•Marks Sicht•Am nächsten Tag musste ich extra früh raus, um noch nach Hause zu kommen und Koffer umzupacken, bevor ich weiter musste. Die Verabschiedung fiel schwer und zog sich ganz schön aber war nur noch etwas mehr als ein Monat, dann wäre die größte Festival Saison vorbei. Darauf folgten nur noch vereinzelt TV-Auftritte. Außerdem wollten mein Team und ich eine Idee umsetzen, sie recht plötzlich in den letzten Wochen entstanden war. Es sollte ein besonderes Konzert, eine Neuaufnahme des Albums geben. Wir wussten noch nicht wie und wo, nur dass es bald passieren sollte. Ich wollte eine Akustik-Version machen und dann gab es den Vorschlag, nur mit Nitti, also nur mit Klavier, aufzunehmen. Es wäre terminlich einfacher, da eigentlich meine gesamte Band noch andere Termine hatte und außerdem war es auch einfach eine schöne Vorstellung: Musik so ganz klassisch mit Klavier. Ich stellte mir ein Theater vor, als Location aber es sollte schon was besonderes sein. Die Idee reifte in den nächsten Tagen immer deutlicher und irgendwie kamen wir dann darauf, das ganze in Paris zu machen. Die Stadt der Liebe, das Album „Liebe". Es sollte im Theater des Moulin Rouge stattfinden und tatsächlich bekamen wir zwei Abend-Termine im Oktober. Möglichst schnell mussten dann Tickets und Promotion anlaufen aber es klappte alles. Es würde „Liebe s/w" heißen, alles sollte im klassischen Chic glänzen und auch ich würde meinen Anzug rausholen. Als ich Lena davon erzählte, hielt sie uns zwar für vollkommen durchgeknallt aber sie mochte die Idee auch. Ganz abgesehen davon, dass ich sie im Rahmen dessen natürlich für ein paar Tage nach Paris mitnehmen würde. Es würde gut werden, da war ich mir sicher.
Kurze Zeit nach der endgültigen Entscheidung für die Idee des neuen alten Albums meldete sich tatsächlich auch noch Freya bei mir. Die junge Frau, die ich in Schweden beim Wandern getroffen hatte. Sie erklärte, dass sie auf Instagram von dem Konzert mitbekommen hatte und überlegte, nach Paris zu kommen, weil sie sowieso schon immer mal dort hin wollte. Ich schrieb sofort zurück, dass ich mich freuen würde und ihr auch ein Zimmer organisieren könnte, wenn sie wollte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie mitverantwortlich war, dafür, dass ich es tatsächlich geschafft hatte und mit Lena zusammen war. Da wäre ein Konzert und Hotelzimmer wohl das mindeste, was ich ihr zurückgeben konnte, denn Lena an meiner Seite zu haben, war immer noch unglaublich für mich. Die Woche in Paris plante sich schließlich fast von selbst. Meine Eltern und Natalie wären nur am Konzerttag und den Tag darauf da. Freya wollte einen Tag später wieder fliegen und Lena, mein Team und ich würden eine Woche in Paris verbringen, in der wir zu Beginn auch noch proben wollten, dann das Konzert spielen und die letzten zwei Tage noch Urlaub machen. Je näher diese Woche rückte, desto mehr freute ich mich darauf. Dass die Tickets für die zwei Konzerte an dem Abend so schnell weg gehen würden, hatte ich nie erwartet aber es war passiert und es war ein unglaubliches Gefühl. Jetzt war es noch knapp ein Monat bis dahin und in der deutschen Promi-Welt brach langsam das Oktoberfest-Getue aus. Werbepartner aber auch diverse Freunde sprachen einen an, ob man käme und wohin und wann und wenn nicht, wieso nicht und ich erklärte immer wieder, dass mir diese Feier einfach ein bisschen zu... bayrisch war. Ich konnte verstehen, was andere daran mochten aber ich mochte das alles nicht. Nichts auf der Welt würde mich in eine Lederhose bewegen, da war ich mir sicher und zum Glück war auch Lena nicht besonders scharf drauf, dort aufzutauchen. Davon abgesehen, hatten wir ja auch weiterhin Konzerte und Auftritte, sowie Interviews und ich jetzt auch noch Promo für „Liebe s/w". Das Pensum wurde nicht grade kleiner aber es machte auch Bock. Trotzdem fiel man natürlich abends völlig fertig ins Bett und freute sich in manchen Wochen über jede Stunde Schlaf, die man bekommen konnte.
Lena und ich freuten uns noch mehr über jede Stunde, die wir zusammen bekommen konnten. Leider waren das nicht allzu viele aber ein paar Tage sahen wir uns noch und es gab sogar noch ein weiteres Treffen mit Lenas Schwester, dass zum Glück genauso gut verlief, wie das erste. Ich hatte ein bisschen Sorge, dass die beiden in Streit geraten könnten, wenn es mal um ihren Vater ginge aber bis jetzt hatte noch niemand darüber gesprochen. Was ihn anging, würden sie aber, da war ich mir sicher, sehr unterschiedlicher Meinung sein. Svenja kannte ihn als liebenden Vater, der für sie da war. Lena hatte vor allem schmerzliche Erinnerungen daran, was sie alles ohne ihn erlebt hatte und wie sehr er sie verletzt hatte. Und es ging um ein und dieselbe Person. Den Vater der beiden, der sich in den acht Jahren, die die Geburt der Schwestern auseinander lag, scheinbar völlig verändert hatte. Ich hatte überlegt, Svenja auch nach Paris einzuladen aber es fühlte sich noch nicht richtig an. Sie war für mich noch wie eine Bekannte. Wenn Lena sie einladen wollte, und sie sich damit gut fühlen würde, dann hätte ich nichts dagegen. Sie war ja ihre Schwester, weshalb ich es auch nicht für richtig gehalten hätte, mich da einzumischen.
Was denkt ihr, wie wird Paris? Viel Arbeit oder auch ein bisschen Urlaub in der Stand der Liebe mit der großen Liebe UND dem Album Liebe? Wow so oft liebe in einem Satz... wer schafft öfter und auch mit Sinn? 😂😂

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Der Weg des Lebens
FanfictionAlles beginnt mit einer Wanderung zu sich selbst gespickt mit Erinnerungen und neuen Gedanken. Was daraus entsteht ist bei Erreichen des Ziels jedoch noch immer fraglich. Eine Geschichte aus Sicht von Mark Forster. Auszug aus Teil 15: Sofort saß ich...