•Marks Sicht•Die nächsten Tage bis zu meinem Geburtstag war ich bei zwei Promo-Terminen und Lena bei einem Interview und im Studio. Ihr Album sollte ja auch in drei Monaten rauskommen. Ich hatte noch nichts davon gehört, da sie es nicht mochte, unfertige Songs anderen zu zeigen, die nicht mit daran arbeiten. Das war schon immer so und sie war da auch nicht alleine mit in unserer Branche. Ich nahm es ihr auch nicht übel, nur weil es mir anders ging.
Heute war mein Geburtstag und Lena weckte mich mit einem Kuss und einem kleinen Happy Birthday Ständchen. Schmunzelnd öffnete ich die Augen und setzte mich verschlafen auf. Überrascht stellte ich fest, dass es noch dunkel war. „Wieso weckst du mich so früh?", murmelte ich verwirrt. Sie grinste nur. „Weil du noch Sachen packen musst. Wir fahren in zwei Stunden los ans IJsselmeer für unseren Kurzurlaub, den ich dir zu Weihnachten geschenkt habe", verkündete sie. Etwas verdutzt sah ich sie einfach nur an. „Na komm schon! Aufstehen! Frühstück steht schon auf dem Tisch!", sagte sie und hüpfte fröhlich wieder vom Bett. Sie war wirklich wie ein kleines Kind, wenn sie sich so freute. Ich stand also auf und schlurfte zum Frühstück. Sie hatte alles mögliche auf den Tisch gestellt und sogar Obstsalat geschnitten. Grinsend reichte sie mir meine Brille, als ich saß. „Ach, hey du bist's!", scherzte ich beim Aufsetzen. Sie verdrehte schmunzelnd die Augen. „Was machen wir denn am IJsselmeer?", fragte ich beim Essen. „Mal schauen", meinte sie schulterzuckend. Ich sah ihr an, dass sie was geplant hatte aber sie wollte es mir nicht verraten. „Kiwi kommt aber mit", meinte sie stattdessen. „Ist doch schön", gab ich verwirrt zurück. Es klang so, als täte es ihr leid. Sofort lächelte sie zufrieden. „Die kleine Maus gehört halt dazu", zwinkerte ich. Wie auf Kommando schlurfte die Hündin in dem Moment zu uns in die Küche. Sie setzte sich neben Lena auf den Boden und sah zu ihr auf. „Du bekommst nichts vom Tisch", seufzte diese. Wie konnte man den Knopfaugen der Hündin denn einen Wunsch abschlagen? Nach ein paar Minuten setzte die Hündin sich dann zu mir. „Wehe du gibst ihr was vom Tisch! Dann bettelt sie die nächsten zehn Wochen jedes Mal", mahnte Lena. „Ich hab Geburtstag! Sei nicht so böse zu mir", nörgelte ich gespielt. Lena lachte nur leise. Erst als wir dann fertig waren gab sie ihrer Hündin Futter. Ich packte meine Tasche, ging duschen und machte mich soweit fertig, dass wir dann tatsächlich pünktlich los kamen. „Ist jetzt vielleicht n bisschen doof, dass wir so viel fahren an deinem Geburtstag aber wir sind dann morgen und übermorgen da und fahren den Tag drauf dann erst wieder zurück", erklärte Lena beim losfahren. „Ist doch nicht soo lang. Außerdem: Hauptsache ich kann Zeit mit dir verbringen", gab ich lächelnd zurück. „Aww", machte sie und sah mich kurz verliebt an, bevor sie wieder auf die Straße sah.
Die Fahr verging schneller als gedacht und als wir am Nachmittag ankamen erwartete uns wunderschönes Wetter. Es war zwar Januar aber die Sonne schien und es war nicht allzu kalt. Ein kleines Häuschen in der Nähe von einem kleinen Strand sollte für die nächsten Tage unser zu Hause sein. Wir holten den Schlüssel vom Vermieter ab und konnten dann rein. Alles war gemütlich und wohnlich eingerichtet, es sah sehr niedlich aus. „Hast du die Tür zu?", fragte Lena, als wir schon ein Stück reingegangen waren. Ich nickte ihr zu und sie machte Kiwis Leine los, damit sie sich umsehen konnte. „Gefällt's dir?", fragte Lena mich dann. „Und wie! Eigentlich ist es mir auch egal wie das Haus aussieht, solange wir beide hier unsere Ruhe haben", gab ich zurück und zog sie lächelnd zu einem Kuss zu mir. „Ich sollte solche Sachen zu dir sagen heute. Schließlich hast du Geburtstag", meinte sie dann. „Dann mal los! Ich höre", gab ich zwinkernd zurück. Kichernd küsste sie mich nochmal. „Ich hatte einfach gehofft, dass es dir hier gefällt. Ich wollte Zeit mit dir haben, wo wir auch draußen rumlaufen können, ohne dass wir uns Gedanken machen müssen, ob uns wer sieht. Heute Abend gehen wir richtig schön essen und ins Kino und einfach alles, worauf du sonst noch Bock hast", erklärte sie dann. „Kino und Essen klingt gut!", gab ich lächelnd zurück und küsste sie wieder. Ich wollte sie gar nicht mehr loslassen. „Ist aber ein ganz kleines Kino hier, also...", begann sie aber ich unterbrach sie direkt mit einem weiteren Kuss. „Es muss ja auch nicht immer groß sein, um schön zu sein", lächelte ich. Sie nickte zufrieden. „Lass uns mal Koffer ein bisschen auspacken und dann gehen wir mal mit Kiwi ne Runde oder?", schlug ich vor. Sie nickte und so taten wir wie gesagt.
Hand in Hand mit Kiwi an der Leine schlenderten wir an den kleinen Strand. Es war niemand hier außer uns. Wahrscheinlich weil wir außerhalb jeglicher Saison hier waren aber genau so war es richtig schön. Es wehte zwar ein recht kalter Wind aber Lena löste eine Wärme in mir aus, gegen die einfach nichts ankam. „Wir sollten zurück. Ich muss noch duschen und mich fertig machen vorm Essen", meinte sie irgendwann nachdem wir einige Zeit in entspannter Stille nebeneinander her gelaufen waren. „Du bist auch so schon wunderschön", gab ich seufzend zurück. Manchmal wusste ich gar nicht, was sie so lange im Bad tat. „Ich mach das gerne... auch wenn ich im Job schon viel davon habe, irgendwie macht mir das Spaß", gab sie dennoch zurück. „Na dann... lass uns mal zurück gehen", sagte ich also.
Am Abend saßen wir dann in einem nicht allzu teuren Restaurant, wo auch Kiwi mit rein durfte. „Ich hoffe, dir gefällt es hier... obwohl das ja jetzt nicht so teuer oder so ist", murmelte Lena während wir auf unser Essen warteten. „Hey, wir haben den scheiß Glamour doch die ganze Zeit! Ich find's schön, dass wir das nicht brauchen. Nur du und ich, das reicht doch", lächelte ich verwirrt. Sie wusste doch, dass ich den ganzen Schnickschnack nicht brauchte. „Aber du hast Geburtstag", lächelte sie. Ich seufzte grinsend. „Ich weiß. Trotzdem", gab ich also zurück. Wir genossen unser Essen und gingen danach ins Kino. Es tat wirklich gut, uns keine Sorgen machen zu müssen. Uns schön wirklich absolut niemand zu erkennen. Ich spürte keine Blicke, hörte kein Getuschel. Und dabei waren wir nur in den Niederlanden. Auf unseren Plätzen griff Lena direkt wieder meine Hand und verschränkte unsere Finger. Kiwi hatten wir in der Zwischenzeit zum Haus gebracht und einige Minuten vor der Tür gewartet, um zu schauen, ob sie klarkäme, obwohl sie es hier nicht kannte. Es war zwar kalt aber für Leni und ihre kleine Hündin tat ich das gerne. Dafür hatten wir ja jetzt Zeit für uns. Es war ein älterer Film, der nur noch lief, weil das kleine Kino solche Sondervorstellungen manchmal machte. Wir beide kannten den Film nicht und wollten uns überraschen lassen. Nach ein paar Minuten lehnte Lena sich an mich und schnappte sich nur immer mal wieder Popkorn aus der Tüte auf meinem Schoß. Als dieses leer war ließ ich die Tüte zu meinen Füßen fallen, um sie später wegzuräumen. Lena holte sich einen kurzen Kuss ab und ich schmeckte noch Popcorn auf ihren Lippen. Gegen Mitte des Films lag Lenas Hand auf meinem Oberschenkel und ich spürte sie irgendwann weiter nach innen und oben rutschen. Entsetzt und überrascht schlug ich ihr auf die Finger. „Bist du bescheuert", flüsterte ich leise lachend. Sie kicherte nur und streckte mir kurz die Zunge raus. „Nur ein Witz! Sei nicht so verklemmt!", flüsterte sie schließlich grinsend und gab mir einen Kuss. Kopfschüttelnd sah ich wieder zur Leinwand. Diese Frau war echt unverbesserlich. Vielleicht fühlte sie sich ein bisschen zu unbeobachtet.
Da glaubt wohl jemand, sie seien völlig unter sich😉☺️

DU LIEST GERADE
Der Weg des Lebens
FanfictionAlles beginnt mit einer Wanderung zu sich selbst gespickt mit Erinnerungen und neuen Gedanken. Was daraus entsteht ist bei Erreichen des Ziels jedoch noch immer fraglich. Eine Geschichte aus Sicht von Mark Forster. Auszug aus Teil 15: Sofort saß ich...