Tief ziehst du die Luft ein, bevor du dein Gesicht in das kalte Wasser runtertauchst und den Schmerz deiner trockenen Lippen nur noch intensiver fühlst.
Seit Tagen oder vielleicht auch schon Wochen hast du mit keinem deiner Freunde mehr geredet. Warum? Sie würden sich sowieso für keinen Kummer von dir interessieren.
Sie sind alle wahrhaftige Slytherin, welche sich nicht leisten können Gefühle zu zeigen.
Ein spöttisches grinsend ziert deine zerrissenen Lippen, sofort verziehst du dein Gesicht und suchst schnell nach einer Creme im Wandschrank.
Zitternd trägst du sie auch rund um deine Lippen herum auf, deiner Haut würde es nicht schaden, sich wieder lebendig fühlen zu können.
Deine glanzlosen Augen betrachten dich durch den Spiegel und mit Bedauern stellst du fest, wie blass du doch aussiehst.
Selbst deine Haare sind nicht mehr das, was sie mal waren. Du bist schlanker geworden, dadurch hast du noch weniger Kurven als sonst schon.
Prustend schlägst den Spiegel zu Seite und konzentrierst dich auf deinen schnellen Atem.
Wimmernd unterdrückst du kämpfend die Tränen, willst vor allem nicht dir selbst gestehen, wie schwach du doch geworden bist — und das nur durch einen arroganten Slytherin.
Draco Lucius Malfoy ist dir doch sonst nicht aufgefallen oder war dir eher gesagt egal.
So wie er sich generell einen Dreck um Mädchen schert, hast du ihn gemieden und abgestoßen. Allerdings findet er es zurzeit amüsierend, dich mit Blicken und Berührungen zu provozieren.
Er merkt selber nicht, was es in dir anrichtet — Gefühle, welche du am liebsten bis zu deinem Tod gemieden hättest.
Fuckboy der Schule und eingebildet noch dazu. Ausgerechnet muss dein Herz bei Draco höher schlagen. Unnötige Gedanken. Unnötige Liebe.
Du solltest ihn ganz schnell wieder vergessen, auch wenn du weißt, dass dieser Plan nach hinten losgehen wird.
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Nach deinem Gedankenchaos im Badezimmer hast du es nicht länger in deinem stickigen Zimmer ausgehalten.
Wie von alleine griffen deine Hände nach deiner Jacke und einem Joint unter deiner Matratze.
Schnellstmöglich rennst du über die Flure und leuchtest dir den dunklen Weg, bis du auf dem Astronomieturm ankommst.
Seufzend lehnst du dich gegen das Geländer und ziehst deine dünne Jacke enger um deinen Körper, als eine starke Windböe deine Haare nach hinten weht.
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oneshots/multifandom 01
Short Storyfirst book 01 - 💌 ❝𝐚𝐧𝐠𝐞𝐥 - 𝐦𝐮𝐥𝐭𝐢𝐟𝐚𝐧𝐝𝐨𝐦❞ 18+ Content enthalten