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•Marks Sicht•

Der nächste Morgen war der vorletzte auf Island. Wir frühstückten beim Hotel-Buffet und machten uns dann gegen halb elf, als es richtig hell war, auf den Weg in die Stadt. „Machen wir noch Fotos am Hafen? Wir brauchen noch mindestens eins für das Fotonetz im Arbeitszimmer", meinte Lena als wir beschlossen hatten, Richtung Hafen zu laufen. „Klar", stimmte ich direkt zu und so suchten wir einen einigermaßen schönen Hintergrund und machten Fotos. Ganz normal lächelnd aber wir alberten auch ein bisschen rum und so entstanden durchaus mehr als ein Foto. „Fahren wir heute nochmal zu der warmen Quelle?", fragte Lena später als wir wieder in der Innenstadt waren. Wahrscheinlich hatte sie die Idee, weil der kalte Wind heute besonders doll durch die Straßen fegte. „Vorm Abendessen? Dann sollten wir schon mal zum Hotel und losfahren wegen der Fahrt und vor allem wegen der Rückfahrt wenn wir dann wirklich noch essen gehen wollen", gab ich zu bedenken. „Marek, es ist grade mal halb drei, die Fahrt dauert auch nur eine Stunde, das wird schon", meinte sie aber nur. Dennoch gingen wir dann zum Hotel und holten unsere Badesachen bevor wir uns mit einem Mietwagen auf den Weg zu der Quelle machten. Als wir dort ankamen wurde es grade wieder dunkler. Niemand sonst war da, was wahrscheinlich der Grund dafür war, dass Lena vorauslief ohne sich den Bikini angezogen zu haben nachdem sie die warmen Klamotten ausgezogen hatte. Überrascht sah ich ihr nach, woraufhin sie sich umdrehte und mich angrinste. „Komm! Es wir kalt!", rief sie nur und stieg in das warme Wasser der Quelle. Ich überlegte kurz, folgte ihr dann aber mit Badehose. Im Wasser schlang sie die Arme um meinen Hals, da sie nicht stehen konnte im Gegensatz zu mir. „Kein Typ für FKK was?", scherzte sie. „Hm... nicht so", gab ich schmunzelnd zu, woraufhin sie sich an mir hochzog, die Beide um meine Hüfte schlang und mich küsste. Die Augen schließend schlang ich die Arme um sie und hielt sie fest. Ihre glatte Haut direkt an meiner und ihre Lippen auf meinen machten es mir wirklich schwer nicht direkt mit den Gedanken abzudriften. Ein leises Seufzen gegen ihre Lippen konnte ich mir nicht verkneifen, woraufhin sie sich von mir löste und mich wissend angrinste. Sie wusste schon von Anfang an um ihre Wirkung auf mich und wenn sie wollte, konnte sie mich innerhalb von Sekunden um den Finger wickeln. „Muss ich schon gucken, dass du nicht über mich herfällst, nur weil ich nichts anhabe?", fragte sie frech. Ich deutete kurz an, sie als kleine Rache unterzutauchen, tat es aber nicht wirklich. „Häng dich halt nicht wie ein Klammeräffchen an mich dran, dann behalte ich vielleicht auch meine Finger bei mir", gab ich ironisch zurück. Kichernd vergrub sie das Gesicht in meiner Halsbeuge. Eine ganze Weile verbrachten wir scherzend und auch knutschend im Wasser. Es war schön sich keinen Kopf machen zu müssen, wer einen sah oder erkannte. Wir waren für uns und das auch noch auf Island in irgendeiner warmen Quelle, von der aus man in jede Richtung nur wunderschöne Landschaften sah. Also zumindest wenn es hell war. Jetzt wo es dunkel war, sah man sowieso nur noch, was direkt vor einem war und solange das Lena war, konnte ich mich halt nur auf sie konzentrieren.

„Wir sollten langsam zurück wenn wir noch essen gehen wollen", meinte Lena dann irgendwann. „Wahrscheinlich hast du recht", gab ich verträumt zurück, konnte mich aber nur schwer von ihr lösen. Um nicht zu sehr zu frieren rannten wir zum Auto, trockneten und möglichst schnell ab und zogen uns an bevor wir uns auf den Rückweg machten. Lena hatte diesmal ihre Haare nicht ganz unter Wasser gehabt, was sie mir jetzt zufrieden erzählte, da ihr so nicht so kalt war. Nach ein paar Minuten Fahrt begann es plötzlich zu schneien, weshalb ich lieber etwas langsamer fuhr. In relativ kurzer Zeit wurde es aber immer doller und so standen wir kurz darauf fast, weil alles um uns nur noch schneeweiß war. Ein bisschen beunruhigend war das schon, zumal es ja auch nicht ungefährlich war. „Marek, das ist mir überhaupt nicht geheuer", gab auch Lena zu. „War n ganz schön schneller Wetterumschwung, ja", sagte ich möglichst ruhig. Einige Zeit rollten wir dann noch ganz langsam durch den Schneesturm und schwiegen angespannt vor uns hin aber zum Glück war der Schnee so schnell wieder weg, wie er gekommen war und recht bald sahen wir die Lichter der Stadt vor uns. „Das muss ich nicht öfter haben", meinte Lena. „Ich auch nicht", gab ich erleichtert zurück. Ziemlich froh wieder da zu sein kamen wir dann im Hotel an, wobei uns dann aber auch schnell fertig machten, um essen zu gehen. Das Restaurant war quasi direkt gegenüber was uns ganz gelegen kam, da der Schneesturm uns ziemlich viel Zeit gekostet hatte. Kaum betraten wir dann aber gemeinsam das Restaurant legte sich das gelbe Licht um Lena, die in einem sehr schönen Kleid neben mir her lief. Sie sah wunderschön aus in dem Moment. Jetzt war der Stress endgültig vergessen und wir konnten den letzten Abend genießen.

Ein kleiner Schneesturm auf Island. Das wäre nichts für mich!😂

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