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•Marks Sicht•

„Ich hab dich vermisst", scherzte ich, als ich Lena mit Kiwi entgegenkam und küsste sie kurz. „Ich dich auch", spielte sie mit, kicherte aber dabei. Wir machten uns auf den Weg zu ihrer Wohnung, wo ich erstmal die Einkäufe für unser Essen in die Küche brachte. „Duuhuuu", begann Lena, als ich wieder in den Flur kam, um meine Jacke auszuziehen. „Was deeeen?", fragte ich grinsend. „Ich hab irgendwie gar keine Lust zu kochen... ich bin so müde von der Fahrt", seufzte sie. „Ich bin doch die ganze Zeit gefahren, du hast geschlafen", schmunzelte ich. „Ja schon, aber...", ich unterbrach sie: „Ich hab auch keine Lust zu kochen, hab mir das aber schon gedacht. In der blauen Tüte sind Pizzen." Ich grinste triumphierend während Lena mich ebenfalls schmunzelnd ansah. „Wir kennen uns echt gut", stellte sie fest. Ich nickte zustimmend und hielt sie kurz fest, als sie schon in die Küche wollte. Fragend sah sie mich an aber ich zog sie nur sanft zu mir und gab ihr einen liebevollen Kuss. Es fühlte sich viel zu gut an sie zu küssen, als dass ich es nicht alle paar Minuten tun wollte. „Jetzt kannst du gehen", schmunzelte ich. „Schon klar, erst knutschen und dann in die Küche schicken. So hab ich mir das nicht vorgestellt", scherzte sie. „Tja, aber du gehörst nun mal in die Küche, Weib", spielte ich mit musste aber lachen dabei. Auch Lena konnte sich nicht mehr halten und wir fielen uns lachend in die Arme bevor wir beide in die Küche gingen und gemeinsam die Pizza in den Ofen schoben.

Etwas später saßen wir mit Pizza und Kirschsaft auf dem Sofa und sahen irgendeinen Film. Wirklich konzentrieren konnte ich mich zwar nicht aber es war auch nicht wichtig. Einfach hier zu sein, mit Lena, war viel wichtiger, weshalb ich immer wieder verstohlen zu ihr rübersah. Wie konnte sie in Jogginghose und Pullover so unfassbar schön sein? „Kirschsaft war ne gute Idee, Alkohol hat man an Weihnachten echt genug", meinte sie irgendwann und stellte ihr leeres Glas auf den Tisch bevor sie den letzten Bissen ihrer Pizza nahm. Ich tat fast zeitgleich dasselbe und konnte ihr mit vollem Mund nur durch ein Nicken zustimmen.

Sie nahm mir den Teller ab und wollte aufstehen aber ich hielt sie vorsichtig fest, stellte die Teller auf den Tisch und zog sie zu mir. Kichernd fiel sie fast schon auf mich. Zufrieden versteckte ich meine Nase in ihren Haaren und genoss es, ihren Duft so nah zu haben. Sie legte ihre Hand auf meine Brust und lauschte, sowie fühlte mein Herz schlagen. Wahrscheinlich raste es, weil sie mir so nah war. Keiner sagte ein Wort, nur die Stimmen aus dem Fernseher verhinderten eine Stille. Wir waren uns so nah, dass ich das Gefühl hatte, mein Herz würde gleich aus meiner Brust springen, um ihr noch näher zu sein. Ich konnte nicht genug von ihr bekommen. Langsam ließ ich meine Hand unter ihren Pullover wandern, um sanft ihre warme Haut zu streicheln. Sie seufzte wohlig und streckte sich etwas, um mich zu küssen. Sofort legte ich meine Arme etwas fester um sie. Das hier sollte nie mehr enden. „Ich liebe dich", lächelte sie zufrieden. Sofort wurde mir noch wärmer und auch auf meinen Lippen bildete sich ein Lächeln. „Ich dich auch", gab ich sanft zurück. Ihre braunen Augen glitzerten gefühlt  immer mehr und ich verlor mich in ihnen.

Wieder küssten wir uns, dies mal etwas leidenschaftlicher. Wir konnten uns beide ein seufzen nicht verkneifen. Dann setzte sie sich etwas auf, sodass sie quasi auf meinem Schoß saß und ließ ihre zarten Hände unter mein Shirt fahren. Sofort bekam ich Gänsehaut. Was diese Frau mit mir machte, war einfach unfassbar. Sie lehnte sich erneut zu mir runter und küsste meine Wange. „Ich will dich", flüsterte sie leise aber bestimmt. Ihre Augen waren dunkler als sonst und meine Sinne waren komplett vernebelt von allem was sie tat. „Ich dich auch", brachte ich nur heiser hervor. Grinsend verwickelte sie mich in weitere Küsse. Sie hatte mich in der Hand, mit ihren Blicken, ihren Bewegungen, allem was sie tat. Als ich dann noch spürte, wie sie ihr Becken an mir rieb, und immer wieder seufzte, handelte ich endgültig nur noch nach Instinkt und mein Verstand war wie ausgeschaltet. „Vielleicht... sollten wir ins Bett", murmelte ich. Schnell stand sie auf und sah mich abwartend an. Sie war viel zu weit weg von mir, das musste sich ändern. Also stand auch ich auf und zog sie wieder an mich. Meine Lippen wollten ihre spüren. „Ich... mhhh... dachte du wolltest...", stotterte sie. Wie von selbst packten meine Hände bestimmt ihren Hintern, um sie hoch zu heben. Erneut entwich ihr ein Geräusch, dass wie Musik in meinen Ohren war. Ich trug sie ins Schlafzimmer und wir fielen irgendwie aufs Bett. Langsam etwas ungeduldig zog sie mir das Shirt aus und ließ ihre Hände über meinen Rücken kratzen. Mein Blick lag fest auf ihr. Ihr Gesicht zeigte, wie vernebelt auch ihre Sinne waren und ihr Körper schrie nach Aufmerksamkeit. So zog auch ich ihr den Pullover aus und wir ergaben uns endgültig der Leidenschaft.

Später lagen wir, mit noch etwas schwerem Atem, Arm in Arm da. Meine Finger tänzelten über ihren Arm und sie legte immer wieder kleine Küsse auf meine Brust. Das hier war noch so viel schöner, als ich es mir jemals hätte vorstellen können. Nach ein paar Minuten zog ich etwas umständlich die Decke über uns. Es brauchte keine Worte, um uns gegenseitig zu zeigen, wie glücklich wir waren. Zwar lagen wir völlig ruhig da aber der Raum drohte bald zu platzen vor Glück und Liebe. Ich konnte keinen einzigen klaren Gedanken fassen aber so wirklich wollte ich das auch gar nicht. Viel lieber versuchte ich all die Gefühle aufzusaugen, die in mir waren. Als ich das nächste Mal zu ihr runtersah, hatte sie die Augen geschlossen und sie atmete ruhig. „Gute Nacht", flüsterte ich und legte einen kleinen Kuss auf ihren Scheitel. Ich konnte noch nicht schlafen. Dafür waren die Gefühle in mir zu groß. Eine ganze Weile lag mein Blick einfach auf der weißen Zimmerdecke, bis auch mich die Müdigkeit übermannte.

Ist eigentlich mehr ein Übergangsteil aber irgendwie mag ich ihn.☺️ Und ihr?

Der Weg des LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt