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•Marks Sicht•

Ein paar Tage verstrichen noch, in denen wir beide arbeiteten, bis ich Zeit hatte, Philipp anzurufen. Lenas eigene Ringe hatten mir keine Größe verraten. Philipps Nummer hatte Bella mir organisiert ohne zu wissen worum es ging. Nach der üblichen Begrüßung war es kurz still. Ich war fast ein bisschen nervös Philipp von meinen Plänen zu erzählen. „Ja, was wolltest du denn jetzt?", fragte er dann verwirrt. „Oh! Ja, ähm... ich wollte fragen... Naja... du weißt doch bestimmt Lenas Ringgröße", stotterte ich. Wieder war es kurz still. „Nur damit ich jetzt nichts falsch verstehe: Du möchtest Lena einen Antrag machen?", fragte er so neutral, dass ich nichtmal erahnen konnte, was er darüber dachte. Direkt schwitzte ich noch mehr. „J-ja", murmelte ich etwas verunsichert. „Das... Wow, das kommt irgendwie überraschend", gab er zu, klang aber als würde er lächeln. „Naja... ich hab schon eine Weile darüber nachgedacht und bald hat sie Geburtstag...", sagte ich nur. „Freut mich für euch, wirklich. Sie ist glücklich mit dir, das weiß ich, also mach dir keine Sorgen, sie wird dir den Ring aus den Händen reißen", erklärte er dann irgendwie fröhlich. Ich lachte leise. „Wenn du meinst. Aber dafür brauche ich erstmal ihre Ringgröße und... vielleicht ein bisschen Beratung", bat ich dann indirekt um Hilfe. „Klar, gerne", meinte Philipp sofort und so telefonierten wir einige Zeit über verschiedene Fotos, die wir austauschten. Erst als ich auf die Uhr sah und anmerkte, dass ich bald wieder nach Hause sollte, legten wir auf. Ich war extra ins Studio gefahren, um nicht von Lena überrascht zu werden. Dann fuhr ich aber erstmal wieder nach Hause.

Als ich die Wohnungstür öffnete kam mir nicht nur Kiwi, sondern auch ein sehr leckerer Geruch entgegen. Lena kochte grade. Nachdem ich Schuhe und Jacke ausgezogen hatte ging ich also erstmal in die Küche. „Das riecht aber gut", grinste ich, als ich sie am Herd sah. Erschrocken fuhr sie herum, entspannte sich aber sofort wieder als sie mich sah. „Hast du mich erschreckt", murmelte sie noch aber da hatte ich schon schmunzelnd ein paar Schritte zu ihr gemacht, um sie dann zu küssen. „Wie lief's im Studio?", fragte sie interessiert. „Joa, das wird was Gutes", grinste ich nur. „Was kochst du?", wollte ich dann wissen. „Gemüsecurry, hab aber kein Rezept also wird ne Überraschung", erklärte sie und rührte einmal die Pfanne um. „Was so riecht, muss schmecken. Ganz abgesehen davon, dass du das gekocht hast und das eh schon immer gut ist", gab ich nur zurück, was sie sofort lächeln ließ. „Du bist süß. Wärst mir aber ne größere Hilfe, wenn du schon mal den Tisch deckst? Und Kiwi muss noch ihr Futter bekommen", bat sie dann. „Wird erledigt", gab ich sofort gut gelaunt zurück und stellte alles auf den Tisch, bevor ich Kiwi ihren Napf füllte. „So, Achtung heiß!", kündigte Lena dann an und stellte das Curry auf den Tisch, dann den Reis. Wir setzten uns und grinsten uns kurz an. „Guten Appetit", meinte sie schließlich und legte den Topfdeckel beiseite. „Guten Appetit", gab ich noch zurück und tat dann erst ihr, dann mir eine gute Portion auf. „Es riecht gut, es sieht ziemlich gut aus, es muss schmecken", wiederholte ich und nahm eine Gabel vom Curry. „Und?", fragte sie neugierig obwohl sie längst selbst probiert hatte. „Joa... schon ganz okay", scherzte ich, woraufhin sie mir vorsichtig gegen das Schienbein stupste und damit einen Tritt andeutete. „Nein, es schmeckt natürlich! Wie gesagt, kommt ja von dir", zwinkerte ich. Sie grinste zufrieden und kaute dabei ihre nächste Gabel. Wir aßen also das Curry und unterhielten uns dabei über alles Mögliche.

Etwas später am Abend gingen wir noch eine Runde mit Kiwi und machten es uns noch eine Weile auf der Couch bequem. So liefen eigentlich die meisten Tage in letzter Zeit aber es war auch schön, mal so eine Art Alltag zu haben. Auch weil es guttat, zu wissen, dass wir gemeinsam einen Alltag leben konnten, ohne dass wir weniger verliebt abends zusammensaßen. Es wurde jedenfalls auf keinen Fall langweilig mit Lena zusammen zu wohnen und zu leben. Ein weiterer Grund, weshalb ich mir sicher war, ihr den Antrag zu machen.

Der Teil ist ein bisschen kürzer glaub ich aber ich hoffe, ihr mögt ihn trotzdem.☺️

Der Weg des LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt