Wieder einmal ist Jason dabei, an einem fremden Auto herumzuwerkeln, um die teuersten Materialien einzupacken.
Denn nachdem sein Vater gestorben ist und er allein zurück bei seiner drogenabhängigen Mutter geblieben ist, sieht er keine andere Möglichkeit, als sich Sachen zu stehlen, damit er sich selbst und seiner Mutter den Lebensunterhalt bieten kann.
Schnaubend wischt der Schwarzhaarige über seine Stirn und zieht eine Zange aus seiner Hosentasche, um die Drähte in der Motorhaube durchzuschneiden.
Immer wieder prägt ihm das schlechte Gewissen dabei und die Angst irgendwann mal erwischt zu werden und dann in den Knast zu wandern ist groß.
„Ach Shit!", flucht er auf, als er einen Schnitt in seine Hand bekommen hat, nachdem er abgerutscht ist.
„Brauchst du vielleicht Hilfe?", hört er hinter sich eine weibliche Stimme, die ziemlich belustigt von Jason ist. Da es schon fast Mitternacht ist, muss er mehr mal blinzeln, bis er erkennt, wie du aus dem Schatten heraus trätest.
„Ich..ähm—", stottert Jason unbeholfen und ertappt, als du ihm die Zange aus der Hand reißt und sie in deiner Hand umher schwingst.
Schmunzelnd gehst du nicht auf sein Stammeln ein und drückst ihn barsch zu Seite, damit du das Handwerk übernehmen kannst.
Jason stockt etwas verwirrt, als du dich runterbeugst und ziemlich geschickt Einzelteile unter der Motorhaube entfernst.
„Willst du mich nicht irgendwo verpetzten? Ihr Frauen tangiert doch dazu...", murrt er genervt, doch ist er wahrscheinlich nur so mies gelaunt, weil du es ohne Probleme hinbekommst.
Mit einem neutralen Gesicht, ohne jeglichen Emotionen von dir preis zu geben, stellst du dich mit erhobenen Kinn vor Jason und musterst ihn ausgiebig, wodurch Jason einen Schauer über den Rücken läuft, der ihm ein undefinierbares kribbeln in den Bauch verschlägt.
„Wieso sollte ich? Du könntest mich ebenso verpetzten?", entgegnest du ihm Schulter zuckend. Jason versucht darauf, etwas zu erwidern, allerdings schließt er seinen Mund, als er realisiert, dass du recht hast.
„Woher kannst du das?", fragt er dich plötzlich und nimmt dir die Sachen aus der Hand, für die er fast eine Stunde gebraucht hat, um überhaupt an sie heran zu kommen.
Seufzend schließt du die Motorhaube wieder und springst hinauf, um entspannt deine Beine zu überschlagen. Du lehnst dich leicht zurück und legst deinen Kopf in den Nacken, um den mysteriösen Schönling zu betrachten.
Dass du ihm nur geholfen hast, weil er dein Interesse geweckt hat und er sich schon seit Tagen in diesen Gassen aufhält, muss er ja nicht gleich erfahren.
„Habe es mir selber beigebracht. Habe keine andere Möglichkeit, um sonst über die Runden zu kommen...", antwortest du ihm ehrlich und wendest den Blick von seinen blauen Augen ab, die selbst in der tiefen Nacht stark leuchten.
Jason verschränkt seine Arme vor der Brust und leckt sich nachdenklich über seine Lippen, beobachtet dich dabei, wie du zwei Zigaretten und ein Feuerzeug aus deinem minimalen Ausschnitt heraus holst.
„Willst du?", fragst du ihn und legst dir die Zigarette zwischen deine Lippen. Jason fängt breit an zu grinsen und nickt sofort.
Du rutschst etwas zu Seite und machst ihm Platz, damit er sich neben dich setzten kann. „Und woher kannst du das? Naja..mehr oder weniger..",
du fängst an zu kichern, worauf Jason dir leicht in deine Seite zwickt.„Das ist nicht lustig, ..—", stockend nimmt er die Zigarette aus seinem Mund und pustet den Qualm hinaus. „Y/n, mein Name ist Y/n", lächelst du sanft.
„Hübscher Name, mein Name ist Jason. Und zurück zu deiner Frage — ich wollte sagen, dass es bei mir genauso ist wie bei dir".
Verwundert ziehst du deine Augenbrauen zusammen und scheinst zu Seite zu Jason. „Das kommt etwas überraschend...", murmelst du.
„Hast du gedacht, dass ich aus Spaß Autos kaputt mache und Leute bestehle?", fragt er dich lachend. Jason behält seine Zigarette zwischen den Lippen und lehnt sich auf seinen Armen zurück.
Du schluckst schwer und fährst nervös über deine Arme, als du realisierst, wie attraktiv das überhaupt aussieht. Angespannt nimmst du einen großen Sog, bevor du die Zigarette auf den Boden wirfst und zerträtest.
„Nein..ich hätte nur nicht gedacht, dass es dir auch so scheiße geht..". Du wendest dein Blick wieder zu ihm und stehst auf. Jason mustert dich und legt seinen Kopf nach der Zeit grinsend schief.
„Wir haben eine Menge gemeinsam, Y/n. Unsere Familien sind der größte Dreck, wir haben kein Geld—". Als Jason sich wieder hinsetzt und seine Hände auf deiner Hüfte platziert, um dich heranzuziehen, hältst du die Luft an und atmest den Qualm von ihm ein, den er gerade heraus in die Luft pustet.
„—wir stehlen, wir sind attraktiv..", fährt er fort und seine letzte Aufzählung lässt sich laut lachen. „Du findest mich attraktiv?", fragst du ihn mit einem herausfordernden Blick, doch kannst du deine roten Wangen nicht verstecken.
Jason nickt breit grinsend und stellt sich plötzlich hin, dadurch musst du deinen Kopf in den Nacken legen, um ihn überhaupt angucken zu können.
„Und weißt du, was ich mache, wenn mir ein Mädchen ganz besonders gefällt?", flüstert er plötzlich rau zu dir runter.
Du bist wie gelähmt in seinen Griffen und kannst dich nur darauf konzentrieren, wie seine Fingerkuppen immer mit mehr Druck über deine Hüfte streicheln.
„Nein..", entgegnest du ihm. „Ich küsse sie..", erwidert er schmunzelnd, was deine Augen weiten lässt, doch kannst du nicht schnell genug reagieren und fühlst schon weiche Lippen auf deinen liegen.
Erschrocken klammerst du dich an seinem schmutzigen Shirt fest und erwiderst nur sachte, da du keinerlei Ahnung vom küssen hast.
Allerdings musst du es richtig machen, da dir die Reaktion von Jason zeigt, dass er deutlich mehr als einen Kuss von dir möchte.
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oneshots/multifandom 01
Short Storyfirst book 01 - 💌 ❝𝐚𝐧𝐠𝐞𝐥 - 𝐦𝐮𝐥𝐭𝐢𝐟𝐚𝐧𝐝𝐨𝐦❞ 18+ Content enthalten