•Marks Sicht•Am nächsten Morgen wachte ich relativ spät auf aber Lena lag auch noch im Bett. Sie war zwar wach aber bemerkte nicht, dass ich mittlerweile ebenfalls die Augen aufgeschlagen hatte, da sie Kiwi kraulte, die sich neben sie aufs Bett gelegt hatte. „Guten Morgen meine Schöne", sagte ich also leise. Sofort lächelte sie und sah zu mir. „Guten Morgen", gab sie zurück und streckte sich ein bisschen um mich zu küssen. „Sollen wir mal aufstehen?", fragte ich dann und nach einem kurzen Nicken stand Lena auch schon auf. Kiwi sprang ebenfalls vom Bett und ich folgte den beiden in die Küche, wo wir uns Frühstück machten und ein bisschen überlegten, was wir heute machen wollten. Natürlich hatten wir uns ein bisschen informiert, was es alles so gab in der Umgebung und was wir uns anschauen wollten. Da das Wetter heute recht gut war beschlossen wir uns eines der Dörfer anschauen, durch das ich damals gewandert war. Es war ein Museumsdorf aber, im Gegensatz zu den meisten Museumsdörfern in Deutschland, wohnten dort auch immer noch Familien und es gab wenig, was wirklich an ein Museum erinnerte. Jedenfalls machten wir uns nach dem Frühstück in Ruhe fertig und fuhren dann los. Eine gute Dreiviertelstunde fuhren wir. Erst eine viel befahrene Hauptstraße entlang und irgendwann immer kleiner werdende Straßen bis zu rötlichen Kieswegen. Diese schmalen Wege führten uns an kleinen Seen und Weiden vorbei, die mit alten Holzzäunen abgesteckt waren bis wir irgendwann auf einem kleinen Parkplatz ankamen, wo ich den Wagen abstellte und wir ausstiegen.
Kiwi war die erste, die am nächsten Baum ankam und erstmal ihr Geschäft erledigte während wir unsere Taschen nahmen und schon mal ein paar Meter vorgingen. Die Hündin kam uns schnell hinterher und Lena legte ihr die Leine an. Die vielen kleinen, roten Häuser standen wie zufällig in der wunderschönen Landschaft. Hier und da hörte man Schafe, Kühe oder Hühner und wir schlenderten erstmal eine kleine Runde durch das Dörfchen und entdeckten einen Hühnerstall, den besonders Kiwi sehr spannend fand. In den Kuhstall, der fast direkt daneben war, konnte man sogar ein Stück weit reingehen und so sahen wir uns Haus für aus um. Zwei Pferden begegneten wir noch und schließlich überlegten wir, welchen der kleinen Wanderwege wir ausprobieren wollten. Schließlich entschieden wir uns für einen, der etwa eine Stunde dauern sollte und an einem Fluss vorbeiführte. Auf den Weg waren immer wieder noch ältere Hütten, die nur noch für Museumszwecke da waren. Schilder beschrieben, wie diese damals genutzt wurden. Schließlich führte der Weg in den Wald und immer näher an einen Fluss, an dem es schließlich eine ganze Weile entlang ging. „Waren Deine Wanderwege hier alle so?", wollte Lena dann wissen. „Ja, so ähnlich. Halt immer solche Trampelpfade, die mit angemalten Bäumen ausgeschildert sind und ab und zu musste ich halt mal an der Straße lang", erklärte ich. „Ähm... müssen wir da drüber?", fragte sie verwundert, als wir an eine Leiter kamen, die über einen Zaun führte. „Wahrscheinlich ja. Das ist manchmal halt so. Da stehen dann Kühe oder Schafe und man muss halt über die Weide", erklärte ich. „Soll ich dir die Tasche abnehmen oder geht's?", fragte ich dann. „Geht schon", meinte sie skeptisch, kletterte aber über den Zaun. „Pass auf, dass du nicht in einen Kuhfladen trittst oder so", sagte ich noch und folgte ihr dann, nachdem ich ihr Kiwi über den Zaun gehoben hatte. „Kühe sind nicht unbedingt meine Lieblingstiere", gab sie zu aber man sah von hier aus auch erstmal keine. „Ach, wenn man mit Abstand vorbeigeht, ist denen das doch egal", gab ich nur zurück. Ein paar Meter weiter kamen wir dann an eine Bank, welche direkt am Wasser stand und setzten uns erstmal für ein paar Minuten hin. Ich kramte die Kekse aus meiner Tasche, sodass wir ein bisschen was Essen konnten. „Es ist schön hier", seufzte Lena zufrieden und sah sich um. Wir hatten die Hände ineinander gelegt und saßen einfach nur eine Weile da. „Ja", gab ich schließlich zurück. Irgendwie tat die Ruhe uns beiden gut nach den letzten Wochen, in denen wir beide nochmal recht viel gearbeitet hatten.
Irgendwann gingen wir dann weiter und waren schon wenig später wieder an dem Dörfchen angekommen. Wir schlossen ordnungsgemäß das Kuhgatter hinter uns und wollten dann aber auch langsam wieder ins Auto und zurück. So warm war es dann doch nicht mehr, dass man ewig draußen bleiben konnte. Dafür sahen die Bäume und Sträucher mit ihren gelben, roten, orangenen und braunen Blättern richtig schön aus. Die Rückfahrt dauerte zum Glück auch nicht mehr allzu lange und so waren wir bald wieder in unserer kleinen Ferienwohnung. „Soll ich uns was kochen?", schlug ich vor, woraufhin Lena sofort lächelnd nickte und sich dann auf die kleine Couch im Wohnbereich fallen ließ, von der aus sie mich beobachten konnte. Kiwi hatte sich neben mich gesetzt und wartete, dass etwas herunterfiel, während ich aus Nudeln und ein bisschen Gemüse, sowie Frischkäse und ein paar Gewürzen irgendein Mittagessen zauberte. „Sieht gut aus, was du da machst", kommentierte Lena und ich hörte das Grinsen in ihrer Stimme genau. „Na ich hoffe doch. Meiner Ehefrau soll es schließlich schmecken", gab ich deshalb scherzend zurück und zwinkerte ihr kurz zu, was sie noch mehr grinsen ließ ehe sie schließlich doch aufstand, zu mir kam und ein bisschen mithalf bis wir essen konnten. Den Nachmittag verbrachten wir dann in der Wohnung und genossen einfach nur die Ruhe und dass keiner etwas von uns wollte.
Erster Urlaubstag in Schweden für die Beiden☺️
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Der Weg des Lebens
FanfictionAlles beginnt mit einer Wanderung zu sich selbst gespickt mit Erinnerungen und neuen Gedanken. Was daraus entsteht ist bei Erreichen des Ziels jedoch noch immer fraglich. Eine Geschichte aus Sicht von Mark Forster. Auszug aus Teil 15: Sofort saß ich...