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•Marks Sicht•

Als ich am nächsten Morgen mit Lena im Arm in unserer Suite in Paris aufwachte, stellte ich erneut fest, dass wir tatsächlich hier waren. „Guten Morgen", flüsterte ich ihr ins Ohr und bekam plötzlich, wie aus dem Nichts, Gänsehaut, als ich sie atmen spürte. Irgendwie wurde mir bewusst, dass sie bei mir war, dass ich sie liebte, ihr alles anvertrauen würde und so viel mehr. Es prasselte einfach völlig unvermittelt auf mich ein. Mein Puls schoss in die Höhe und alles in mir kribbelte unfassbar stark. Ich wusste überhaupt nicht, was grade passierte. Sie drehte sich in meinen Armen zu mir um und lächelte mich müde an. Als ich in ihre Augen sah, wusste ich, dass sie alles für mich war. Dieses Gefühl von Liebe war so unglaublich groß, dass es mich total übermannte. „Dein Herz schlägt so schnell", stellte sie fest, als sie ihre Hand auf meine Brust gelegt hatte. Einen Moment lang konnte ich gar nichts sagen. „Alles gut?", fragte sie verwirrt. „Ich liebe dich", gab ich nur zurück. Sie lächelte gerührt und küsste mich kurz. „Ich dich auch", flüsterte sie gegen meine Lippen und gab mir einen weiteren Kuss. „Es hat mich grad n bisschen überrannt", gab ich leise zu. „Ich merk's", grinste sie und deutete nochmal auf mein rasendes Herz. „Ich... ich kann's gar nicht beschreiben", gab ich zu. „Reicht ja, wenn du's fühlst", meinte sie nur. „Nein, ich... du bist mir unfassbar wichtig, ja?", versuchte ich die Gefühle irgendwie in Worte zu fassen, die ich grade hatte. „Mark, was ist mit dir?", fragte sie verwirrt. So deutlich war ich sonst selten. „Ich weiß nicht... hab grad gemerkt... ach keine Ahnung, es hat mich grad erwischt", erklärte ich stotternd. Ein kleines Kichern verließ ihre Lippen, ehe sie sich an mich kuschelte. „Du bist mir auch wichtig", flüsterte sie und verschaffte mir eine erneute Gänsehaut. Einige Minuten lagen wir dann so da und mein Körper beruhigte sich langsam ein bisschen. Ich hatte noch immer keinen Schimmer, was das grade war aber es war schön.

Erst als mein Wecker ging lösten wir uns wieder und standen schließlich auf. Wir zogen uns an und machten uns fertig für's Frühstück. Dort trafen wir dann wieder auf mein Team und besprachen den Tag. Wir mussten heute nicht viel Proben und wollten uns erst am Nachmittag treffen. Davor beschlossen wir mit ein paar Leuten zusammen die Stadt anzugucken. Das taten wir dann auch bald. Während wir so durch die Straßen schländerten, hatten Lena und ich die ganze Zeit unsere Finger miteinander verschränkt, als wäre es immer so gewesen. Mit Dennis, Nitti und drei anderen sahen wir uns den Arc de Triomphe an und standen einige Zeit vor dem Eiffelturm. Um rauf zu gehen war es uns zu voll aber ich wusste, dass ich mit Lena nochmal hoch wollte in den nächsten Tagen. Weiter gingen wir noch die Champs-Élysées entlang und am Louvre vorbei. Überhaupt legten wir einige Schritte zurück heute aber es machte Spaß Zeit mit Freunden zu verbringen ohne irgendeinen Druck zu haben. Als wir dann im Hotel zurück waren hatten wir noch eine Stunde, ehe die Probe losgehen sollte. „Ich glaub ich bleib hier", seufzte Lena und ließ sich aufs Bett fallen. „Haben wir dich müde bekommen?", fragte ich schmunzelnd und setzte mich neben sie an die Bettkante. Sie robbte zu mir und legte den Kopf auf meinem Schoß ab, ehe sie nickte und die Augen schloss. Ich spielte mit ihren Haaren und streichelte mit der anderen Hand sanft über ihren schmalen Rücken. Sie seufzte zufrieden. „Kannst du nicht bleiben und genau so weitermachen?", fragte sie entspannt. „Leider nein. Du kannst dich ja mit einer Decke raus setzten und schreiben oder in diesen Whirlpool gehen der viel zu riesig ist und dich einfach von Luftdrüsen massieren lassen", schlug ich vor. „Ich lass mich lieber von dir massieren", gab sie direkt zurück, was mich leise lachen ließ. „Ich würd' auch gerne weitermachen aber ein bisschen proben muss ich auch noch. Ich versuch es kurz zu halten und wenn ich wieder da bin, bekommst du ne Massage", erklärte ich. „Versprochen?", fragte sie. „Versprochen", gab ich schmunzelnd zurück. Bis ich los musste bleiben wir so sitzen aber da sie einfach eingeschlafen war, legte ich sie noch sanft richtig hin und deckte sie zu bevor ich ihr einen Kuss auf die Wange hauchte und zur Probe ging.

Ganz viele Gefühle auf einmal heute☺️

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