufreißen lassen. „Theon?" „Ja?" „Ich habe nachgedacht. Daenerys wird Jon Schnee ja heiraten um eine Verbindung mit dem Norden zu schaffen.", begann ich. „Ja." „Was kannst du mir über Sansa Stark sagen?", Theon fiel fast vom Pferd als ich ihn das fragte. „Asha du willst doch nicht Lady Stark einen Antrag machen!", entrüstete sich Theon. Ich lachte auf. „Langsam, Theon, langsam. Wie sieht sie aus?", wollte ich wissen. „Ähm... Ha... hast du schon einmal Lady Catelyn Stark gesehen?", wollte er wissen. „Nein.", antwortete ich. „Oh... ähm... also Sansa sieht ihrer Mutter ähnlich. Sansa sieht allgemein dem Hause Tully ähnlicher als dem Hause Stark. Sie hat blaue Augen, rotes Haar und ist schlank. Und schön.", erklärte Theon. „Würdest du sie flachlegen, wenn du noch das Nötige dafür hättest?" „Nein!" „So hässlich?", wollte ich wissen. „Nein! Nein bei Weitem nicht. Aber sie hat so vieles durchlebt... Joffrey und dann Ramsay. Ich will ihr das nicht antun und ihr auch noch einen schwanzlosen Graufreud geben.", erklärte er. Ich nickte. „Aber sie sieht gut aus? Und glaubst du ich könnte sie rum kriegen?" „Mmh... du? Ja. Aber bitte, Asha, sie..." „Wenn Daenerys Jon Schnee flach legt, dass pack ich Sansa Stark und zieh sie ins Bett.", erklärte ich und beschleunigte mein Pferd um noch lange vor Jon Schnee anzukommen. Aber mit Sicherheit waren wir vor ihm da. Der Seegang war rau gewesen aber unser Schiff war dafür gebaut worden. Jon Schnees Schiff war... es war für nichts gebaut worden. Es schwamm. Mehr konnte es nicht. Die Nordmänner kannten sich eben nicht mit Schiffbau aus. Das konnten nur wir Graufreuds.
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Salzliebe
FanfictionAsha Graufreud wurde von ihrem Onkel Euron entführt und ist nun nicht mehr von Wert im Spiel um den Thron. Doch dank ihres Bruders schafft Asha es wieder ins Spiel zurück und zu ihrer Königin. Denn als sie von Euron mitgenommen wurde war da etwas z...