Der Weg des Lebens

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•Marks Sicht•

Die Nacht schlief ich nicht besonders gut, da mein Jetlag mir ziemlich zu schaffen machte. Dafür hatte ich aber endlich mal wieder meine Frau bei mir, weshalb ich das gerne auf mich nahm. Als die ersten Sonnenstrahlen ins Hotelzimmer kamen schlief ich allerdings noch und merkte nicht, dass Lena aufstand und Frühstück bestellte. Erst als der Zimmerservice klopfte wurde ich wach. Verschlafen setzte ich mich auf und angelte meine Brille vom Nachttisch. „Hey", lächelte Lena, als sie bemerkte, dass ich wach war. Sie sah immer noch geschafft aus aber ihr Lächeln war ehrlich und dass ich jetzt bei ihr war, erleichterte mich immerhin schon mal. Jetzt konnte sie mir nichts mehr verschweigen, nur weil wir ausschließlich telefonieren und schreiben konnten. „Guten Morgen", gab ich schließlich zurück und stand auf, um mich mit ihr an den kleinen Tisch zum Essen zusetzen. „Wir... also ich muss in einer knappen Stunde los... heute ist ein Shooting", erklärte sie beim Frühstück. „Okay, ich komm mit", sagte ich sofort. Etwas überrascht sah sie auf. „Hast du keine VKs? Ich meine, du hattest doch eine Menge Termine diese Woche. Du kannst die nicht alle ausfallen lassen, nur um mir beim Arbeiten zuzugucken", meinte sie. „Ähm... Zeitverschiebung", gab ich nur zurück, woraufhin sie antäuschte sich gegen die Stirn zu schlagen. Sie war wirklich ein bisschen durch den Wind im Moment. Wahrscheinlich vom Stress. Trotzdem konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen und sie fand es ja auch lustig.

Nach dem Essen machten wir uns dann soweit fertig und kurz drauf kamen auch Bella und Philipp dazu, um uns abzuholen. Philipp war sichtlich überrascht mich zu sehen, klopfte mir aber später beim Rausgehen noch anerkennend auf die Schulter „Cool dass du da bist. Tut ihr bestimmt gut", sagte er noch leise bevor wir wieder zu den anderen aufschlossen. Dann fuhren wir also zu dem Studio in dem das Shooting heute stattfinden sollte. „Du kannst aber ruhig auch arbeiten, hast ja n Laptop mit", meinte Lena als wir ausstiegen. „Ich vernachlässige mein Team schon nicht zu sehr, keine Sorge", zwinkerte ich nur und legte beim Reingehen ins Gebäude wie automatisch meinen Arm um sie. Dass Bella und Philipp darüber schmunzelten bemerkte ich gar nicht richtig. Natürlich musste ich sie drinnen loslassen aber ich war sowieso gespannt, wie so ein Tag abläuft. Ein Shooting wie sie es manchmal machte, hatte ich schließlich noch nie wirklich gehabt. Lena und Philipp begaben sich also in eine kleine Garderobe nachdem sich alle begrüßt hatten. Bella sagte mir kurz, wo ich mich hinsetzen konnte bevor sie dann noch etwas mit den Verantwortlichen besprach. Ich klappte meinen Laptop auf und begann mit meinen Mails. Natürlich war es nicht weniger Arbeit, wenn man mal eben eine Woche abtauchte. Eigentlich war es eher mehr aber für Lena machte ich es gerne. Wenn es ihr half, dass ich da war, dann würde ich es immer wieder machen.

Irgendwann setzte Bella sich neben mich und arbeitete ein wenig an ihrem Tablet. „Mark, ich wollte nochmal was loswerden", sprach sie mich plötzlich an. Sofort hob ich den Blick und sah sie abwartend an. „Du hättest wirklich nicht kommen brauchen, wir hätten die Woche schon noch geschafft", sagte sie. „Ja... keine Ahnung, ich hab vielleicht auch ein bisschen überreagiert", gab ich zu. Mittlerweile war ich mir sicher, dass es auch ein Stück weit daran lag, dass ich sie genauso sehr vermisst hatte. Bella lächelte aber nur. „Ist ja auch schön, dass du da bist. Wahrscheinlich kommt der Stress wirklich ein bisschen arg doll nach dem ganzen Corona-Kram", meinte sie. „Das kann ich übrigens gut verstehen", gab ich zurück, schließlich ging es mir ja nicht viel anders. „Ich übrigens auch. Das ganze hin und her reisen, ist doch anstrengender, als ich es in Erinnerung hatte", gab Bella dann zu. Ich nickte nur still. Irgendwie hatten wir halt doch alle den gleichen Stress und wahrscheinlich hatten wir auch alle während des letzten Jahres vergessen, wie anstrengend das sein konnte. Trotzdem liebten wir unsere Jobs und wussten auch, dass wir es schaffen würden. Zusammen.

Noch ein etwas kürzerer Teil zu Weihnachten... Merry Christmas! 🎄