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•Marks Sicht•

Nach unserem Eiffelturm-Ausflug verabredeten wir uns spontan mit Freya in einem Restaurant für ein verspätetes Mittagessen. Den Nachmittag verbrachten wir dann wieder zu Dritt, das Abendessen bestellten wir uns später aufs Zimmer. „Sollen wir uns nochmal in den Whirlpool setzten gleich?", schlug ich dann vor. „Ich würd lieber auf dem Balkon sitzen und über die Stadt schauen", meinte Lena aber. „Auch gut", stimmte ich zu uns so kuschelten wir uns mit Decke und Wein auf den Balkon. „Morgen Abend fliegen wir wieder zurück", meinte sie. Ich nickte nur. Es war schön hier in Paris aber unser zu Hause war trotzdem Berlin. Oder für mich auch noch Winnweiler und ein bisschen Polen, wie für Lena Hannover. Ich war zwar gerne unterwegs und hakte Länder auf meiner Liste ab aber es war auch immer schön zurückzukommen. Der Gedanke bald mit Lena in einer gemeinsamen Wohnung zu Hause zu sein, machte das ganze noch schöner. Den letzten Abend in Paris verbrachten wir also auf dem Balkon unserer Suite. Freya war am Nachmittag in ihren Flieger gestiegen, hatte aber gemeint, dass sie uns auch mal in Deutschland besuchen kommen wollte. Die letzte Woche war wie im Flug vergangen und doch war so viel passiert. Eins der schönsten Konzerte meines Lebens lag nun hinter mir. Nächstes Jahr würde ich voraussichtlich sogar ein Mal im Stadion in Kaiserslautern spielen, das würde eh alles übertreffen aber Paris' Moulin Rouge kam schon mit nach oben auf die Liste meiner schönsten Konzerte. Davor lag noch eins der Konzerte, bei denen Lena mich besucht hatte. Mit ihr machte es einfach immer noch tausend Mal mehr Spaß. „Ist das eigentlich komisch für dich, wenn deine Eltern zusammen mit Natalie und dir unterwegs sind, obwohl sie ja nicht mehr verheiratet oder zusammen sind?", fragte Lena plötzlich wie aus dem Nichts. Etwas verwundert sah ich zu ihr runter, wie sie auf die Stadt blickte. Dennoch überlegte ich mir eine Antwort. „Naja... eigentlich nicht. Es fühlt sich nicht an, wie eine heile Familie aber das soll es auch gar nicht, weil es das nicht ist. Es ist besser so für alle und wir haben trotzdem schöne Momente zusammen. Ab und zu gibt's mal ein komisches Gefühl, wenn die beiden streiten oder so aber meistens merken sie das und hören dann auf. Es geht ja selten um was wichtiges", erklärte ich. Wieso fragst du?", fügte ich dann noch an. „Ach... keine Ahnung. Ich stell mir vor, wie ich mit Svenja unterwegs wäre oder sogar mit... meinem Vater", meinte sie. „Eure Geschichte ist eine ganz andere. Ich glaube auch nicht, dass du und dein Vater Freunde oder sowas werdet aber ich kann mir vorstellen, dass ihr vielleicht so miteinander umgehen könnt, wie es auch meine Eltern können. Dass ihr beide akzeptiert, dass Svenja euch beiden wichtig ist. Ihr kommt bestimmt gut genug für so ein Verhältnis klar", sagte ich bedacht. „Dazu müssten wir ja erstmal anfangen zu reden", seufzte sie. „Vielleicht sprichst du erst mal mit Svenja über ihn. Ihr habt noch kein Wort darüber verloren. Vielleicht streitet ihr euch aber wenn ihr danach wieder zusammenfindet, kannst du's auch mit ihm versuchen", schlug ich vor. Einen Moment schwieg sie. „Ich will sie nicht verlieren. Komisch oder? Ich kenn sie doch noch kaum", gab sie zu. „Sie ist deine Schwester. Natürlich ist sie dir wichtig. Aber du ihr auch, da bin ich mir sicher. Versuch es einfach", machte ich ihr Mut. „Hilfst du mir?", fragte sie dann. „Ich bin für dich da aber ich glaube nicht, dass ich bei dem Gespräch mit deiner Schwester dabei sein sollte. Mit deinem Vater ist das was anderes. Er hat dich verletzt... ich... da will ich auf dich aufpassen. Eigentlich würd ich ihm auch gerne eine scheuern dafür", gab ich zu. Sie lachte leise. „Ich auch aber ich werd's nicht können", meinte sie. „Erinnerst du dich an diesen einen Streit von uns? Als wir zusammengekommen sind, da hast du mir auch erstmal eine geklatscht und das hat ganz schön wehgetan. Du hast mich zwar sofort umarmt und ich hab bis heute keine Ahnung, was das sollte aber da siehst du ja, dass du das kannst, wenn du sauer bist. Und du hast jedes Recht sauer auf ihn zu sein", sagte ich. Sie seufzte leise. „Wir werden sehen", murmelte sie. „Genau und erstmal redest du mit Svenja", gab ich zurück, woraufhin sie etwas nickte. Einige Zeit saßen wir dann noch so da, ehe wir schlafen gingen.

Am nächsten Morgen packten wir nach dem Frühstück erstmal unsere Sachen und drehten dann noch eine kleine Runde durch die Umgebung des Hotels, da wir ja auf dem Flug lange genug sitzen würden. Auch wenn von Paris nach Berlin kein allzu langer Flug war. Am Nachmittag waren wir dann am Flughafen und nicht mehr lange bevor wir in den Flieger mussten, erreichte uns beinahe gleichzeitig ein Anruf von unserem jeweiligen Manager. „Dennis", meldete ich mich fragend. „Mark", seufzte dieser. Es schien schlechte Nachrichten zu geben. Auch Lena mit Bella am Telefon sah irgendwie schockiert aus. „Was ist denn?", fragte ich verwirrt. „Es gibt Paparazzi-Bilder von euch", erklärte er. Dann war auch ich sprachlos. „Und jetzt?", fragte ich schließlich. „Ja, soll ich was machen? Keine Ahnung, Gegendarstellung oder Stellungnahme oder so?", fragte er zurück. „Moment", sagte ich kurz und sah Lena an, sodass auch sie Bella um einen Moment bat. „Machen wir was?", fragte ich nur. „Ich... keine Ahnung... eigentlich hatten wir ja gesagt, wenn's passiert, passiert's", meinte sie. „Bleiben wir dabei? Dann schauen wir erstmal, wie die Reaktionen sind und überlegen uns nachher in Berlin, was wir machen", schlug ich vor. Sie nickte kurz und so gaben wir das weiter an Dennis und Bella. Nach diesen Telefonaten saßen wir erstmal stumm und ungläubig auf den Plastiksitzen im Wartebereich. „Es wissen jetzt alle", murmelte ich irgendwann vor mich hin. Sie legte ihre Hand auf meine, die auf meinem Oberschenkel lag. „Schlimm?", fragte sie unsicher. „Nein. Nein! Nur... wir werden die nächsten Wochen in jeder Zeitschrift sein und können bei keinem offiziellen Termin zusammen auftauchen, ohne dass das riesiges Gerede gibt", gab ich zu bedenken. „Ja... aber das war dir doch auch vorher bewusst oder?", fragte sie fast ein bisschen ängstlich. „Klar, was ist denn? Ich bin nur n bisschen überrascht, dass es so plötzlich kommt", sagte ich und sah sie fragend an. „Ich... ich hab Angst, dass es zu viel ist", gab sie zu und senkte den Blick. „Für wen? Für mich?", wollte ich überrascht wissen. „Für uns als Paar", erklärte sie. Sofort umfasste ich ihre Hand mit meinen beiden. „Hey", forderte ich sie auf mich anzusehen. „Wir machen das schon. So lange kann's gar nicht dauern bis die große Welle vorbei ist", versuchte ich ihr Mut zu machen. „Hoffen wir's", seufzte sie. „Na komm, wir können rein", fiel mir dann auf und so begaben wir uns dann in den Flieger. Die Stimmung war total seltsam zwischen uns. Ich merkte richtig, wie unsicher sie war aber auch, dass sie mir das eigentlich nicht zeigen wollte. Ich hoffte einfach, dass sich das bald wieder geben würde. Allzu lange konnten wir ja wirklich nicht interessant sein.

Was denkt ihr, wie lange es wohl dauert bis die Beiden wieder ein bisschen ihre Ruhe haben?

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