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•Marks Sicht•

Lenas Geburtstag rückte näher und ich wurde aufgeregter. Genau genommen war ich unglaublich nervös und ihr Geburtstag morgen. Am Abend stand ich unter der Dusche und grübelte über den folgenden Tag. Wir wollten zusammen frühstücken, dann gegen Mittag in den Park und uns da mit Bella, Svenja und Anna treffen. Die Mädels würden mit ihr da bleiben, sodass ich zu Hause ein paar Dinge vorbereiten konnte. Ich hatte einige Fotos ausgedruckt. Sowohl private als auch öffentliche von Konzerten oder anderen Auftritten und gemeinsamen Erlebnissen. Wenn ich daran dachte, morgen die Wohnung damit zu schmücken, um dann vor ihr auf die Knie zu gehen und sie zu fragen, wurde ich plötzlich ganz schön zittrig. „Wie lange duschst du denn noch?", fragte Lena als sie das Bad betrat. Ich zuckte fast zusammen, so sehr war ich in Gedanken. „Bin gleich soweit", gab ich schnell zurück und beeilte mich dann, sodass ich möglichst bald wieder trocken war und zu ihr ins Bett kriechen konnte. So richtig zur Ruhe kam ich aber nicht. „Ist irgendwas?", fragte Lena nach einigen Minuten. „Nein, alles gut", gab ich nur möglichst ruhig zurück und gab ihr einen kleinen Kuss damit sie nicht nachfragen konnte. Da sie natürlich auch wusste, dass sie morgen Geburtstag hatte war ihr auch klar, dass sie nicht weiter fragen brauchte. Stattdessen seufzte sie nur resigniert und kuschelte sich weiter an mich, sodass ihr Kopf an meiner Brust lag. Ich strich ihr sanft durch die weichen Haare. Irgendwie liebte ich das. „Gute Nacht kleine Fee", flüsterte ich noch woraufhin sie ihre Finger mit meinen verschränkte und wir Beide die Augen schlossen.

Als ich dann aufwachte hatte ich noch immer Lenas Hand in meiner. Ich pustete ihre Haare aus meinem Gesicht und merkte dann, dass sie leise grummelte. Vorsichtig löste ich mich etwas von ihr. „Schlaf noch ein bisschen, ich mach Frühstück", flüsterte ich noch und stand leise auf, um dann auch in die Küche zu gehen. Als ich den Tisch gedeckt hatte warf ich noch einen Blick aufs Handy und sah eine Nachricht von Natalie: „Viel Glück heute, du schafft das!" Schmunzelnd schickte ich ihr einen Kusssmiley zurück. Dann lief ich wieder ins Schlafzimmer und setzte mich zu Lena an die Bettkante. Verträumt strich ich ihr sanft über die Wange um sie zu wecken. Sie umfasste müde meine Hand und lächelte zufrieden. Sofort musste ich ebenfalls lächeln und gab ihr einen Kuss. „Guten Morgen Geburtstagskind", murmelte ich gegen ihre Lippen. Sie schlang die Arme um mich und zog mich wieder ganz aufs Bett. „Mhh", nuschelte ich ein bisschen überrascht, was sie leise kichern ließ bevor sie mich wieder küsste. „Frühstück steht schon, Pfannkuchen sind fertig", erklärte ich leise. „Jetzt hast du mich", grinste sie und so standen wir auf und machten uns über das Frühstück her. Irgendwann kam Kiwi müde ins Bad getrottet, die dann natürlich auch ihr Frühstück bekam.

Wie verabredet waren wir am Mittag mit Kiwi im Park und auch die anderen waren alle da und freuten sich, sich mal wiederzusehen, wenn auch ohne Umarmungen. Svenja war zuerst ein bisschen schüchtern, schließlich war es für alle noch ein bisschen neu, dass Lena ihre kleine Schwester dabei hatte aber es dauerte gar nicht lange, bis sie mit uns lachte und erzählte. Wir machten ein kleines Picknick und genossen das Beisammensein. Je später es wurde desto unruhiger wurde ich auch. Bella wusste Bescheid und warf mir immer wieder Blicke zu, die wahrscheinlich beruhigen sollten. Ein paar Mal schluckte ich hart, wenn ich daran dachte, was ich heute vorhatte.

Bei einem Blick auf die Uhr wurde mir klar, dass ich auch langsam los musste und meine Vorbereitungen machen. „Ich klinke mich mal aus, wir sehen uns später", lächelte ich Lena kurz zu. Verwirrt sah sie mich an aber ich verschwand lieber schnell bevor ich mich erklären musste. Das durfte Bella jetzt klären. Ich lief mit zügigen Schritten zu unserer Wohnung und überlegte womit ich anfing. Mein Puls war unfassbar hoch und ich war ein bisschen wie im Tunnel. Mit zitternden Händen holte ich die gedruckten Fotos hervor und legte damit eine recht große Fläche im Wohnzimmer aus. In der Mitte ließ ich Platz und einen Weg dorthin. Irgendwie hatte ich mir das schöner vorgestellt, weshalb ich ein bisschen hilflos mein Werk betrachtete. Da musste mehr gehen. Schnell fuhr ich die Rollos ein bisschen runter, dass wenigstens ein bisschen Atmosphäre aufkam, nachdem ich noch ein paar Kerzen angezündet hatte. Schon sah es viel schöner aus auch wenn ich grade kaum in der Lage war das zu sehen. In meinen Adern rauschte das Blut, ich schwitzte und mit jeder Sekunde wurde ich nervöser. Würde sie ja sagen? Und was wenn nicht? Ich würde mich total zum Affen machen. Ehe ich mir mehr Gedanken machen konnte ging ich mich umziehen. Ein Jeanshemd und eine ordentliche Hose sollten es wenigstens sein. Beinahe fiel mir noch die Schatulle mit dem Ring runter, weil ich so unruhig war aber ich erwischte sie rechtzeitig und steckte sie in meine Hosentasche. Bald wäre es soweit.

Glaubt ihr, dass alles nach Plan laufen wird?

Der Weg des LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt