•Marks Sicht•Wir genossen ein wunderschönes Abendessen mit unseren Familien in dem recht teuren Restaurant. Dass Lenas Mama mit Svenja so gut auskam, darüber freute Lena sich auch immer noch und so wurde es ein perfekter Abend, nun auch vor dem Gesetz als Mann und Frau. Leider mussten wir uns danach vorerst von allen verabschieden, da langsam alle mal wieder nach Hause und arbeiten mussten. „Ähm... ich wollte euch noch einladen", meinte Svenja dann etwas nervös zu Lena und mir. Neugierig warteten wir ab worum es ging. „In zwei Wochen hat unser Musical endlich Premiere... und, naja ich weiß es ist ein bisschen spät, wahrscheinlich habt ihr Termine, aber ich würde mich freuen wenn ihr kommt", erklärte sie ein bisschen unsicher. Lena schaute sofort in ihrem Handy nach. „Abends? Dann kann ich auf jeden Fall kommen", meinte Lena obwohl ich sah, dass sie eigentlich einen Termin hatte. Schmunzelnd sah ich dann auch nach, musste aber feststellen, dass ich meinen Termin nicht verlegen konnte. „Ich schaffe das nicht rechtzeitig... bis zum Nachmittag bin ich in Düsseldorf", musste ich leider absagen. „Schade aber schön, dass du kommen kannst", meinte Svenja, schien aber immer noch unsicher. „Vielleicht... also wahrscheinlich kommt Papa auch... du... du musst also nicht kommen, wenn du nicht willst aber ich... wollte wenigstens fragen", stotterte die Jüngere dann. Tatsächlich schluckte Lena hart und kämpfte sichtlich um ihr Lächeln aber sie wollte anscheinend ihre kleine Schwester nicht spüren lassen, wie schwer ihr das mit ihrem Vater fiel. Ich griff sofort ihre Hand und drückte sie leicht, um ihr ein bisschen Kraft zu geben. Tatsächlich warf sie mir einen kurzen dankbaren Blick zu. „Ich muss eine Nacht drüber schlafen aber ich melde mich", sagte Lena schließlich zu ihrer Schwester die lächelnd nickte. Dann verabschiedeten wir uns auch von ihr und fuhren auf dem Weg nach Hause noch bei Lenas Hundesitterin vorbei, um Kiwi abzuholen.
Zurück in unserer Wohnung zogen wir beide erstmal wieder bequeme Sachen an. „Ich mag es ja mich schick zu machen aber es ist auch immer wieder gut, wenn man wieder in die Jogginghose schlüpfen kann", seufzte sie zufrieden. „Also ich finde Jogginghosen generell angenehmer", gab ich zurück, was sie schmunzeln ließ. „Sollen wir zusammen mit Kiwi noch rausgehen?", schlug ich dann vor. „Mhh... ich bin müde", murmelte sie aber ich sah, dass sie im Zwiespalt war. „Na komm", versuchte ich sie zu überzeugen und so überwand sie sich und wir drehten mit ihrer Hündin noch eine kleine Runde um den Block. Hand in Hand liefen wir durch die dunklen Straßen. „Ich weiß nicht, ob ich zu Svenjas Premiere gehen soll", begann sie dann. Ich legte sanft einen Arm um sie. „Ich kann dir das nicht sagen aber ich finde du solltest hingehen. Ich meine, du musst dich während des Musicals sowieso nicht mit eurem Vater unterhalten und ihr wolltet ja auch versuchen miteinander klarzukommen", sagte ich ruhig. Sie schien nachzudenken. „Ich hab nur Angst, dass ich ihr die Premiere versaue. Außerdem... kommt ja auch ihre Mama wahrscheinlich und... ach keine Ahnung... sie hat so eine heile Familie...", murmelte sie. Kurz blieb ich stehen und umarmte sie einmal. „Die hast du auch", sagte ich leise aber bestimmt. „Ich... ja aber...", sie brach ab und seufzte. Also löste löste ich mich etwas von ihr, um sie anzusehen. „Leni, du kannst dich eh nicht ewig davor drücken. Sei doch froh, dass es eine Veranstaltung ist, wo du nicht viel reden musst mit ihnen. Du schaust dir mit ihnen das Musical an, dann wartet ihr vielleicht eine Weile zusammen aber wenn du dich dann unwohl fühlst kannst du ja auch nur noch Svenja gratulieren und dann gehen", wollte ich sie überzeugen. Ich war mir ziemlich sicher, dass sich sowohl Svenja als auch Lena selbst schließlich freuen würden, wenn sie hingehen würde. „Aber... wir telefonierten danach sofort", meinte sie. Ein leises Lachen verließ meine Lippen bevor ich nur nickte und sie einmal kurz küsste. „Natürlich... und jetzt lass uns weitergehen, ich werde müde", sagte ich dann. Jetzt lächelte auch Lena wieder zufrieden und wir gingen weiter und waren bald wieder zu Hause.
Kiwi war die erste, die sich in ihr Körbchen verzog aber auch wir gingen nur noch einen Umweg übers Bad und dann ins Bett. Lena brauchte mit dem Abschminken noch einen Moment länger aber nachdem sie dann mein Shirt übergezogen hatte kuschelte sie sich zu mir. Ich schloss die Arme und damit auch die Decke um sie und gab ihr noch einen liebevollen Kuss. „Ich liebe dich", flüsterte ich ihr zu. Sie kicherte glücklich und legte nochmal ihre Lippen auf meine. „Ich dich auch", grinste sie. Nach einigen Sekunden kuschelte sie sich dann richtig an meine Brust und schloss die Augen. Einen Moment sah ich sie noch an und schloss nach einem „Gute Nacht kleine Fee", dann ebenfalls die Augen. „Gute Nacht mein Schatz", gab sie noch im Halbschlaf nuschelnd zurück bevor ihre Atmung immer ruhiger wurde und wir beide einschliefen. Es war ein sehr schöner ‚zweiter Hochzeitstag'.
Geht das gut auf Svenjas Premiere? Was denkt ihr?
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Der Weg des Lebens
FanficAlles beginnt mit einer Wanderung zu sich selbst gespickt mit Erinnerungen und neuen Gedanken. Was daraus entsteht ist bei Erreichen des Ziels jedoch noch immer fraglich. Eine Geschichte aus Sicht von Mark Forster. Auszug aus Teil 15: Sofort saß ich...