Gerade, als ich vor der Tür meines Bruders stand und klopfen wollte öffnete sich diese und Lady Sansa lief gegen mich. „Oh... vergebt, Lady Sansa.", lächelte ich. Sie sah mich erschrocken an. „Königin Asha... entschuldigt! Ich bin schließlich in Euch gelaufen.", entschuldigte sie sich. Ich nickte. „Ist mein Bruder bereits angezogen?", wollte ich wissen. „Ähm... was denkt Ihr von mi..." „Ganz ruhig. Ich bin seine große Schwester. Zu wem glaubt Ihr kam er, als er in Liebe zu Euch entbrannte. Und solange Ihr meinen Bruder glücklich macht, bin ich glücklich.", erklärte ich. Sie nickte. „Und... das mit uns..." „Habt Ihr Gefühle für mich?", verwirrt sah ich sie an doch schüttelte sie sofort den Kopf. „Nein! Ich meine nur... die eine Nacht..." „Wenn es Euch nichts ausmacht, so war es eine Nacht. Eine. Nicht mehr, nicht weniger. Daenerys weiß davon. Sie hat mich direkt auf dem Weg zurück ins mein Zimmer erwischt... und Theon weiß es auch... ich muss sagen... ich bereue es. Nicht euretwegen, sondern, weil ich zuvor nicht bemerkt habe, wie sehr Theon Euch liebt... ansonsten hätte ich Euch niemals angefasst.", erklärte ich. Sie nickte. „Ja..." „Ich meine... ich möchte Euch nicht beleidigen... ich..." „Ihr braucht Euch nicht zu entschuldigen, Königin Asha. Ich weiß, wie Ihr es meint. Und Eurem Bruder werde ich nicht weh tun. Kein Stück... Ich liebe ihn. Aber... wisst Ihr, wieso er weißes Haar hat?" „Theon hat weißes Haar?", ich sah sie verwirrt an. „Ja... ein paar wenige. Eine Strähne findet sich in seinem Nacken...", erklärte sie. Ich nickte. „Nun... ich werde mich erkundigen... denn wissen tue ich es nicht.", meinte ich. Sie nickte. „Ich gehe dann mal wieder in mein Zimmer... ich werde bald zurück müssen.", verabschiedete sie sich und ging.
Ich schloss leise die Tür und sah mich um. Theon musste wohl im Bad sein. Ich klopfte. Nichts war zu hören. Vorsichtig öffnete ich die Tür und sah meinen Bruder, der gerade seinen Kopf in einen Eimer Wasser getaucht hatte. Das Wasser war bereits bräunlich. Wie lange hatte er bitte sein Haar nicht gewaschen? Oder hatte er sein weißes Haar durch färben verborgen? Als er es herauszog und etwas schüttelte erstarrte ich. Er nahm ein Handtuch und begann sich grob mit einem Handtuch zu trocknen. „Theon...", hauchte ich. Mein Bruder zuckte hoch und sah mich an. „A... Asha...", stotterte er. Er trug nur eine Hose. Seinen vernarbten Oberkörper kannte ich ja. Doch hatte ich die schneeweißen Strähnen unter seinem Haar gesehen. „Zeig es mir.", befahl ich und strich sein Haar zurück. Tatsächlich! Über dem gesamten Nacken verteilte sich weißes Haar. „Theon...", hauchte ich. „Asha... er... es... seit diesen Tagen habe ich sie... ich weiß nicht, ob sie schon da waren, als er mir... das abschnitt... aber sie waren da, als ich Stinker war.", stammelte er. Sofort zog ich meinen Bruder in meine Arme. „Mein geliebter kleiner Bruder... vergib mir... obwohl ich es schwor habe ich dich nicht beschützt...", hauchte ich. „Ich hätte dich damals in Winterfell niederschlagen müssen und auf Peik zerren müssen...", entschuldigte ich mich. „Asha... nicht... es ist schon gut..." „Ist es nicht! Er quälte dich so sehr, dass dein Haar weiß wurde!" „Nur etwas... Asha mir geht es ehrlich gut. Und ohne das... du weißt, wie ich ansonsten wäre.", er sah mich an. Ich nickte. „Warte... ich helfe dir.", erklärte ich und nahm einen Lappen. Mein Bruder saß da wie ein Häufchen Elend. „Ich... ich... es war furchtbar." „Erzähl es mir." „Habe ich bereits." „Das grobe. Erzähl mir alles genau, was du weißt. Glaub mir. Das wird dir gut tun.", erklärte ich. Er nickte. „Also... es begann damit, dass ich meine Männer anheizen wollte, nachdem du fort warst. Wir wurden belagert. Einer schlug mich nieder..."
Ich wusch meinen Bruder, während er erzählt. Innerlich brach ich immer weiter ein Stück auseinander. Als er fertig war nickte ich stumm. „Theon... du gingst damals nicht mit mir mit, obwohl ich dich retten wollte... damals im Hundezwinger... wieso?" „Ich hatte Angst! Ramsey hatte bereits solche Tests um meine Treue gemacht!", erklärte er. Ich nickte. „Niemals würde ich dir das antun, Bruder... aber... ich bin einfach nur froh, dass du wieder bei mir bist und dieser Bastard tot ist. Und bisher hat doch jeder Schnee, der einem Graufreud übel mitspielte, einen qualvollen Tod gefunden.", lächelte ich aufmunternd. Er lächelte leicht. „Ja. Asha... ich weiß nicht... wie ich Sansa fragen soll ob... ob sie mich heiraten will." „Du sagtest doch sie sei nicht abgeneigt." „Das sicher nicht doch... ich habe sie noch nicht so richtig gefragt... ich bin nicht so mutig wie du..." „Mutig?", ich sah meinen Bruder verwirrt an. „Theon, ich habe am ganzen Leib gezittert, als ich vor Daenerys auf die Knie fiel! Doch auch du wirst es wagen! Geh zu einem Schmied und gib einen Ring in Auftrag!", befahl ich. Er nickte und ich reichte ihm ein Handtuch, als er fertig war. Er trocknete sich ab. „Danke... das werde ich gleich tun.", erklärte er und zog sich sein Hemd an. Ich nickte. „Der Ring wird dann wohl spätestens in drei Tagen fertig sein. Ich will, dass du auf die Knie vor ihr fällst nachdem der Ring erkaltet ist! Denn müssen wir bald weiterziehen, Theon.", erklärte ich. „Was? Aber... Daenerys... und Sansa!" „Unsere Frauen müssen warten. Damit sie sicher sind. Daenerys dazu zu bringen, dass sie hier wartet wird mein Problem sein... doch du solltest Sansa bereits als deine Frau vorgestellt haben, bevor wir gehen. Schließlich ist sie nun die begehrteste Frau Westeros. Zuvor war es selbstverständlich Daenerys. Und nun wird sie mich heiraten... die Lords warten nur auf sie.", erklärte ich. Theon nickte. „Ich weiß... sie hält den Norden... sie...", die Tür schwang auf und Sansa Stark stürmte herein. „Theon...", sie stockte als sie mich sah. „Oh... vergebt ich..." „Sansa... was ist denn los?", Theon stand auf und legte besorgt die Hände auf die Schultern seiner Geliebten. Ich sah Sansa fragend an. Sie hielt einen Brief fest in ihrer Hand. Was war das Siegel darauf? Ein blau-grünes Siegel mit drei Punkten darauf? Nein! Es waren Frauenköpfe. „Ihr erhieltet einen Brief von Lord Sunderland?", wollte ich wissen. „Ja...", Sansa sah Theon hilfesuchend an. „Was... was will er?", wollte Theon wissen und Sansa reichte ihm zittrig den Brief. „Mmh...", ich lehnte mich an die Wand. „Lord Sunderland hat sieben Söhne. Wenn er was von Euch will, dann ein Ja-Wort.", spekulierte ich. Theon nickte. „Dieser...", Theon biss die Zähne zusammen. Zum ersten Mal seit über zehn Jahren sah ich meinen Bruder wütend. Und wie! „Lady Sansa, ich rate Euch mich und meinen Bruder nun erst mal allein zu lassen.", meinte er. „Aber..." „Theon wird sich darum kümmern. Geht nun bitte.", lächelte ich. Sie nickte und ging. „Theon..." „VERDAMMT!", er schlug gegen die Wand und ich musste bei der Wucht selbst zusammen zucken. Beeindruckend... wie viel Kraft noch in meinem gebrochenen Bruder steckte. Theon schnürte sein Hemd zu und ging hinaus. Ich folgte ihm. „Ließ das, Asha!", Theon drückte mir den Brief in die Hand und zerrte sich die Stiefel über den Fuß. Ich sah auf den Brief.
Lord Jon Stark, Lady Sansa Stark,
ich freue mich sehr zu lesen, dass Ihr unser kleines Haus nicht vergessen habt, trotz dieses furchtbaren Krieges. Den Tullys habe ich Jahre lang treu gedient so wie meine Vorväter zuvor. Euer Angebot ehrt mich sehr und ich danke Euch dafür. Mein ältester Sohn ist nun Anfang 45 und nach wie vor ledig! Er ist der Erbe meines Hauses und zu gerne würde ich ihn an Eure Schwester verheiraten. Er hat ebenso zugesagt. Doch sollte er Lady Sansa zu alt sein, so habe ich ebenso noch mehr Söhne. Meine erste Wahl wäre natürlich mein ältester Sohn, Triston Sunderland, der meinen Namen trägt und ebenso mein Erbe ist. Dann mein zweitältesten Sohn, Jorah, ist 36. Mein drittältester Sohn, Roose, ist 34. Mein viertältester Sohn, Gregor, ist 29. Mein fünftältester Sohn, Mero, ist 26. Mein sechstältester Sohn. Dorean, ist 23. Und mein jüngster Sohn, Ulf, ist nun 21 Jahre alt. Natürlich ist eher Ulf oder Dorean im rechten Alter. Aller höchstens wohl noch Mero. Doch lege ich Euch Triston ans Herz, schließlich ist er mein Erbe. Gerne würde ich Euch und Eure hohe Schwester einladen! Dann könnte sie meinen Triston einmal sehen. Triston ist sieht mir sehr ähnlich, während meine anderen Söhne eher nach ihrer Mutter kommen. Triston sieht wie ich aus. Er hat rot-oranges Haar welches er knapp über die Ohren trägt. Sein markantes Gesicht zeugt von seiner Stärke und Männlichkeit. Die Jahre waren leider auch nicht gut zu ihm. Ebenso trägt er wie ich einen Bart, der schon dank seinem Alter voll ist. Er pflegt ihn sehr und ist allgemein ein gepflegter Krieger. Aber auch ein Krieger und wahrlich ein Sunderland. Lernt ihn kennen. Oder, solltet Ihr die Zeit nicht aufbringen können, könnt Ihr auch sofort zustimmen. Ihr seid ein ehrlicher Mann und in den letzten Jahren, in denen wir unbemerkt blieben, bauten wir eine ansehnliche Flotte auf. Diese geben wir Euch nach Eurer Zustimmung. Ansonsten segeln wir mit Cersei.
Eure Entscheidung erwartend,
Lord Triston SunderlandAls ich die letzte Zeile gelesen hatte brach ich in lautes Gelächter aus. Theon sah mich verwirrt an. „Asha... Jon hat zu Lebzeiten meine Geliebte diesem dreckigen Sunderland versprochen! Einem Mann, der mehr als doppelt so alt ist wie sie!", knurrte er. „Ja und? Theon, sieh doch wie es ist! Wir schreiben Sunderland, dass Jon tot ist und somit das Angebot, das hinter Sansas Rücken abgeschickt wurde.", erklärte ich. „Asha, hast du nicht zu Ende gelesen? Die Flotte!" „Es ist eine Flotte von den drei Schwestern! Theon, wir sind Graufreuds! WIR haben eine Flotte! Er hat höchstens ein paar Fischerboote. Ich gehe zu Daenerys und erzähle ihr davon. Du sagst Sansa, dass du dich darum kümmern wirst. Dann gehst du SOFORT zu einem Schmied und gibst den Ring in Auftrag. In ein paar Tagen verlobst du dich mit Sansa. Und sobald die Verlobung offiziell ist schreibt Daenerys Lord Sunderland einen Brief indem steht, dass es ihr sehr leid tut, sie von Jons Angebot nichts wusste, und nun leider bereits dich mit ihr verlobt hat um die Starks mit einzubeziehen." „Aber... wenn er sich Cersei anschließt..." „Dann soll Daenerys eben noch hinzufügen dass, sollte er sich dazu entscheiden unser Feind zu sein, er gerne entscheiden darf, ob ihre Drachen ihn verbrennen oder wir ihn zerschmettern sollen.", grinste ich. Theon nickte verwirrt. „Okay...", murmelte er. „Theon, ich bin doch deine große Schwester.", ich legte meinen Arm um ihn. „Ich weiß doch, wie man meinem kleinen Bruder helfen kann! Ich habe schon oft genug versagt dich zu beschützen. Nie mehr.", erklärte ich. Theon nickte und sah zur Tür. „Nun geh zu ihr! Und dann mach sie endlich zu deiner! In einer Woche spätestens will ich, dass du verlobt bist!", lächelte ich. Theon nickte. „Ach und... ich und Daenerys werden heute Abend abreisen. Wir segeln nur nach Meeren. Wir müssen dort etwas besprechen in einem friedlichen Gebiet. Wenn ich zurückkomme steckt ein Ring an Sansas Finger! Und wenn du zu Sansa gehst, weck doch auf dem Weg zum Schmied einen Kapitän auf und befehle ihm ein schnelles Schiff klar zu machen.", erklärte ich. Er nickte und ging. Auch ich ging, denn was sollte ich in Theons Zimmer ohne Theon?

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Salzliebe
FanfictionAsha Graufreud wurde von ihrem Onkel Euron entführt und ist nun nicht mehr von Wert im Spiel um den Thron. Doch dank ihres Bruders schafft Asha es wieder ins Spiel zurück und zu ihrer Königin. Denn als sie von Euron mitgenommen wurde war da etwas z...