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•Marks Sicht•

Am nächsten Morgen wachte ich relativ früh auf, da ich noch im Tour-Rhythmus war. Lena schlief jedenfalls noch, sodass ich in die Küche gehen und Pfannkuchen vorbereiten konnte. Ich wusste, dass sie die liebte und machte sie grade deshalb sehr gerne. „Warum bist du aufgestanden?", fragte sie vorwurfsvoll als sie in die Küche kam und kuschelte sich müde an mich. Schmunzelnd umarmte ich sie und kraulte sanft ihren Rücken. „Damit ich dir Pfannkuchen machen kann", erklärte ich schließlich und löste mich ein bisschen aus ihren Armen, um sie küssen zu können. „Guten Morgen", sagte ich dann aber erstmal. „Hey", gab sie schmunzelnd zurück. Es tat so unglaublich gut sie nach diesen zwei Wochen wieder zu sehen. Neben ihr einzuschlafen und aufzuwachen, zusammen zu frühstückten, all das war einfach immer besonders. Und frühstückten taten wir als nächstes. „Wann müffen wir lof?", fragte Lena mit vollem Mund, weshalb ich erst ein bisschen lachen musste. „In eineinhalb Stunden", sagte ich dann. „Kann ich Kiwi denn in deiner Garderobe lassen manchmal?", wollte sie noch wissen, was ich mit einem Nicken beantwortete. „Klar", fügte ich noch an.

Grade noch rechtzeitig fuhren wir dann los. Lena hatte uns mal wieder ein wenig aufgehalten aber ich konnte ihr nicht böse sein. Die paar Minuten, die wir zu spät kamen, machten zum Glück auch nicht allzu viel aus, da vor einem Konzertabend die Vorbereitungen mit genügend Puffer geplant waren. „Mark! Da seid ihr ja! Du hast gleich noch ein kurzes Interview für einen YouTube Kanal", erklärte mein Manager kurz, als er uns sah. „Hi Dennis, oh, klar. In der Garderobe oder wo?", wollte ich wissen. „An der Bühne hatten die sich gewünscht", erklärte er aber. „Oh... ja auch gut", gab ich nur zurück. „Lena... Ich meine das nicht böse aber vielleicht bleibst du solange in der Garderobe? Nicht dass du irgendwo im Hintergrund auftauchst", sagte Dennis vorsichtig. Aber Lena lächelte nur und nickte. „Hast ja recht. Sonst machen wir den YouTube Kanal noch bekannter als er werden will", meinte sie. Schmunzelnd zog ich sie, nach ein bisschen Smalltalk mit Dennis, nochmal zu einem kurzen Kuss an mich bevor Dennis sie und Kiwi in meine Garderobe begleitete. Ich begrüßte kurz darauf das Interviewteam des YouTube Kanals und wurde noch eben kamerabereit geschminkt. Dann beantworte ich also die Fragen des jungen Mannes, der mit mir vor der Kamera saß. Zum Glück lief auch hier alles gut. Keine unangenehmen oder unpassenden Fragen, wahrscheinlich weil der Kanal nicht allzu groß war und sich Skandale nicht leisten konnte, wenn es weitere Interviews geben sollte. Als die Kameras dann aus waren verabschiedete ich mich und lief zu meiner Garderobe, wo ich Lena sozusagen abholte. „Hey meine Schöne", lächelte ich glücklich und gab ihr einen kleinen Kuss bevor sie etwas dazu sagen konnte. „Kommst du mit zur Bühne? Ich hab jetzt nochmal kurz Probe", sagte ich dann. „Na klar komm ich mit! Kiwi schläft sowieso grade", stimmte sie sofort zu und griff ganz selbstverständlich meine Hand, um zur Bühne zu gehen. „Madame", lächelte ich und machte aus Spaß einen kleinen Knicks und bat ihr dann mit einer einigermaßen eleganten Geste einen Platz in der ersten Reihe ein. „Danke, Monsieur", schmunzelte Lena und nahm Platz. „Bist du fertig mit anhimmeln? Wir wollen anfangen!", rief irgendwer aus meiner Band dann, sodass ich schnell auf die Bühne lief und wir nochmal proben konnten.

Bis zum Konzert folgten dann noch kleinere Vorbereitungen. Lena war fast die ganze Zeit bei mir, was wahnsinnig schön war. Ich liebte es mindestens genauso ihr zuzusehen wenn sie einen Auftritt hatte, wie sie hier bei mir zu haben, wenn ich einen Auftritt hatte. Dann kam die Stunde vorm Konzert, die traditionell für die Band reserviert war. Nur einen kleinen Kuss konnten wir uns noch geben bevor ich kurz nach der Band auf die Bühne kam. Das Abschlusskonzert war dann wie ein typisches Abschlusskonzert. Die Stimmung war unfassbar emotional und auch im Team merkte man, dass alle noch ein paar Wochen dranhängen würden, wenn es ginge. Irgendwann musste ich aber wohl oder übel von der Bühne ohne zu wissen, wann ich wieder eine Tourbühne betreten würde. Vermutlich erst wieder im nächsten Jahr. Hinter der Bühne stand direkt Lena vor mir und umarmte mich bevor ich sie aufhalten konnte. Ich war total verschwitzt und sie würde jetzt wohl auch duschen müssen. „Es war wunderschön, Marek", sagte sie und man merkte, dass auch sie die emotionale Stimmung erwischt hatte. Dankbar gab ich ihr einen liebevollen Kuss, bevor wir uns lösten. „Wir sollten duschen", sagte ich dann. „Sehr gern", zwinkerte sie und zog mich, an den anderen vorbei, in meine Garderobe und zur Dusche, die wir kurz darauf betraten. Wahrscheinlich hatten wir die Stimmung aus dem Saal mitgenommen, denn auch zwischen uns loderte ein Feuer. Ich war noch voller Adrenalin und Lenas leuchtender Blick zeigte mir, dass auch sie grade nicht nur duschen wollte. Also genossen wir die Minuten unterm warmen Wasser, die wir für uns hatten und bis wir dann tatsächlich duschten und nicht mehr leidenschaftlich Berührungen und Liebe austauschten, dauerte es eine Weile. Danach würden wir noch zur Aftershowparty mit meinem Team gehen aber erstmal genossen wir die Ruhe und ich kam ein bisschen runter nach der nicht ausschließlich entspannenden Dusche.

Ja eine kurze Dusche nach einem langen Konzert kann ja nicht schaden😉

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