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•Marks Sicht•

Nach unserem Kinobesuch machten wir uns auf den Weg zum Haus. Kiwi lag friedlich schlafend in ihrem Körbchen. „Gehst du ins Wohnzimmer? Ich komme gleich", meinte Lena plötzlich zu mir und lief ins Schlafzimmer. Verwirrt tat ich, was sie sagte, ließ mich aus Sofa fallen und wartete. Was hatte sie denn jetzt wieder vor? Nach ein paar Minuten kam sie, mit einem Bademantel bekleidet, ins Wohnzimmer. In ihrem Blick lag etwas... anderes. Mit einem Grinsen und besonders auffällig schwingenden Hüften kam sie auf mich zu und langsam verstand ich, was hier vor sich ging. Schließlich blieb sie vor mir stehen. „Ich hatte dich gefragt, was du dir wünschst und du meintest, nichts, solange ich bei dir bin... also... hier ist die Schleife", erklärte sie grinsend und deutete auf die Schleife ihres Bademantels. Allein bei dem Gedanken an das, was gleich folgen würde wurde mir wahnsinnig heiß. „Du bist...", begann ich aber mir fiel einfach kein Wort ein, was das beschreiben könnte. „Willst du nicht dein Geschenk aufmachen", zwinkerte sie. Kopfschüttelnd und mit einem leisen Lachen zog ich also an den Enden der Schleife. Sie ließ grinsend den weißen Stoff von ihren Schultern rutschen und setzte sich dann auf meinen Schoß. Ich wollte irgendwas sagen aber sie raubte mir einfach jeglichen Verstand. Unsere Lippen waren sich nah, ich spürte ihren Atem aber kurz bevor wir uns endlich küssten, legte sie ihre Lippen auf meinen Hals. „Oh man", brachte ich heiser hervor. Langsam aber sicher und auch gerne überließ ich mich meinem ‚Geschenk'.

Irgendwann später lagen wir müde auf dem Sofa. Ich angelte eine dünne Decke und legte sie über uns. „Happy Birthday", flüsterte Leni leise lachend. „Oh ja", gab ich schmunzelnd zurück und streichelte weiter über ihren nackten Rücken. Sie lag auf mir und ich hatte die Arme um sie gelegt. Ein Blick zur Seite zeigte mir, dass Kiwi uns mal wieder ansah, was mich leise lachen ließ. „Was?", fragte Lena. „Dein kleines Stinkerchen hat uns die ganze Zeit beobachtet", erklärte ich. Jetzt lachte auch sie leise. „Sollen wir ins Bett?", fragte ich sie dann. Sie grummelte nur. „Du bist so gemütlich", murmelte sie dann. Schmunzelnd gab ich ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Wir können uns ja genau so ins Bett legen... nur ist das Sofa ein bisschen kurz für mich", erklärte ich, da mein Kopf von der Lehne etwas abgeknickt war und meine Füße ebenfalls hoch lagen. „Na gut", seufzte sie und erhob sich mit der Decke um ihre Schultern gelegt. Schnell hob ich sie auf meine Arme, was sie aufquitschen und dann lachen ließ. „Ich muss mein Geschenk in Sicherheit bringen", sagte ich zwinkernd und trug sie ins Bett. „Wovor denn?", fragte sie kichernd. „Keine Ahnung... Kiwi?", gab ich zurück, was sie weiter lachen ließ. Ich liebte das. Wir waren so unbeschwert und glücklich. Ihre Lache war wie Musik in meinen Ohren, wenn ihre Augen so strahlten dabei. Tatsächlich lagen wir wenig später wieder genauso im Bett, wie zuvor auf dem Sofa: Sie auf mir, mit der Decke über und uns meine Arme um sie geschlungen. „Eigentlich müssten wir noch Zähneputzen", murmelte sie. „Bist du immer so brav?", fragte ich lachend. „Wobei... nein, nein bist du nicht. Hab's ja eben gesehen oder... gemerkt", antwortete ich mir dann selbst. Wieder lachte sie leise.

„Ich find's übrigens richtig schön, dass wir hier sind. Also nur wir", sagte ich nach ein paar Sekunden Stille. „Das hoffe ich doch", gab sie zurück und stützte ihr Kinn auf meiner Brust auf, sodass sie zu mir hochsah. „Ehrlich gesagt dachte ich, ich geh vielleicht auch ein bisschen deiner Familie aus dem Weg...", gab sie zu. „Versteh' mich nicht falsch! Deine Eltern und Natalie hab ich echt gerne aber... das war schon seltsam Weihnachten da mit deinen Tanten und so", fügte sie schnell an. Ich begann mit einer ihrer Haarsträhnen zu spielen und lächelte sanft. „Das wird besser, wenn wir sie öfter treffen, da bin ich mir eigentlich sicher aber ich versteh' dich", sagte ich. „Wahrscheinlich ist es besser, wenn wir ein bisschen abwarten und erstmal unsere Zeit genießen und dann in ein paar Monaten, vielleicht nach meiner Tour und wenn du auch mehr Zeit hast, können wir ja mal nach Polen fahren. Irgendwo in ein kleines eigenes Ferienhäuschen, sodass wir nicht ständig mit allen aufeinander hocken, uns aber mal besuchen können", schlug ich vor. Ich sah ihr an, dass die Idee sie verunsicherte. „Wir können ja dann mal schauen, hm? Die werden schon alle noch Fans von dir", zwinkerte ich. Sie musste sofort grinsen und das war alles, was ich wollte. „Ich hoff's", murmelte sie. „Ganz bestimmt", versicherte ich. „Wie kann man kein Fan von dir sein?", fragte ich scherzend. „Mark, ist gut, ich hab's verstanden", schmunzelte sie. „Gut! Du bist nämlich wundervoll!", stellte ich klar. „Du auch", gab sie schließlich zurück und rutschte etwas weiter hoch, um mir einen Kuss zu geben. „Halten wir also fest: Wir sind wundervoll zusammen", sagte ich leise. „Ich liebe dich", antwortete sie nur. „Ich dich auch", gab ich sofort zurück. Ich musste nicht mal mehr darüber nachdenken. Ein Blick in ihre Augen und ich sah alles, was es brauchte, um sie zu lieben. Plötzlich gähnte sie und versteckte dabei ihr Gesicht an meinem Hals. Sie sah so niedlich aus dabei. „Wir sollten wohl schlafen", stellte ich lächelnd fest. Sie nickte etwas und machte es sich etwas bequemer auf mir. „Gute Nacht", murmelte sie müde. „Gute Nacht, kleine Fee", gab ich zurück. Irgendwie hatte ich mir angewöhnt das zu sagen, wenn wir einschliefen. Jedes Mal kicherte sie verlegen und sagte nichts mehr dazu und das war wahnsinnig süß. Ich schloss ebenfalls meine Augen und genoss ihre Nähe. Es dauerte nicht lange bis auch ich zur Ruhe kam und einschlief. Ihr Geruch so nah tat einfach zu gut.

Ein leises Wimmern und Kratzen weckte mich am Morgen auf. Kiwi protestierte, weil sie nicht ins Zimmer kam. Da Lena noch immer auf mir lag und schlief versuchte ich sie vorsichtig neben mich zu legen. Grummelnd vergrub sie ihr Gesicht im Kissen. Ich legte vorsichtig die Decke wieder über sie und gab ihr noch einen kleinen Kuss auf die Schläfe. „Ich bin gleich wieder da", flüsterte ich, zog mir irgendwas über und verließ leise das Zimmer. „Shhh", machte ich zu Kiwi, die immer noch leise Geräusche von sich gab. Ich holte schnell meine Brille aus dem Wohnbereich und nahm Kiwis Leine vom Flurschrank bevor ich mit ihr raus ging. Das schien wohl auch das gewesen zu sein, was sie so dringend vorhatte. Nach einer kleinen Runde mit Kiwi machte ich wieder mal Pfannkuchen fürs Frühstück. Lena mochte sie so sehr, da briet ich doch gern öfter welche. Ich stellte noch zwei Marmeladen und die Schokocreme dazu aufs Tablet, die wohl vom Vermieter gestellt waren. Fröhlich pfeifend machte ich noch zwei Tassen Kaffee und trug dann alles ins Schlafzimmer. Die Tür ließ ich offen, was Kiwi direkt als Einladung sah. Sie hüpfte aufs Bett und gab Leni kleine, feuchte Küsschen. „Kiwi", mahnte ich sie aber da war Lena schon wach und kicherte verschlafen, als sie den Hund bemerkte. „Runter", sagte sie nur und Kiwi tat, was sie sollte. Stattdessen lag sie dann neben dem Bett und döste. „Ich hab Frühstück gemacht", sagte ich stolz. „Ich seh's! Sieht gut aus! Gibst du mir n Shirt", bat sie mich. Natürlich reichte ich ihr eins meiner T-Shirts ehe ich mich zu ihr setzte und etwas umständlich das Tablett auf meinen Beinen abstellte. „Pfannkuchen!", freute sie sich. „Wenn schon, denn schon", gab ich nur zurück und so begannen wir zu essen. „Kiwi hat mich geweckt, da war ich schon mal ne Runde draußen. Und dann dachte ich, Frühstück im Bett ist doch auch schön", erklärte ich. „Ist es auch. Vor allem mit deinen Pfannkuchen", gab sie zurück. Nachdem das Tablett leer war, brachte ich es zurück in die Küche, ging dann aber zurück ins Schlafzimmer. „Kuscheln wir?", fragte Lena mich mit noch immer etwas verschlafenem Blick. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und krabbelte wieder zu ihr unter die Decke. „War ich denn gemütlich? Du hast die ganze Nacht auf mir gelegen", fragte ich sie. Sie nickte nur zufrieden und kuschelte sich wieder an mich. „Na dann ist ja gut", gab ich schmunzelnd zurück. Wie schon am Abend zuvor lagen wir einfach zusammen da und genossen die Zeit die wir hatten. Wir beide wussten, dass wir solche Tage nicht allzu oft haben würden, weshalb niemand von uns es eilig hatte diesen Moment zu beenden.

Was haltet ihr von Lenas Geschenk? 😉😂

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