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•Marks Sicht•

Zum Frühstück blieben wir dann tatsächlich im Hotel aber dann machten wir uns auf den Weg zu Lenas Mutter es war eigentlich schon eher Mittag als wir in ihre Wohnung kamen aber wir waren trotzdem noch nicht allzu lange wach. „Lena, ich wollte mich nochmal für gestern entschuldigen. Ich möchte deinen Vater tatsächlich nicht mehr sehen aber ich wollte dich nicht angreifen. Wenn du ihn sehen willst ihr das deine Entscheidung und ich bin dir auf keinen Fall böse dafür", erklärte Nadja in einer ruhigen Minute. Ich spürte, wie Lena aufatmete. „Und deine Schwester... vielleicht sieht man sich ja mal. Sie kann ja nichts dafür und wenn sie zu deinem Leben gehört, würde ich sie gerne kennenlernen", fügte sie an. Lena aber auch ich sahen überrascht auf. Irgendwie hatten wir beide nicht damit gerechnet. Nadja nahm nur lächelnd die Hand ihrer Tochter kurz in ihre. „Du bist meine Tochter, wenn du glücklich bist, bin ich es auch", erklärte sie leise. Ich fühlte mich ein bisschen fehl am Platz, als würde ich den Moment stören aber sobald Lena mir ein kleines Lächeln zuwarf, war ich wieder genau im richtigen Moment.

Die Zeit bis zum Abend verging unglaublich langsam aber das war an Silvester ja normal. Wir kochten zusammen und aßen dann in Ruhe. „Ich bin mal kurz auf Klo", entschuldigte ich mich dann kurz. Beim Händewaschen schreckte ich dann ziemlich zusammen als plötzlich sehr laute Musik durch die Wohnung dröhnte. Ich dachte noch, dass es von irgendwelchen Nachbarn käme aber als ich dann Lena und ihre Mutter mitsingen hörte musste ich lachend den Kopf schütteln. Zurück im Wohnbereich tanzten die Beiden dann noch durch die Gegend, dass ich nicht anders konnte als erneut zu grinsen. Ich liebte es einfach Lena so glücklich zu sehen auch wenn mir die Nachbarn in diesem Fall ein bisschen leid taten. „Komm!", forderte sie dann plötzlich und zog mich an der Hand zu sich. Eigentlich wollte ich mich wehren, zumal ich nicht wirklich tanzen konnte, aber Lena ließ mich nicht entkommen und so war ich gezwungen zumindest noch bis zum Ende des Songs mit zu tanzen. Eine ganze Zeit ging das dann noch so bis wir alle nicht mehr konnten. „Du spinnst", meinte Nadja zu ihrer Tochter. „Sie hat recht", stimmte ich zu, woraufhin ich einen sanften Schlaf gegen die Brust von Lena bekam. Schließlich umarmte ich sie kurz lachend. „In einer Stunde ist Silvester", stellte Nadja fest. „Und ihr habt schon mal das ganze Haus geweckt", gab ich schmunzelnd zurück. Mit roten Wangen grinste Lena mich an. Ich schüttelte nur kurz den Kopf und küsste sie kurz.

„Ich hol mal den Sekt, geht schon mal auf den Balkon, wenn ihr wollt", meinte Nadja ein paar Minuten bevor das neue Jahr beginnen würde. Also gingen wir schon mal raus. „Unser zweites Silvester", stellte ich fest. Sie nickte nur. „Ich liebe dich immer noch genauso sehr, wenn nicht sogar noch mehr", flüsterte ich ihr noch zu. Sofort sah sie lächelnd auf. „Ich dich auch", gab sie zurück und küsste mich kurz. „Sooo, einmal Gläser", reichte Lenas Mama und dann Sektgläser ehe sie einschenkte. „10...9...8...", tönte es von den Balkonen um uns herum und der Straße unter uns. „7...6...5...4", ging es weiter während ich einen Arm um Lena legte. Ich war so unendlich froh, sie bei mir zu haben, dass ich keine Worte dafür hatte. „3...2...1...Frohes Neues!", schallte es dann und sofort war der Himmel bunt und es knallte immer wieder laut. „Frohes neues Jahr", sagte ich lächelnd und stieß mit Lena und dann mit ihrer Mama an. Der Moment war klein aber er war genau so perfekt. Es fehlte nichts, wenn Lena da war. „Frohes neues", sagten dann auch Nadja und Lena. Die Beiden umarmten sich auch einmal, dann sahen wir einfach eine Weile das Feierwerk an. Erst als es ein bisschen ruhiger wurde gingen wir wieder rein. Ein Stündchen blieben wir noch und quetschten einfach ein bisschen. Dann machten wir uns auf den Weg zum Hotel. Durch die feiernden Gruppen und die zündenden Raketen musste man immer ein bisschen aufpassen und das ein oder andere Mal zuckte man zusammen, wenn es neben einem plötzlich knallte aber wir kamen heil bis ins Hotel. „Es war ein schöner Abend. Morgen müssen wir uns aber nochmal von Mama verabschieden bevor wir fahren", meinte Lena im Fahrstuhl und sah mich aus kleinen Augen an. „Klar aber jetzt gehen wir wohl besser mal schlafen, nicht das du gleich umfällst und einschläft", schmunzelte ich. Zustimmend lehnte sie sich bei mir an bis die Türen öffneten und wir in der richtigen Etage angekommen waren. In unserem Zimmer machten wir uns dann auch bald bettfertig und krochen unter die Bettdecke. „Auf ein schönes neues Jahr", sagte ich noch leise. Sie sah auf und lächelte mich nur ein paar Sekunden an. „Solange du bei mir bleibst, wird das Jahr perfekt", meinte sie dann und küsste mich sanft. Ich konnte immer noch nicht genug davon bekommen. Ihre Lippen auf meinen waren jedes Mal einfach unglaublich. „Ich liebe dich", flüsterte ich. „Ich dich auch", gab sie noch zurück und kuschelte sich dann wieder an mich. „Gute Nacht kleine Fee", musste ich dann aber doch noch leise sagen. Irgendwie gehörte das dazu. „Versprich mir, dass du nie damit aufhörst", murmelte sie. Ich schmunzelte. „Versprochen", gab ich sofort zurück und küsste sanft ihren Scheitel. So starteten wir ins neue Jahr. Es würde gut werden.

Ach ja, die Beiden glauben noch, 2020 würde gut werden...

Der Weg des LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt