•Marks Sicht•„Wow, Leni, es ist nur eine Aftershowparty", sagte ich überrascht, als ich sie sah. Sie hatte ein recht schlichtes aber wunderschönes Cocktailkleid an und dazu den zarten Goldschmuck, den ich ihr zu Weihnachten gescheckt hatte. „Na und? Du siehst doch auch ganz schnieke aus mit dem grauen Hemd, wenn du es dann noch zu machen würdest, könnten wir los", gab sie nur zurück und lächelte schief. Also knöpfte ich mein Hemd zu und wir gingen zu den anderen. Ich konnte nicht anders, als stolz den Arm um Lenas Taille zu legen. „Da seid ihr ja", meinte Anna und drückte uns zwei Sektgläser in die Hand. Relativ schnell hatte ich die Aufmerksamkeit bei mir und sah in viele lächelnde Gesichter. „Also, ich muss danke sagen. Das war eine wunderschöne Tour und nach dem letzten Jahr war das alles umso wichtiger! Es hat Bock gemacht mit euch!", rief ich in die Runde und bekam nur Zustimmung. Auch Lena hatte den Arm um mich gelegt und lehnte kurz den Kopf an mich. „Auf einen schönen Abend und wir sehen uns spätestens in einer Woche zur Hochzeit!", fügte ich noch an, woraufhin alle sogar kurz klatschten und wir anstoßen konnten.
Damit begann eine Aftershowparty, die nach dem Corona-Jahr 2020 dann in diesem Jahr auch wirklich mal nötig war. Es wurde nicht wenig getrunken und sehr ausgelassen getanzt. Als Lena mich mitzog, bewegte auch ich mich zum Takt der Musik. Ihr Lachen und ihre Bewegungen hatten dabei meine volle Aufmerksamkeit. Vom Alkohol rauschte das Blut in meinen Ohren und vielleicht hatten wir alle ein bisschen zu viel getrunken aber das war egal. Es zählte die Nacht, jeder Moment den wir feiern und zusammen sein konnten. Als Lenas und mein Blick sich trafen, lagen sie einige Sekunden lang ineinander und wurden immer intensiver. Ohne es wirklich zu bemerken hatten wir aufgehört zu tanzen und kamen uns näher bis unsere Lippen sich trafen. Sofort hatten unsere Zungen ein leidenschaftliches Spiel begonnen und wir schlangen die Arme um den Körper des anderen. Wir waren so aufgeladen, dass es einfach egal war, was um uns herum passierte. Vielleicht war auch der Alkohol schuld aber wir konnten grade einfach nicht anders. Erst als wir Luft brauchten lösten wir uns und grinsten und ein bisschen vernebelt an. „Wir sollten wohl gehen", murmelte ich heiser und räusperte mich kurz. Lenas Lächeln wurde nur noch breiter bevor sie meine Hand nahm und mich mitzog. Wir schafften es unfallfrei zum Taxi und dann in die Wohnung zu taumeln wo wir mit der zufallenden Tür und unserem Kichern Kiwi weckten. Das bemerkten wir aber nicht wirklich, da wir nur noch auf Bett fielen und uns ein zweites Mal unseren Gefühlen hingaben.
„Ich liebe dich, Marek", sagte Lena später mit schwerem Atem, als wir nur noch nackt nebeneinander lagen und ich die Bettdecke über uns gezogen hatte. „Und ich dich erst", gab ich ein bisschen nuschelnd zurück und hauchte einen Kuss an ihre Schläfe. Plötzlich kam die Müdigkeit hoch und das wahrscheinlich nicht nur von den letzten Minuten sondern auch vom Alkohol. „Gute Nacht kleine Fee", brachte ich noch hervor bevor wir etwas später einschliefen. Ich träumte von der wunderschönen Tour und schließlich von unserer bald folgenden Hochzeit. Wenn ich mir nur vorstellte, Lena in einem richtigen Hochzeitskleid zu sehen und dann noch ihr wunderschönes Lächeln, wurde mir sogar in meinen Träumen ziemlich warm. Es gab für mich im Moment keine schönere Vorstellung und selbst die eine Woche, die es noch dauerte bis zum Hochzeitstermin, fühlte sich viel zu lang an.
Ein schöner Traum oder? 😉
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Der Weg des Lebens
FanfictionAlles beginnt mit einer Wanderung zu sich selbst gespickt mit Erinnerungen und neuen Gedanken. Was daraus entsteht ist bei Erreichen des Ziels jedoch noch immer fraglich. Eine Geschichte aus Sicht von Mark Forster. Auszug aus Teil 15: Sofort saß ich...