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•Marks Sicht•

Am ersten Abend in Reykjavik aßen wir im Hotel und gingen dann recht bald schlafen, da uns der Flug doch müde gemacht hatte. Am nächsten Morgen wachte ich von Lenas weichen Lippen auf meinen auf und musste direkt zufrieden lächeln. Ich schlang die Arme um sie, damit sie bloß nicht aufstand, woraufhin sie leise gegen meine Lippen lachte bis wir uns schließlich lösten. „Guten Morgen", strahlte sie mich an. „Er kann kaum besser werden, wenn wir schon so aufwachen", gab ich nur glücklich zurück, was sie nicken ließ. „Sollen wir aufstehen? Ich hab ehrlich gesagt schon ein bisschen Hunger und vielleicht können wir ja unten Frühstücken, so richtig mit kleinem Buffet und so?", fragte sie dann. Schmunzelnd ließ ich sie los, damit wir uns aufsetzen konnten. „Okay, ich will ja nicht, dass du verhungerst", scherzte ich und stand auf. Grinsend kam sie nochmal zu mir und streckte sich ein bisschen, damit sie ihre Lippen wieder auf meine legen konnte. Verspielt tat sie so, als würde sie in meine Unterlippe beißen wollen bevor sie wieder einen Schritt zurücktrat und schelmisch grinste. Schnell zog ich sie nochmal an mich und hielt sie fest, um sie zu kitzeln bis sie mich laut lachend bat aufzuhören. Wir genossen es wirklich zusammen hier zu sein und dabei waren wir grade mal im Hotel.

Beim Frühstück sah man uns die gute Laune wahrscheinlich noch immer an und wenn es nach mir ginge, würde die auch noch eine Weile anhalten. „Heute haben wir ja noch nichts fest geplant. Sollen wir einfach ein bisschen durch die Stadt laufen?", schlug ich dann vor. „Joa... vielleicht gibt's hier sowas wie eine Touristen-Information, dann können wir so ganz old school in Heften blättern und schauen, was hier so los ist in der Umgebung", schlug sie schmunzelnd vor. „Vielleicht gibt's irgendwelche kleinen Konzerte in dieser Woche oder so", fügte ich interessiert hinzu und so sammelten wir einfach Ideen, was wir machen könnten mit den nächsten Tagen.

Nachdem wir uns dann unsere Jacken und Schuhe angezogen hatten verließen wir etwas später das Hotel und sahen uns die Stadt an. Recht schnell entdeckten wir die Glaskuppel des Perlan-Gebäudes, worüber ich im Internet gelesen hatte. Man konnte sie besichtigen und von dort aus ein wunderschönes Panorama mit Meerblick betrachten. Einige Zeit standen wir zusammen dort und sahen in die Ferne. Es war nicht viel los und so konnten wir einfach die Stille genießen. Lena lehnte an mir, ich hatte die Arme um sie gelegt und ihre Hände umfasst. Wir waren so ruhig wie lange nicht. Die Melancholie, die diese Art von Ruhe brauchte, hatte Corona nicht möglich gemacht. „Ich liebe dich", sagte ich schließlich verträumt aber leise. Schließlich drehte sie sich zu mir und lächelte mich glücklich an. Noch immer lagen unsere Hände ineinander. „Ich dich auch... ich bin so... so unglaublich glücklich, ich kann's gar nicht beschreiben", meinte sie, woraufhin ich sie nur wieder in eine lange Umarmung zog. „Ich auch", flüsterte ich noch. Als mir dann einfiel, dass wir bald heiraten würden erreichte mein Glück neue Sphären. Ich wusste nicht, dass ich so glücklich sein konnte aber diese Frau in meinen Armen zu halten und zu wissen, dass sie sich genauso wohl fühlte mit mir, wie ich mit ihr, brachte einfach nichts als Liebe mit sich. Es dauerte noch eine ganze Weile bis wir das Gebäude wieder verließen und weiter durch die Straßen liefen. Immer Hand in Hand und mit breitem Grinsen. „Schau, eine Touri-Info", meinte Lena mit einem Lachen und deutete auf einen eher kleinen Laden. Also betraten wir das urige Gebäude und sahen uns ein bisschen um. Es gab kleine Souvenirs, die uns aber zu typisch und billig wirkten. Wir suchten lieber ein paar spannende Infos über Sehenswürdigkeiten und spannende Orte in der Umgebung. „Maaaareeek?", zog sie meinen Namen so in die Länge, dass direkt klar war, dass sie irgendwas von mir wollte. Also sah ich sie nur fragend an. „Fahren wir heute Mittag dahin?", fragte sie mit ihrem Welpenblick und zeigte mir eine warme Quelle in einem der Hefte, die wohl ganz in der Nähe liegen sollte. Es gab einige solcher Quellen auf Island aber nicht in jeder konnte man baden und das war wahrscheinlich der Grund, dass sie dort hin wollte. „Okay, aber nach dem Mittagessen, ich hab schon wieder ein bisschen Hunger", sagte ich also. Sofort lächelte sie zufrieden und nickte. Zuerst suchten wir dann also ein hübsches Restaurant, wo wir essen konnten und ließen es uns schmecken. Dann spazierten wir erstmal zurück zum Hotel, um Badesachen zu holen. „Pack dir n Apfel ein, wer weiß wie lange wir tatsächlich fahren und wann wir zurück sind", sagte ich noch. „Ja, Papa", murrte sie und griff sich einen Apfel aus der Obstschale. Schmunzelnd packte ich mir auch noch einen ein bevor wir wieder Jacken und Schuhe anzogen, um uns auf den Weg zu machen.

So eine warme Quelle würde ich mir auch wünschen grade... hab richtig Muskelkater 😂

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