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Der Teil ist wieder ein bisschen Kürzer aber hoffentlich trotzdem schön...

•Marks Sicht•

Ich betrat also vorsichtig das Haus und rief ein „Hello?!", hinein. Kurz darauf kam ein junger Mann aus einem Gemeinschaftsraum. „Hey, who are you?", fragte er freundlich. [ab jetzt der Einfachheit halber auf Deutsch] „Mark aus Deutschland, und du?", fragte ich zurück. „Jim aus Canada. Ich bin mit ein paar Freunden hier, die sind aber grade am See", erklärte er. Ich setzte erstmal meinen Rucksack ab und folgte dann Jim in den Gemeinschaftsraum. „Bist du alleine unterwegs?", wollte Jim wissen, während wir uns setzten. „Ja, ich bin Musiker und brauchte mal eine Auszeit. Seid ihr einfach so hier?", fragte ich dann zurück. „Wir haben uns letztes Jahr zufällig hier auf einer Fahrradroute kennengelernt und sind dieses Jahr zusammen wiedergekommen", erklärte er. „Cool! Wo kommen deine Freunde her?", fragte ich. „Hannes hier aus Schweden, Jaho aus Spanien und Mati aus Estland", erzählte er, die vier waren also wirklich von überall hergekommen. „Okay und du also aus Canada. Was machst du so?", fragte ich interessiert. „Ich bin Informatiker, deswegen bin ich auch hier, ich musste mal raus aus dem Büro", lachte er. Ja das war verständlich. „Du sagst du bist Musiker, kennt man dich?", wollte er dann wissen. „Also in Deutschland ja, in den Nachbarländern vielleicht auch noch teilweise aber mehr auch nicht. Ich darf aber wohl sagen, es läuft ganz gut", schmunzelte ich. „Singst du auf Deutsch?", fragte er noch. Ich nickte und da wurden wir unterbrochen von der aufgehenden Haustür.

„Hey!", riefen wohl die Kumpels von Jim, die kurz darauf im Gemeinschaftsraum standen. Bei dem Wetter schwimmen? Mir wurde beim Gedanken schon kalt. Alle sahen mich überrascht an, was mich leicht schmunzeln ließ. Ich stellte mich also erneut vor und kurz darauf unterhielten wir uns fröhlich über alles mögliche. Am Abend aßen wir gemeinsam ein deftiges Essen, was die vier wohl heute bei einem Supermarkt in der Nähe eingekauft hatten. Es wurde ein langer Abend. Wir saßen noch relativ lange zusammen. „Da steht ne Gitarre!", merkte Matti irgendwann an und zeigte tatsächlich auf eine etwas älter aussehende Gitarre in der Ecke des Raumes. Ich ahnte, was jetzt passierte. „Komm schon, du sagt du bist Musiker, dass musst du auch was singen", sagte Jim. Ich schmunzelte etwas. „Deutsch oder Englisch?", fragte ich noch beim Gang zur Gitarre. Ich spielte nicht wirklich gut aber für ein paar Akkorde reichte es. „Beides?", meinte Hannes schließlich schlicht. Ich seufzte. Es war so viel schwerer vor ein paar wenigen Menschen zu singen, als vor ein paar Tausend. Und dann musste ich auch noch parallel Gitarre spielen. Ich begann mit „Da fährt ein Bus". Das hatte ich damals teilweise auch ausnahmsweise mit einer Gitarre und Nitti als Hilfe geschrieben. Die vier applaudierten sogar etwas, was mich etwas rot werden ließ. „Danke", schmunzelte ich.

„Und Englisch?", fragte Jaho. Ich atmete kurz durch. „Ein Song von meiner besten Freundin", sagte ich kurz bevor ich Satelite anstimmte. Ich konnte es noch auf Gitarre, da ich es mal für The Voice Kids gelernt hatte, falls ich mal ein Talent damit bekommen könnte. Allerdings hatte ich mich nie wirklich getraut es umzusetzen vor Lena. Der Moment bei Sing meinen Song war so wahnsinnig besonders zwischen uns geworden. Es saß mir noch immer in den Knochen, wenn ich daran dachte. Wahrscheinlich verspielte ich mich deshalb auch direkt bei den ersten Akkorden. „Sorry, again", murmelte ich und begann neu. Ich konnte meine Augen nicht öffnen und war gedanklich nur bei Lena, als säße sie vor mir, wie in Südafrika. Die vier Jungs waren auch davon ziemlich begeistert. „Are you sure, she's just your best friend?", fragte Matti schmunzelnd und brachte mich damit ziemlich aus dem Konzept. Ich musste erstmal einen Schluck Bier nehmen bevor ich mich räusperte.

Ohne dass ich etwas dazu sagen konnte, redeten die drei aber weiter über den Song. Jaho meinte, er käme ihm bekannt vor. „Ich glaube nicht, dass du dich daran erinnerst aber sie hat damit 2010 den Eurovision Song Contest gewonnen", erklärte ich irgendwie unfassbar stolz auf sie. „Oh, echt?", war er überrascht. „Song Contest?", fragte Jim. Okay in Kanada kannte man das ganze wahrscheinlich nicht. Wir redeten noch lange über alles mögliche, bis wir irgendwann müde ins Bett fielen.

Na, was hat der Forsti vergessen vorm Schlafengehen?

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