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•Marks Sicht•

In Berlin angekommen schlief ich noch als Lena geparkt hatte. Sie weckte mich schließlich mit einem kleinen Kuss und grinste mich verliebt an, als ich die Augen aufschlug. „Ich hätte dich ja reingetragen, wie du mich manchmal, aber ich glaube du bist dann doch ein bisschen schwer für mich", zwinkerte sie. Ich lachte leise und hielt sie kurz fest als sie schon weggehen wollte, um ihr noch einen Kuss zu geben. Dann stieg ich aber auch aus und wir gingen mit Kiwi und unseren Sachen rauf in die Wohnung. Im Flur ließen wir Schuhe und Jacke achtlos liegen, um erstmal nur zu genießen, wieder zu Hause zu sein. „Ich bring mal das Essen in den Kühlschrank, dass deine Mama uns mitgegeben hat. Das reicht ja noch mindestens bis morgen", meine Lena und tat das dann auch. Ich trug die anderen Taschen zu der kleinen Abstellkammer wo unsere Waschmaschine stand und räumte die Wäsche aus. Nachdem ich diese sortiert hatte, schaltete ich die erste Maschine an und ging dann zu Lena in die Küche. Sie naschte grade noch von ein paar Kleinigkeiten von denen auch ich mir eine schnappte. „Hast du eigentlich eine gute Regenjacke für Island?", fragte ich. Kurz überlegte sie, nickte dann aber. „Du?", wollte sie wissen. Auch ich konnte das bejahen. Wir überlegten noch eine Weile, ob noch irgendwas fehlte aber eigentlich hatten wir alles was wir brauchten. Somit konnten wir auch die letzten Tage vor der Abreise in Ruhe genießen bis wir packen mussten.

Morgen würden wir fliegen und in drei Tagen wäre mein Geburtstag. Lena meinte, sie hätte für den Tag etwas geplant und ich freute mich jetzt schon darauf, obwohl ich nicht wusste, was es war. Auf Island gab es eine Menge zu sehen und in einer Woche könnte man niemals alles angucken was es so gab aber für einen guten Einblick ins Land sollte es reichen. Wir wären in Reykjavík in einem kleinen aber recht guten Hotel und würden von dort aus die Umgebung erkunden. Lena hatte sich für einen Tag schon einen Ausritt gebucht und ich mir ein paar mögliche Wanderrouten rausgesucht. Das würde ein schöner Urlaub werden bevor dann bald wieder Konzerte anstanden. Auch auf die freuten wir uns riesig nach dem Corona-Jahr aber erst noch eine Woche nur zu Zweit auf Island zu verbringen würde guttun. Wir konnten nochmal Kraft tanken und uns auf uns fokussieren bevor es stressig werden würde. Bevor wir schlafen gingen machten wir noch einen Spaziergang mit Kiwi und brachten sie dann zu ihrer Sitterin. Den Rückweg gingen wir dann Hand in Hand und genossen die nächtliche Ruhe. Es war schon 22 Uhr als wir wieder in unserer Wohnung waren, weshalb wir dann auch ins Bett gingen. „Der Urlaub wird schön", sagte ich als wir unter der Bettdecke lagen. Lena lag, wie eigentlich immer, in meinem Arm. „Denk ich auch", gab sie leise zurück. Sie war müde, weshalb ich nur nochmal sanft über ihren Arm streichelte, ihr einen Kuss auf den Kopf legte und ein leises „Gute Nacht kleine Fee" in ihr Ohr flüsterte. „Gute Nacht mein Lieblings-Forsti", gab sie noch schmunzelnd zurück und schloss die Augen. Dann schliefen wir beide ein.

Viel Schlaf bekamen wir aber nicht, da wir relativ früh am Flughafen sein mussten. Für einen Kaffee reichte der Hunger schon aber wirklich essen mochten wir Beide noch nicht. Mit dem Taxi fuhren wir zum Flughafen und kauften uns da noch eine Kleinigkeit als Frühstück bevor wir nur noch darauf warteten, in den Flieger zu dürfen, nachdem das Gepäck abgegeben und wir eingecheckt waren. Irgendwie war es fast schon ungewohnt am Flughafen zu sein nach so langer Zeit. Tatsächlich war auch noch nicht so viel los wie vor Corona. Auch der Flieger war dann noch recht leer aber das war ja auch nicht unbedingt schlecht. Für Lena war das zwar recht egal, da sie sowieso fast die ganze Zeit schlief aber ich störte wenigstens nicht jeden, wenn ich mich zum hundertsten Mal anders hinsetzte. Nach etwa achteinhalb Stunden landeten wir und auch Lena war schon seit zwei Stunden wieder wach und auch ziemlich ungeduldig. Zum Glück waren wir dann ja aber da und standen kurz danach vorm Flughafen in Reykjavik und stiegen mit unserem Gepäck in ein Taxi, das und zum Hotel brachte. Die ganze Fahrt über sahen wir neugierig aus dem Fenster und saugten alles auf, was wir sahen. Es war eine Stunde früher als in Deutschland und damit nach den achteinhalb Stunden Flug erst Mittag. Nachdem wir unsere Sachen ins Hotelzimmer gebracht hatten spazierten wir also direkt mal eine kleine Runde durch die Stadt. „Es ist alles irgendwie so... klein hier. Also halt nicht so riesig", meinte Lena mit einem Blick an den Häusern entlang. Ich nickte nur stumm. Sie hatte recht. Es wirkte alles sehr ursprünglich und gemütlich. Niemand hetzte durch die Straßen und auch wenn man in den Geschäften noch Masken tragen musste, schien Corona die Stimmung nicht nachhaltig gestört zu haben. Es war schön hier und ich freute mich auf die Woche mit Lena.

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