Die flackernden Lichter der grünen Laternen werfen lange Schatten an die Wände des Slytherin-Gemeinschaftsraums.
Es ist spät, die meisten haben sich in ihre Schlafsäle zurückgezogen, doch die Stille ist alles andere als beruhigend. Sie ist geladen, wie die Luft vor einem Gewitter.
Du sitzt in einem der schweren Ledersessel, eine Hand locker am Rand des Sessels, die andere über die Armlehne gelegt.
Dein Blick schweift über den Raum, beinahe beiläufig, doch du bist dir bewusst, dass du beobachtet wirst. Zwei Paare dunkler Augen ruhen immer wieder auf dir – die von Tom und Mattheo Riddle.
Tom sitzt abseits, eine alte Pergamentrolle in der Hand, doch seine Finger sind zu angespannt, seine Augen zu oft auf dich gerichtet, um wirklich zu lesen.
Mattheo lehnt am Kamin, scheinbar entspannt, doch der ungeduldige Rhythmus seiner Fingerspitzen, die über die Steinkante trommeln, verrät ihn.
Die beiden Brüder sind wie Tag und Nacht und doch merkst du, wie sich die Dunkelheit in ihnen um dich zusammenzieht. Sie wissen es noch nicht, oder sie weigern sich, es zuzugeben, doch du hast sie bereits in deinem Bann.
„Was ist so faszinierend an diesem Pergament, Tom?", brichst du schließlich die Stille. Deine Stimme ist sanft, doch sie durchschneidet die Spannung wie ein Messer.
Tom hebt langsam den Blick. Seine dunklen Augen mustern dich mit dieser eisigen Präzision, die so typisch für ihn ist. „Vielleicht ist es faszinierend, weil es mich nicht mit leeren Spielchen langweilt".
Ein leichtes Lächeln umspielt deine Lippen, als du dich etwas zurücklehnst. „Ist das deine Art, mir zu sagen, dass ich dich langweile? Deine Blicke sagen etwas anderes".
Mattheo, der bislang geschwiegen hat, lacht leise. Es ist ein raues, gefährliches Geräusch, das den Raum erfüllt. „Er mag nicht ehrlich sein, Y/n, aber ich bin es: Du langweilst niemanden."
„Du machst uns ehr Wahnsinnig".
Tom wirft ihm einen kurzen, scharfen Blick zu, doch Mattheo ignoriert ihn, sein Blick bleibt auf dir. Da ist dieses Glimmen in seinen Augen, wild und ungezügelt, das sich in deinem Inneren wie ein Funke anfühlt.
„Wahnsinn kann gefährlich sein, Mattheo", antwortest du, deine Stimme herausfordernd, „bist du sicher, dass du damit umgehen kannst?".
Tom senkt sein Pergament. Langsam. Präzise. Es ist eine seiner vielen Angewohnheiten, die zeigen, dass er die Kontrolle behalten will, auch wenn du merkst, dass er innerlich brodelt.
„Vielleicht solltest du dir weniger Gedanken machen, ob Mattheo damit umgehen kann", sagt er mit dieser gefährlich ruhigen Stimme, „und mehr darüber, ob du es kannst, Y/n".
Du schmunzelst, beugst dich leicht nach vorne und lässt deinen Blick zwischen den beiden Brüdern wandern. „Das Interessante ist, dass ihr euch überhaupt Gedanken macht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viel Raum in euren Köpfen einnehme".
DU LIEST GERADE
oneshots/multifandom 01
Short Storyfirst book 01 - 💌 ❝𝐚𝐧𝐠𝐞𝐥 - 𝐦𝐮𝐥𝐭𝐢𝐟𝐚𝐧𝐝𝐨𝐦❞ 18+ Content enthalten