Der Weg des Lebens

126

•Marks Sicht•

Seit einer Ewigkeit saßen Lena und ich jetzt in unserem Wohnzimmer auf dem Boden. Um uns herum Fotos, die gemeinsame Erinnerungen zeigten. Ich hatte ihr in der Mitte dieser Bilder einen Heiratsantrag gemacht und obwohl ich vor lauter Panik erstmal gar kein Wort hervorgebracht hatte, trug sie jetzt meinen Ring. Bei jedem Foto das wir uns angeschaut hatten, konnten wir uns sofort gegenseitig Geschichten erzählen. Erinnerungen, die wir beide kannten und bei denen es dennoch schön war, sie nochmal zu hören. Ganz abgesehen davon, dass ich ihr auch einfach unglaublich gerne zuhörte. Ihre sanfte, warme Stimme, ihr klares Lachen, bei dem ich immer genau wusste, dass es ehrlich war. „Träumst du?", fragte sie plötzlich und schnipste vor meinen Augen. Ich hatte sie tatsächlich die ganze Zeit nur angeschaut. „Ja, von dir", gab ich nur schmunzelnd zurück. „Aber du musst nicht von mir träumen wenn ich vor dir sitze", grinste sie und legte das Foto weg welches sie grade angeschaut hatte. Woran wir uns heute schon alles erinnert hatten... Unser erstes Treffen, die erste TVK Staffel, Trolls, Sing meinen Song und immer auch das, was damit verbunden war. Bei Sing meinen Song hatten wir uns das erste Mal geküsst. Zwar hatten wir nicht darüber gesprochen aber irgendwie war es doch ein Anfang für das, was wir jetzt hatten. Nach meiner Wanderung durch Südschweden hatten wir es irgendwann geschafft und waren zusammen gekommen. Auch wenn ich es nach drei Tagen schon mal ganz schön verbockt hatte, hatte sie mir verziehen und seit dem gab es keine großen Streits, nur immer mehr schöne Erinnerungen. Weihnachten, Urlaube, Songs, Küsse, ganze Tage oder Nächte, auch der Tag an dem es öffentlich geworden war, nach meinem Konzert in Paris, war wichtig für uns gewesen. Genauso der Tag an dem wir dachten, wir würden Eltern werden. Dieser Tag hatte mir gezeigt, dass ich mir genau das mit ihr vorstellen konnte, Kinder. Noch immer sahen wir uns nur in die Augen und ich sah, dass sie mindestens genauso viele Momente im Kopf hatte. „Ich will noch viel mehr Erinnerungen mit dir", flüsterte ich ehrlich. Sofort strahlte sie und kam mir näher. Unsere Lippen waren wie Magneten bis sie aufeinandertrafen und wir beide die Augen schlossen. Fast sofort spürte ich ihre zarten Hände an meinen Wangen und schließlich in meinem Nacken, wo sie die Finger miteinander verschränkte. Ich legte meine Hände zufrieden an ihre Taille, um sie ein bisschen mehr festzuhalten. Ziemlich schnell war ihr Top ein bisschen hoch gerutscht. Ihre Haut unter meinen Fingern zu spüren war jedes Mal einfach wahnsinnig schön. Trotzdem war es ein sehr sanfter, liebevoller und vor allem langsamer Kuss. Allerdings wurde der Boden langsam unbequem und Luft brauchten wir auch wieder. Nur ungern lösten wir uns also voneinander und lächelten selig vor uns hin. „Soll ich die Lasagne in den Ofen schieben? Hab ich schon vorbereitet", erklärte ich. „Aber du kommst wieder her", befahl sie schmunzelnd. Ich nickte kurz und gab ihr noch einen kleinen Kuss bevor ich in die Küche lief um unser Essen in den Ofen zu schieben. Ich stellte noch einen Timer, dann ging ich zurück ins Wohnzimmer.

Lena hatte grade die Fotos vom Boden aufgesammelt und auf den Esstisch gelegt. „Was machen wir jetzt damit?", fragte sie. „Im Arbeitszimmer ist noch eine Wand frei", schlug ich vor. Sie überlegte kurz. „In einen Bilderrahmen dann? Weil wir könnten sie auch an so eine Art Fischernetz hängen und dann können wir auch immer welche dazu hängen, wenn wir wollen", meinte sie dann. „Klingt gut, kommst du jetzt mit auf die Couch? Die Lasagne dauert noch", lächelte ich dann und hielt ihr die Hand hin. Sofort griff sie danach und ließ sich von mir mitziehen auf unser Sofa. Sie saß auf meinem Schoß, zu mir gedreht und lehnte einfach an meiner Brust. Ich hatte die Arme um sie gelegt und genoss ihre Wärme. „Wie findest du eigentlich den Ring?", fragte ich irgendwann. Sie löste sich ein Stück und sah auf den funkelnden Ring an ihrem Finger. „Er hätte auch aus Plastik sein können und ich hätte trotzdem Ja gesagt aber... der ist wirklich schön. Nicht so groß und trotzdem irgendwie... ach keine Ahnung er ist perfekt", meinte sie schließlich und sah mich zufrieden an. „Hast du die Gravur gesehen?", fragte ich nach. Neugierig zog sie ihn von ihrem Finger und sah ihn genau an. „Heute Morgen Übermorgen" war das, was sie grade lesen konnte. Sofort lächelte sie und grinste mich dann glücklich an. Schnell steckte sie den Ring wieder an, damit sie mich küssen konnte. Ein bisschen stürmisch schlang sie die Arme um mich, woraufhin auch ich erneut die Hände unter ihr Top gleiten ließ. Relativ schnell ließen wir uns dann auf die Couch fallen und ließen unsere Klamotten von uns fliegen. Bis die Lasagne fertig war, war definitiv genug Zeit, dass wir uns einfach fallen lassen konnten. Ihre Lippen und Finger auf meiner Haut zu spürten aber auch ihre mit meinen zu berühren, war jedes Mal unglaublich schön und so dauerte es noch einige sinnliche Minuten, bis wir mit angestrengtem Atem und etwas verschwitzt aber überglücklich da lagen. Lena auf mir, ich mit den Armen um sie geschlungen.

Es ist übel schwer, sich zu überlegen, was ein Paar nach einem Antrag macht😂 also wir die Situation weitergeht... ich hoffe, es ist einigermaßen realistisch so☺️