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•Marks Sicht•

Am nächsten Tag lagen wir erstmal lange im Bett und genossen es, zusammen zu sein. Erst als wir langsam Hunger bekamen, schälten wir uns aus der Bettdecke und bestellten uns Frühstück aufs Zimmer. „Eigentlich vermisse ich deine Pfannkuchen auch ganz schön", gab sie zu. „Sobald wir in Berlin sind, bekommst du wieder welche, versprochen", gab ich sofort zurück und gab ihr einen kleinen Kuss.

„Was machen wir jetzt?", fragte ich, als wir aufgegessen hatten. „Kommst du wieder mit ins Bett?", fragte sie mit einem frechen Grinsend zurück. Ich wusste ganz genau, dass sie mit Sicherheit nicht schlafen wollte oder nur weiter kuscheln. Die leichte Anspannung, die die ganze Zeit schon über uns schwebte, einfach, weil wir uns endlich wiedersahen, wurde langsam deutlicher. Also hielt ich ihr nur lächelnd die Hand hin und zog sie an mich, um sie richtig küssen zu können. Sofort begannen unsere Zungen ein leidenschaftliches Spiel zu spielen. Es schien, als würde die ganze Sehnsucht der letzten Wochen erst jetzt so richtig von uns abfallen. Kurz darauf vielen wir also wieder ins Bett. Ein leises Kichern verließ ihre Lippen als sich unsere Blicke trafen und wir in den Augen des anderen genau sehen konnten, was gleich passieren würde. Dann verließen also unsere Schlafklamotten das Bett und wir hatten nur noch Augen für den Körper des anderen. Wir waren wie in einer Blase voller Liebe.

Auch als wir dann mit noch angestrengtem Atem und leicht verschwitzten Körpern nebeneinander lagen, war diese Blase noch nicht geplatzt. Lächelnd streichelte ich weiter ihre weiche Haut, bevor ich schließlich eine Decke über uns zog. Irgendwann begann ich mit ihren etwas zerzausten Haaren zu spielen und legte ihr einen kleinen Kuss auf den Scheitel. „Ich liebe dich", flüsterte ich ihr leise zu. Sie drehte den Kopf zu mir und lächelte mich einfach nur an. „Ich dich auch", gab sie schließlich zurück und legte ihre Lippen wieder auf meine. Die angenehme Wärme in mir, das Kribbeln, würde hoffentlich nie weggehen.

„Sollen wir mal duschen und ein Stück spazieren?", schlug ich irgendwann vor. Ein leichtes Nicken verriet mir, dass sie die Idee gut fand und so machten wir uns einigermaßen öffentlichkeitstauglich, um zusammen das Hotel zu verlassen. „Wenn uns einer sieht, weiß es morgen ganz Deutschland", gab sie zu bedenken, als wir in den Fahrstuhl stiegen. „Ganz ehrlich? Ich hab schon ein paar Mal drüber nachgedacht und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das sogar ganz gut finde, wenn es endlich jeder weiß", erklärte ich. Überrascht sah sie mich an. „Ich liebe dich", war die einzige Erklärung die ich ihr geben konnte. Sofort strahlte sie und gab mir einen Kuss, bevor wir im Erdgeschoss ankamen. „Ich dich auch", murmelte sie noch beim Verlassen des Fahrstuhls. Zufrieden nahm ich also ihre Hand und wir schlenderten aus dem Hotel, um ein bisschen durch die Stadt zu laufen. „Irgendwie fehlt mir sogar Kiwi", fiel mir dabei auf. Lena seufzte wehmütig. Sie vermisste die Hündin, vielleicht hätte ich nichts sagen sollen. „Ihr geht's bestimmt gut", sagte ich also. „Ich weiß. Sie freut sich ja auch immer, wenn sie zu Mira kann aber... ich vermisse sie schon auch", gab sie zu. „Und ich fange grade an dich wirklich zu verstehen. Sie gehört halt einfach dazu", sagte ich. „Du bist süß", schmunzelte sie. „Ich mein' das ernst", stellte ich klar. „Ich weiß aber es ist trotzdem süß. Am Anfang mochtest du sie gar nicht, weil sie ständig zu dir wollte. Sie will immer zu denen, die nicht von sich aus zu ihr kommen", erinnerte sich Lena. „Ja, stimmt. Eigentlich bin ich ja auch nicht unbedingt ein Hundetyp aber Kiwi verhält sich halt auch manchmal wie eine Katze", erklärte ich. „Naja... wenn du meinst", gab Lena nur schmunzelnd und mit einem kleinen Kopfschütteln zurück. Und so quatschten wir weiter über Kiwi, Erinnerungen und Geschichten bis wir irgendwann am Nachmittag wieder ins Hotel kamen. Mittagessen hatten wir uns in der Stadt geholt und nun kuschelten wir uns müde wieder aufs Bett. Die Telefonkonferenz, die Lena noch hatte, konnte sie ohne Bild machen und ich musste mich nur still verhalten und sie nicht ablenken, sodass ich bei ihr sitzen bleiben konnte. Ich liebte es, ihr zuzuhören, völlig egal, worüber sie sprach. Einfach ihre Stimme zu hören tat gut und so hatte ich sie einfach im Arm, streichelte ab und zu sanft über ihre weiche Haut und lauschte ihrer warmen Stimme. „Wo ist eigentlich Mark?", hörte ich Bella fragen, als nur noch sie und Lena am Ende der Konferenz übrig waren. „Arbeitet am Laptop", log sie, was mich etwas verwirrte. Was war denn schon dabei, dass ich hier saß? „Echt? Ich hatte erwartet, dass ihr die Finger nicht voneinander lassen könnt und ich dich ab und zu mal fragen muss, ob du noch da bist in der Konferenz", gab Bella zu. Mit roten Wangen kicherte Lena ins Mikro ihres Handys. Ich legte ihr schmunzelnd ein paar Küsse auf die Schulter, da sie so schön an mir lehnte. Sofort merkte ich ihre Gänsehaut. Irgendwie mochte ich das, zu wissen, dass nicht nur sie eine Wirkung auf mich hatte. Also küsste ich weiter ihre weiche Haut, wanderte von ihrer Schulter zum Hals und konnte regelrecht spüren, wie unruhig sie wurde. „Nein, ich hab alles mitbekommen denk ich", sagte Lena zu Bella. „Dann geb ich dir kurz die Termine für morgen durch? Sind auch fast nur Telefongespräche", sagte diese. Lena nickte mit einem zustimmenden Geräusch. Ich wusste ganz genau, dass sie am liebsten aufgelegt hätte, spätestens als ich begonnen hatte sanft an ihrer Haut zu saugen. Ein leises Seufzen konnte ich ihr schon entlocken. Bella nannte den ersten Termin und Lena versuchte ihn sich ins Handy zu tippen, während ich still und heimlich den Arm, den ich um sie gelegt hatte etwas anhob, um mit der Hand unter ihr Shirt zu fahren. Kurz sah sie mich mahnend an aber da sprach Bella schon weiter und sie musste sich konzentrieren. Mit einem kleinen Schmunzeln im Gesicht ließ ich meine Hand noch etwas rauf wandern und nutzte es direkt aus, dass sie keinen BH trug. Überrascht kam ein nur fast unterdrücktes Stöhnen über ihre Lippen und ihre Lieder flackerten kurz. „K-kannst du den Termin nochmal sagen, sorry", murmelte sie. Ich musste ein leises Lachen zurückhalten und spielte weiter mit ihr. „Der letzte Termin ist noch um 20 Uhr. Ich hoffe, das ist okay? Es ging leider nicht anders", erklärte Bella aber ich glaube Lena war grade völlig egal, was sie sagte, ich hatte sie längst in der Hand. Im wahrsten Sinne des Wortes. „Ja... ja, schon okay", meinte Lena und mindestens eins der ‚Ja's gehörte nicht zu der Antwort auf Bella, sondern zur Reaktion auf meine Küsse und Berührungen. „Alles klar, dann sehen wir uns gleich beim Abendessen?", fragte Bella. „Bestimmt", versuchte Lena knapp zu antworten. „Perfekt bis gleich. Dann hätte ich dir die Termine auch da sagen können aber ich war mir nicht sicher, ob ihr runterkommt zum Essen", erklärte Bella, was Lena sichtlich zu lange dauerte. „Ich glaube du kommst noch ganz woanders hin", flüsterte ich ihr zu, woraufhin ich wieder eine Gänsehaut unter meinen Fingern spürte. „Ja, schon gut. Bis gleich", versuchte sie endlich das Gespräch zu beenden. „Bis gleich", gab Bella noch zurück, ehe sie auflegte. Sofort warf Lena ihr Handy regelrecht beiseite und küsste mich hart. „Du bist so...", versuchte sie etwas zu sagen aber ich gab ihr grinsend einen weiteren Kuss. „Gut?", fragte ich zwinkernd. Sie seufzte nur, als ich wieder unter ihr Shirt fuhr und ihr dies schließlich auszog.

Es dauerte demnach noch etwas länger, bis wir uns auf den Weg zum Abendessen machen konnten. Wir mussten uns vor allem erstmal wieder anziehen und Lena hatte noch mit ihren Haaren zu kämpfen. „Du bist übrigens echt bekloppt. Was hättest du gesagt, wenn Bella was gemerkt hätte?", fragte sie dann aus dem Bad. „Keine Ahnung. Jedenfalls kannst du nicht sagen, dass es dir nicht gefallen hätte. Ich kenn dich", gab ich nur zurück und grinste ihr über den Spiegel triumphierend zu. „Du bist unglaublich", meinte sie nur. „Bekloppt und unglaublich, sind die harmlosesten Begriffe der letzten... Joa... der letzten Dreiviertelstunde würd ich mal sagen", grinste ich nur, als sie aus dem Bad kam. Kopfschüttelnd lächelte sie und zog sich Schuhe an, damit wir los konnten.

Was hätte Bella wohl dazu gesagt, wenn sie es bemerkt hätte? 😉😂

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