•Marks Sicht•Auch an diesem Weihnachten waren Lena und ich die ersten, die sich ins Bett verzogen. Nicht weil wir müde waren, sondern weil wir allein sein wollten. Lena hatte „All I want for Christmas", für mich gespielt und seit dem hatten wir nicht wirklich die Finger voneinander lassen können. Zum Glück konnte Lenas Mama sich um Kiwi kümmern. Auf dem Dachboden angekommen ließ ich mich rückwärts auf die Matratze fallen. Lena krabbelte sofort zu mir und legte sich flach auf mich, was mich leise kichern ließ bis ihre Lippen meine trafen. Sofort schlang ich die Arme um sie, damit sie sich nicht mehr lösen konnte. Zu meinem Glück wollte sie das auch gar nicht und grinste mich stattdessen glücklich an. „Ich bin so erleichtert, dass ich diesen Song geschafft habe heute", gab sie zu. „Du hast ihn nicht nur geschafft, du hast ihn perfekt gesungen UND am Klavier gespielt", gab ich zurück und konnte nicht aufhören in ihre strahlenden Augen zu sehen. „Ich versteh glaub ich langsam, wie du dich die letzten beiden Jahre gefühlt hast", meinte sie. Ich küsste sie nur lächelnd. „Es war jedenfalls wahnsinnig schön", flüsterte ich gegen ihre Lippen, bevor ich meine wieder darauf legte. Dieses Mal lösten wir uns nicht so schnell wieder, sondern versanken in einem sehr langen aber liebevollen Kuss. Nur um zu atmen und uns nochmal verliebt in die Augen zu schauen lösten wir uns. Allerdings nicht für lang, da wir grade einfach nicht genug voneinander bekamen.
Wir waren aber auch nur auf dem Dachboden und Natalie hätte jede Sekunde hochkommen können, weshalb wir uns ein bisschen zurückhalten mussten. Trotzdem wurden wir beide ziemlich rot als Natalie dann tatsächlich die Leiter hoch kam, uns angrinste und schließlich durch ein leises Räuspern auf sich aufmerksam machte. Schnell lösten wir uns voneinander und setzten uns auf. „Ich kann euch auch nochmal für ein Weilchen allein lassen", zwinkerte sie. Ich merkte richtig, wie mir das Blut in den Kopf stieg, so peinlich war mir das und bevor einer von uns etwas sagen konnte, war Natalie wieder nach unten verschwunden. Lena und ich sahen uns an, auch sie war ziemlich rot aber wir konnten nicht anders als laut loszulachen. „Was glaubt sie, was wir jetzt machen?", fragte Lena dann schmunzelnd. Ich zuckte mit den Schultern und konnte mir ein Grinsen auch nicht verkneifen. „Weiter küssen?", fragte ich leise und verträumt während mein Blick längst wieder auf ihre Lippen gefallen war, die grade wieder ein Lächeln formten. Sie legte sich langsam zurück ins Kissen, ohne aber ihren Blick von mir zu lösen. „Dann komm her und küss mich", meinte sie mit einem frechen Funkeln in den Augen. Das ließ ich mir nicht zwei Mal sagen, neigte mich wieder über sie und strich mit meinen Lippen leicht über ihre bis sie sich mir entgegen streckte, die Hände in meinem Nacken verschränkte und mich richtig küsste. „Was, wenn Natalie gleich wiederkommt?", fragte sie noch leise. Ich zog einfach die Decke über unsere Köpfe, was sie leise kichern ließ, und küsste sie dann wieder. „Die ist erwachsen, sie wird's überleben, wenn wir uns küssen", murmelte ich noch und so ließen wir uns nicht beirren bis wir dann hörten wie meine Schwester die Leiter wieder hoch kam. Dann lösten wir uns doch wieder und legten uns einfach normal hin. Also eben zusammengekuschelt unter einer Decke. „Ihr Zwei, ey", meinte Natalie nur kopfschüttelnd und legte sich auf ihre Matratze. „Du bist mit Robin bestimmt genauso", gab ich nur trotzig zurück. „Aber nicht wenn du dabei bist und deine Freundin nichtmal da", führte sie an. „Ohhh, vermisst du ihn?", fragte ich scherzend bekam aber nur eine rausgestreckte Zunge zurück. „Sei nicht so gemein zu ihr, wir können doch auch kaum einen Tag ohne einander", meinte Lena leise. Ich lächelte nur. Da hatte sie recht aber Natalie wusste ja, dass ich das nicht ernst meinte. „Gute Nacht kleine Fee", sagte ich also stattdessen nur und gab ihr noch einen kleinen Kuss. „Gute Nacht mein Schatz", murmelte Lena noch mit einem Zwinkern und kuschelte sich an mich. Vielleicht sollten wir uns morgen wirklich mal eine Weile allein irgendwo verziehen wenn wir bis Silvester mit der kompletten Familie hier wären. Die Küsse hatten mir jedenfalls Lust auf mehr gemacht. Wahrscheinlich sollte ich aufhören darüber nachzudenken und stattdessen schlafen, sonst würde ich mich noch in meiner Fantasie verlieren.
Am Morgen wachte ich recht früh auf und pustete erstmal vorsichtig Lenas Haare aus meinem Gesicht. Sie schlief noch aber ich sah dabei gern ihr friedliches Gesicht an. Sie wirkte so sorglos und das löste in mir irgendwie immer eine Art Erleichterung aus. „Gott seid ihr süß", hörte ich Natalie leise flüstern als sie aufgestanden war und sich auf den Weg zur Leiter machte. Sie konnte nicht sehen, dass ich wach war, da ich mit dem Rücken zu ihr lag aber ich musste lächeln. Es tat immer wieder gut zu wissen, dass meine Familie sich für uns freute und Lena einfach dazugehörte. Als Natalie unten war, legte ich einen kleinen Kuss auf Lenas Stirn, um sie langsam zu wecken. Als ich dann noch begann mit meinen Armen, die ich um sie gelegt hatte, sanft über ihren Rücken zu streicheln, grummelte sie leise und rümpfte die Nase. Sie sah unfassbar süß aus dabei und als sie die müden Augen öffnete mussten wir beide sofort lächeln. „Guten Morgen du Schöne", sagte ich leise, was sie noch mehr lächeln ließ während sie kurz verlegen das Gesicht in meinem Shirt versteckte. „Ich seh bestimmt noch total müde und knautschig aus", murmelte sie, was mich leise lachen ließ. „Du bist immer meine Schöne", flüsterte ich ihr zu, während ich sie einmal fest an mich drückte. „Hör auf so süß zu sein", protestierte sie mit roten Wangen und hielt mir spielerisch die Augen zu, woraufhin wir beide lachten. Als sie die Hand zurücknahm sahen wir uns sofort wieder an. „Wenn heute alle in die Stadt gehen... bleiben wir hier?", fragte ich sie. Zweifelnd sah sie mich an. Natürlich wusste sie, dass ich einfach Zeit mit ihr allein haben wollte und ich sah, dass sie das eigentlich auch wollte aber sie liebte es halt auch mit der Familie unterwegs zu sein und Zeit zu verbringen. Ich sah ihr den Zwiespalt quasi an. „Wir müssen nicht, wir sind ja noch ein paar Tage hier", sagte ich also. „Ja... ja, also können wir auch heute erstmal hier bleiben und einen anderen Tag mit unseren Familien gehen", meinte sie aber dann. „Wenn du dich so schlecht zurückhalten kannst, wäre das vielleicht auch besser", fügte sie noch hinzu und zog meine Hand schmunzelnd unter ihrem Schlafshirt hervor. Ertappt nahm ich kurz den Blick von ihr aber sie küsste mich direkt, sodass ich nicht wirklich auf andere Gedanken kam. Wie auch? Nach dem Song am Abend zuvor, der mich sie wieder mit der totalen rosaroten Brille sehen ließ.
Würd ihr mit der Familie gegangen oder mit eurem Partner / eurer Partnerin allein geblieben?
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Der Weg des Lebens
FanfictionAlles beginnt mit einer Wanderung zu sich selbst gespickt mit Erinnerungen und neuen Gedanken. Was daraus entsteht ist bei Erreichen des Ziels jedoch noch immer fraglich. Eine Geschichte aus Sicht von Mark Forster. Auszug aus Teil 15: Sofort saß ich...