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Ich stellte mich an die Wand und verschränkte die Arme hinter meinem Rücken. Der Zwerg stand bereits da. „Meine Königin, darf ich fragen, was das gestern mit Lord Schnee war?", wollte der Gnom wissen. „Natürlich. Die Nordmannen griffen Lady Graufreud an. Da schritt ich ein und bat Lord Schnee und seine Männer die Nacht auf ihren Schiffen zu verbringen.", erklärte sie. „Königin Daenerys, das scheint mir etwas zu überzogen zu sein schließlich ist er der König des Nord..." „Er beugte das Knie vor mir! ICH regiere den Norden!", unterbrach sie den Gnom. Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. „Desweiteren hat mir Lady Graufreud gestern klar gemacht, dass ein Angriff in der Burg nicht ausgeschlossen ist.", begann sie. „Und da aktuell weder die Unbefleckten noch Ser Jorah hier sind brauche ich einen Leibwächter.", begann sie. „Und wer schwebt Euch da vor?", wollte der Gnom wissen. Die Königin sah mich an. „Lady Graufreud. Würdet Ihr meine Leibwache sein?", wollte sie wissen. Ich starrte sie an und trat vor sie. Ich kniete vor ihr nieder. Ich hatte ihr zwar dazu geraten jedoch hatte ich nicht wirklich MICH in dieses Amt gewünscht. Aber nun, wo sie mir das vorgeschlagen hatte, wollte ich das nur umso mehr! „Wenn Ihr glaubt, dass ich gut genug..." „Nachdem Ihr dem Angriff der Nordmänner standhieltet ohne auch nur ein Messer zu haben bin ich mir da sicher. Ihr seid die Beste Wahl.", lächelte sie. „In dem Fall nehme ich an und bedanke mich für die große Ehre, Euch schützen zu dürfen!", ich grinste bis über beide Ohren. „A... Aber Khaleesi! Ihr habt doch Eure Blutreiter!", wand der Zwerg ein. Konnte er nicht seine Klappe halten? „Ja. Aber wie ihr bereits sagtet sind es meine Blutreiter. Dothraki. Ich kann nicht von ihnen erwarten hier drin zu bleiben. Sie wollen reiten.", erklärte sie. „Außerdem ist es befristet. Wenn Ser Jorah zurückkommt, wird er wieder mein Leibwächter sein. Sobald er aus Casterlystein zurückkehrt.", erklärte sie. Jorah war, so viel ich wusste, kurz nach Theons Aufbruch nach Casterlystein geritten um nach dem Rechten zu sehen. „Gut...", seufzte Tyrion. „Kommt her, Lady Graufreud.", ich gehorchte und ging die Stufen rauf zu Daenerys. „Ihr steht zu meiner linken. Lord Tyrion zu meiner Rechten.", ich stellte mich leicht hinter sie links. „Sehr gut. So werdet ihr stehen, wenn Lord Schnee kommt. Nun geht auf Euer Schiff, holt Euren Umhang und kommt zurück.", befahl sie. Ich nickte und ging.

Theon saß auf den Treppen zum Steuerrad als ich an Deck ging. Meine Schwarzer Wind hatte weniger Tiefgang als die Seehure und so musste ich nicht mit dem Ruderboot fahren. Ich konnte über den Steg rauf. „Theon! Na wie geht es meinem Bruder?", lächelte ich. „Asha! Wo warst du die ganze Nacht?", wollte er wissen und folgte mir. „Ich war bei der Königin.", bemerkte ich. „A... Asha? Aber... sie ist praktisch mit Jon verlobt und... und du hast gesagt du..." „Jetzt atme doch mal durch, Brüderchen! Schnee ist etwas überheblich geworden und da fühlte sich die Königin nicht mehr sicher. Also ernannte sie mich zu ihrem Leibwächter und ich schlief am Boden neben ihrem Bett mit dem Schwert in der Hand. Damit sie sicher schlafen kann.", beruhigte ich meinen Bruder. Ja ich musste ihn belügen. Aber meine Königin hatte es befohlen. Und ich gehorchte ihrem Befehl. Egal was sie mir befahl. „Und jetzt?", wollte er wissen. „Jetzt bin ich ihr Leibwächter bis Ser Jorah zurück ist. Und ich hole meinen Umhang. Sie wird gleich nochmal mit dem Bastardkönig reden. Und da soll ich aufpassen.", erklärte ich. „Ähm... Asha?", ich sah ihn an. „Wo ist eigentlich dein Schwert?", wollte er wissen. „In meinem Zimmer, wo sonst? Auf Drachenstein darf ich ja keine Waffen führen ab jetzt erst.", meinte ich knapp. Theon blieb stehen und ich sah ihn verwirrt an. „Aber du sagtest doch, du schliefst neben der Königin am Boden. Mit dem Schwert in der Hand.", meinte Theon. Ich schluckte. Verdammt... „Ähm... ja es war nicht mein Schwert. Ich trug eines, welches mir die Königin gab.", log ich meinem Bruder direkt ins Gesicht. „Ach so...", murmelte er und sah stumm auf den Boden. Ich hatte keine Ahnung, ob er mir glaubte aber beließ er es dabei. Und Theon war mir ein guter Bruder. Jedenfalls seit er wieder Theon war. Der erste Theon war schrecklich gewesen. Ein eitler Nordmann. Stinker war... ich hatte Stinker ja nur einmal erlebt. Da hatte er sich in die Hundezwinger gekauert. Aber nun, wo Theon wieder halbwegs menschlich war, war er ein guter Mann. Oder... ein guter Mensch. Und selbst, wenn er mich gesehen hätte, wie ich über die Königin hergefallen war, wenn er neben dem Bett gestanden hätte, als sie mich ins Bett zog, selbst dann würde er kein Wort darüber verlieren.

SalzliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt