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•Marks Sicht•

Schneller als wir dachten stand dann das erste Konzert meiner Tour vor der Tür. Lena würde heute dabei sein und morgen früh von Bella abgeholt werden, um zu anderen Terminen zu kommen. Die zwei Wochen über würden wir uns tatsächlich nicht mehr sehen bis zum Abschlusskonzert und es fühlte sich jetzt schon schrecklich an. Aber meine Tourfamilie wieder um mich zu haben machte das zumindest vorerst wieder gut. Ich hatte richtig Bock wieder auf die Bühne zu gehen und auch den Menschen draußen merkte man an, dass sie wieder feiern wollten. In der Halle war es schon unfassbar laut bevor ich überhaupt auf der Bühne war. „Viel Spaß und feier für mich mit", lächelte Lena noch nachdem wir uns einen letzten Kuss gegeben hatten und ich endlich raus konnte. Ein riesiger Jubel empfing mich und sofort verstand ich wieder, warum ich das hier tat. Die Freude der Manschen, die heute besonders groß war, steckte einfach an und machte mich so glücklich, wie sonst höchstens Lena es konnte. Nach wenigen Minuten war ich total verschwitzt aber das war ja nichts neues und das Gefühl, mit der Band im Rücken wieder richtig Musik zu machen für die Leute vor der Bühne, sollte sich ja zum Glück noch ein paar Tage wiederholen. Ich wollte eigentlich gar nicht mehr runter von der Bühne aber irgendwann war der letzte Song des Abends gespielt, ich bedankte mich bei der Band und allen anderen, die sowas möglich machten bevor ich mich vom Publikum verabschieden musste und hinter die Bühne kam.

Dort war Lena die erste, die mir glücklich entgegen kam und dabei fast wie ein Flummi auf und ab hüpfte. Die Stimmung hatte auch sie angesteckt. „Lass mich erstmal duschen", sagte ich dennoch bevor sie mich umarmen konnte, so verschwitzt wie ich war. Trotzdem gab sie mir einen liebevollen Kuss und ließ mich dann erst gehen. Als ich dann geduscht hatte und das Publikum aus der Halle raus war, trafen wir uns nochmal mit allen die wollten auf der Bühne. Wir wollten anstoßen und wenigstens kurz feiern, dass solche Abende endlich wieder möglich waren und dass dieser so bombastisch geworden war. Und das taten wir dann auch. Allzu lange konnten wir nicht bleiben, da wir ja morgen weitermachen würden aber ein Stündchen genossen wir schon noch die ausgelassene Stimmung. Dann aber musste ich mich von Lena verabschieden. Sie würde im Hotel schlafen und morgen von Bella abgeholt werden, während ich jetzt in den Tourbus steigen musste und es über Nacht weiterging zur nächsten Halle. Für ein paar Minuten zogen wir uns noch in eine etwas abgelegenere Ecke zurück. „Wir telefonieren jeden Abend, ja?", fragte sie. Wir beide versuchten nicht so zuzulassen, dass wir uns jetzt schon vermissten. Sofort nickte und und zog sie nochmal in meine Arme. „In zwei Wochen sehen wir uns wieder", versuchte ich uns beiden Mut zu machen. „Das ist zu lang", murrte sie und hielt sich kurz noch etwas mehr bei mir fest. „Zum Abschlusskonzert bist du wieder da und danach haben wir drei Tage nur für uns und dann kommt auch schon unsere Hochzeit", wollte ich ihren Blick auf die Zukunft lenken. Tatsächlich löste sie sich etwas von mir und strahlte mich an. Wohl beim Gedanken an die Hochzeit. „Ich liebe dich", sagte sie nur und küsste mich sanft. „Ich dich auch", gab ich noch zurück und legte nochmals meine Lippen auf ihre. „Mark, wir müssen!", rief Dennis aus ein paar Metern Entfernung und schien dabei bewusst nicht zu uns zu schauen, was ich sehr süß fand. „Pass auf dich auf", sagte ich also noch und löste mich etwas mehr von Lena. „Du auch!", gab sie noch zurück und zog mich ein letztes Mal zu einem Kuss heran bevor ich dann wirklich in den Bus musste. Eigentlich wollte ich mich nicht nochmal umdrehen aber davon abhalten konnte ich mich dann auch nicht. Kurz trafen sich unsere Blicke, woraufhin wir beide versuchten zuversichtlich zu lächeln. Dann verschwand ich im Tourbus und in meinem Bett am hinteren Ende. Kurz nahm ich nochmal mein Handy und schickte eine Nachricht an Lena: „Gute Nacht kleine Fee." Das hatte ich ihr gar nicht mehr persönlich gesagt. Erstmal antwortete sie nicht mehr aber wahrscheinlich war sie einfach noch auf dem Weg ins Hotel im Auto. Jetzt wusste ich wieder, wieso ich lieber mit ihr einschlief: Ich hasste es, nicht zu hundert Prozent zu wissen, dass sie sicher ins Bett gekommen war und ruhig schlafen würde. Irgendwann war sie aber online und schickte ein rotes Herz zurück. Das allein ließ mich ruhig werden, sodass ich mein Handy weglegen und einschlafen konnte.

Zwei Wochen können wirklich lang sein...

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