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•Marks Sicht•

Nachdem wir uns irgendwann aus unserer Umarmung lösten wischte ich Lena noch sanft die Tränenreste von den Wangen, woraufhin sie etwas lachte. „Ich... das war das schönste Weihnachtsgeschenk, dass ich jemals bekommen habe", sagte sie. Sofort wurde ich rot. „Der Urlaub kann ja auch noch mein schönstes werden", sagte ich dann vorsichtig. Sie strahlte bis über beide Ohren und ich musste mit lächeln.

„Schau mal hoch", sagte ich dann, als mir einfiel, warum ich hauptsächlich hier hergefahren war. Durch das Glasdach meines Autos konnte man den Sternenhimmel sehen. Nicht so schön wie außerhalb der Stadt aber immerhin ein bisschen. Sie ließ sich nur wieder an mich fallen. „Mark... wie... wie kannst du so... romantisch sein?", fragte sie und sah fasziniert nach oben. Ich atmete langsam wieder wirklich durch. Es war alles gut. Mehr als gut. Lena war hier, in meinen Armen und sie war glücklich. Glücklich mit meinem Geschenk, glücklich mit meinen Worten, glücklich mit mir. Auf ihre Frage wusste ich jedoch auch keine Antwort. Ich war einfach meinem Bauch und meinem Herzen gefolgt und anscheinend hatte ich damit voll ins Schwarze getroffen. Wäre ich nicht grade so betrunken vor Glück gewesen, hätte mein Ego vermutlich einen ganz schönen Kick davon bekommen.

„Wir müssen zurück... wenn wir morgen fahren wollen, sollten wir schlafen", brach ich nach weiteren stillen Minuten irgendwann die Stimmung, auch wenn ich ewig so hätte sitzen bleiben können. Auch Lena seufzte wehmütig. „Ich hab ein bisschen Angst vor morgen", gab sie zu. Ich seufzte. Wie Natalie mir bereits prophezeit hatte, würde ich ihr die wohl kaum nehmen können. Schließlich hatte ich mich selbst nicht getraut mit meiner Mutter zu sprechen und würde morgen völlig unerwartet Lena mitbringen. Und meine halbe Familie war ja auch noch da. „Wir... wir machen das zusammen, ja? Egal was sie sagen, wir stehen zusammen, okay?", fragte ich also. Sie nickte und wollte meine Wange küssen aber ich war schnell genug, ihr meine Lippen hinzudrehen, was sie leise in den Kuss kichern ließ.

Dann machten wir uns aber wirklich auf den Rückweg. Als ich eingeparkt hatte fiel mein Blick auf Lena. Sie war bereits kurz nachdem ich losgefahren war eingeschlafen. Ich konnte immer noch nicht glauben, wie glücklich sie mich machte. Stunden hätte ich damit verbringen können, sie einfach nur anzusehen. Nicht nur weil sie in meinen Augen die schönste von Allen war. Auch weil ich es liebte, wie ruhig und zufrieden sie wirkte. Leise stieg ich also aus, lief ums Auto herum, öffnete die Beifahrertür und hob sie vorsichtig auf meine Arme. Grummelnd versteckte sie ihr Gesicht in meiner Jacke, was mich noch mehr lächeln ließ. Ganz vorsichtig trug ich sie rauf zur Wohnung, nachdem ich den Schlüssel aus ihrer Jackentasche gefischt hatte. Sanft legte ich sie auf dem Bett ab, wo ich ihr Schuhe und Jacke auszog und es tatsächlich schaffte, ohne sie zu wecken. Nachdem ich nochmal auf Toilette war und mich selbst ausgezogen hatte, legte ich mich vorsichtig zu ihr und zog die Decke über uns beide. Sie murmelte irgendwas, was ich nicht verstand aber irgendwie schien sie gleichzeitig trotzdem zu schlafen, was unfassbar süß war. Diese wunderschöne Fee sprach im Schlaf. Lächelnd schlief auch ich schließlich ein.

Ein Klopfen weckte mich am nächsten Morgen auf. Lenas Mama steckte vorsichtig ihren Kopf durch den Spalt, den sie die Tür geöffnet hatte. „Es ist schon neun, ihr fahrt ja eine ganze Weile, ich dachte ich schau mal rein", flüsterte sie. Lena bemerkte das überhaupt nicht. „Frühstück steht auch schon", fügte sie wann noch an. „Danke, wir kommen gleich", gab ich lächelnd zurück, woraufhin sie die Tür wieder schloss.

„Hey, kleine Fee, aufwachen", flüsterte ich Lena leise ins Ohr und legte ganz viele kleine Küsse auf ihre Wange bis sie irgendwann grinsend die Augen aufschlug. Sie wollte grade etwas sagen, da musste sie gähnen und selbst dabei sah sie noch unfassbar niedlich aus. „Ich will noch nicht", murmelte sie dann und vergrub ihr Gesicht in meiner Schulter. Schmunzelnd ließ ich meine Hand unter ihr Shirt über ihren Rücken fahren und spürte sofort eine Gänsehaut unter meinen Fingern, die ganz sicher nicht der Temperatur geschuldet war. „Deine Mama hat schon reingeschaut, Frühstück steht schon", erklärte ich ihr. Seufzend löste sie sich etwas von mir, machte aber keine Anstalten aufzustehen. „Nur wenn ich n Kuss bekomme", sagte sie dann. Sofort lehnte ich mich zu ihr und legte meine Lippen sanft auf ihre. Seufzend legte sie ihre Hände daraufhin in meinen Nacken und vertiefte den Kuss, sodass es einige Zeit dauerte bis wir uns wieder lösten. Grade wollte ich aufstehen, da hielt sie mich am Arm fest. Abwartend sah ich sie an. „Was du gestern Abend gesagt hast...", begann sie. Sofort wusste ich, worum es ging. Mein erstes „Ich liebe dich" an sie. „Es bedeutet mir viel, dass du das gestern gesagt hast... das ganze Lied gestern schon und dann das... ich weiß, dass dir das nicht so leicht gefallen ist aber... es bedeutet mir viel und... ehrlich gesagt, dachte ich, dass du noch ein bisschen brauchst... oder zumindest länger als ich... aber du hast es einfach im richtigen Moment gesagt und... ich musste es dir ja quasi zurückgeben aber ich meinte das auch genau so! Ich liebe dich Mark", hielt sie eine kleine Rede. Ich saß noch immer am Bettrand, sie lag nur da und sah mich an. Was sollte ich jetzt sagen? Einen Moment lang sortierte ich meine Gedanken. „Ich dich auch... und... ich dachte ehrlich gesagt auch, dass es länger dauert", gab ich zu. Schmunzelnd zog sie mich zu einem weiteren Kuss heran.

Dieser wurde jedoch von einem Klopfen unterbrochen, was Lena die Augen verdrehen ließ. „Kinder, ihr müsst langsam echt aufstehen", sagte Nadja durch die Tür, was uns beide kichern ließ. Dann standen wir aber wirklich auf und zogen uns an, ehe wir zum Frühstück gingen. „Guten Morgen Mama", meinte Lena beim Betreten der Küche und umarmte Nadja kurz. „Guten Morgen ihr zwei", gab diese grinsend zurück. „Morgen", lächelte auch ich. Wir setzten uns also und aßen erstmal. „Wo ward ihr denn gestern Abend noch?", fragte Nadja dann plötzlich und Lena und ich sahen sie beide überrascht an. Wir dachten, sie hätte längst geschlafen. Lena wurde rot und ich begann nervös zu schwitzen. „Mark hat mir ein sehr süßes Geschenk gemacht", sagte Lena dann, woraufhin ich dann rot wurde. „Das sieht man. Ihr grinst beide ununterbrochen", lachte sie dann. So begann also der Tag an dem wir zu meiner Familie fahren würden. Noch waren wir beide relativ entspannt aber irgendwie wusste ich, dass sich das noch ändern würde.

Bei Lenas Mama lief's also gut. So gut, das Mark die drei Worte gesagt hat. Aber was meint ihr, wie es bei Marks Familie läuft?😉☺️

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