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Ich trug die Reisesäcke, in denen Daenerys Kleider lagen. Es waren zwei Große. Irgendwo darin lag auch mein Festtagsgewand. Doch meine restlichen Sachen lagen bereits in meiner Kajüte. „Ein Diener würde das sofort für dich tragen, Asha.", meinte Daenerys. „Daenerys, ich schaffe es doch wohl das Gepäck meiner Verlobten zu tragen.", lächelte ich als ich neben ihr in das Ruderboot stieg. Ich hatte beschlossen ein Schiff mit mehr Tiefgang zu nehmen. So wäre es unwahrscheinlicher, dass wir, sollte ein Sturm aufkommen, kentern. Der Hafen bei Meeren war tief genug, das wusste ich noch von meinem letzten Besuch dort. Doch von Drachenstein aus mussten wir mit dem Ruderboot vorrudern. Ich hatte darauf bestanden ohne Begleitung eines Eisenmannes vor zu rudern. Meine Männer waren bereits an Deck. Ich reichte meiner Geliebten die Hand und half ihr ins Boot. Erneut stieg ich ins Wasser, ignorierte die Nässe, die in meine Stiefel strömte und wartete, bis sich meine Geliebte gesetzt hatte, bevor ich das Boot vor stieß und zurück ins Boot kletterte. Langsam trieben wir von der Küste weg, bis ich die Ruder ergriff und es etwas beschleunigte. Die Ärmel meines Hemdes hatte ich dafür zurückgekrempelt. Daenerys lehnte sich zurück, legte die Füße auf die Säcke vor sich und beobachtete mich. Ich gab ein keuchendes Lachen von mir. „Gefällt es dir, wenn ich dich so übers Meer rudere?", grinste ich während sich bereits Schweißperlen auf meiner Stirn bildeten. „Ich muss gestehen... ja. Es fasziniert mich immer wieder zu sehen, in wie weit du Jon doch schon immer überlegen warst. Und ich es ignorierte.", bemerkte sie. Ich grinste noch breiter. „Nenn mir doch ein paar Beispiele.", schlug ich vor um erstens mein Ego zu steigern und zweitens, mich von dem langsam aufkommenden Brennen in meinen Armen abzulenken. „Mmh... zum einen ist da deine Art. Jon hätte es niemals vorgezogen mich allein zu einem Schiff zu bringen. Niemals. Und zum anderen...", sie strich meinen angespannten Arm entlang. „Hätte er dabei mit Sicherheit nie so eine gute Figur gemacht.", bemerkte sie. „Das denke ich ebenso. Keiner macht auf dem Wasser eine so gute Figur wie ich wobei...", ich besah mir meine Verlobte, die ruhig da lehnte. „Neben dir kann ich jeden Versuch aufgeben.", lächelte ich. „Ich frage mich, ob du nach wie vor so süße Worte sprichst, wenn ich dich geehelicht habe.", meinte sie. „Mmh... ich spreche die süßen Worte nicht um mich zu versichern, dass du morgen noch neben mir liegst, wenn ich aufwache. Sondern weil sie der reinen Wahrheit entsprechen und ich nicht möchte, dass du nur einen Moment lang an deiner Schönheit, deiner Intelligenz und deiner Perfektion zweifelst.", meinte ich. „Perfektion... Asha ich mag vieles sein. Doch perfekt bin ich nicht.", wand sie ein und wir erreichten das Schiff. Ich band die drei Ecken des Schiffes an den heruntergelassenen Seilen an. „Nun, in diesem Punkt zumindest scheinen wir uns uneinig zu sein.", lächelte ich und meine Geliebte stand auf. Mit einer Hand umklammerte ich das Seil mit dem wir hochgezogen wurden und mit dem anderen Arm umfasste ich meine Geliebte.

Als wir hochgezogen waren sprang ich an Deck, reichte meiner Verlobten die Hand und half ihr ebenso an Deck. Der Kapitän stand vor mir. „Meine Königin.", er verbeugte sich. „Meine zukünftige Königin.", auch vor Daenerys verbeugte er sich, bevor er sich wieder straffte. „Der Seegang scheint günstig. Doch streiten sich aktuell Joren und sein Bruder Toren, ob es in den nächsten Tagen ein Gewitter gibt. Die spüren das normalerweise in den Knochen. Mit Gewitter sind wir spätestens in sechs Tagen dort. Ohne schaffen wir es in vier.", erklärte er. Ich nickte. „Sehr gut. Ich bin zufrieden. Habt Ihr mein Zimmer bezogen?", wollte ich wissen. „Ja, meine Königin. Ich war mir nicht sicher, ob wir ein Zimmer für Königin Daenerys beziehen sollen oder..." „Sie wird bei mir nächtigen.", erklärte ich. Der Kapitän grinste. „Dann habe ich wohl die richtige Wahl getroffen. Ich habe mir die Freiheit genommen Euer Zimmer persönlich auszustatten. Ich hoffe, es gefällt Euch so.", meinte er und sah Daenerys an. „Und Euch ebenso.", meinte er. „Gut. Dann legen wir sofort ab! Daenerys und ich werden uns wohl erst einmal zurückziehen um auspacken zu können.", meinte ich. Er nickte und ich schulterte erneut das Gepäck meiner Zukünftigen, bevor ich unter Deck schritt.

SalzliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt