156

299 28 8
                                    


•Marks Sicht•

Am Hotel angekommen gingen wir mit der Gesellschaft erstmal in die Parkanlage, um mit Hütte Fotos zu machen. Erinnerungen, die für immer bleiben würden auch wenn ich mir sicher war, das Lenas Strahlen auf kein Foto passte und meins wahrscheinlich auch nicht. Beim Reingehen verlor ich meine Frau ein bisschen aus den Augen, zumal Freunde und Familie sich jetzt darum rissen uns zu gratulieren aber wahrscheinlich lag es hauptsächlich daran, dass sie sich umzog, wie ich später feststellte. In einem Hochzeitskleid ließ es sich schlecht tanzen, essen und feiern aber das was sie trug als sie wieder zu mir kam, war mindestens genauso schön.

„Na du Schöne", lächelte ich als sie wieder bei mir ankam. „Hey", gab sie zurück und küsste mich kurz. „Möchte meine Frau mit mir zu Tisch kommen?", fragte ich sie dann. Ihre Wangen wurden sofort ein bisschen rot. „Wenn mein Mann an meiner Seite bleibt", murmelte sie. Zufrieden nahm ich ihre Hand und führte sie zum Tisch, wo ich ihr noch den Stuhl zurecht rückte. Ziemlich bald saßen alle und dann war doch tatsächlich mein Vater der erste, der sich erhob. Er kündigte an, etwas sagen zu wollen und sofort wurde es ruhig. „Ja... also... Marek, Lena", begann er und sah uns jeweils lächelnd an. Unterm Tisch hatten wir die Finger miteinander verschränkt und lauschten gebannt seinen Worten. Was er sagte machte deutlich, wie er sich freute und ich spürte auch, dass er stolz war, was mich noch viel mehr traf. Wahrscheinlich glänzten meine Augen ziemlich verdächtig aber ich konnte meine Tränen wegblinzeln. Als dann mein Papa aber mit einer Geste an Lenas Mama weitergab, spürte ich, wie ihr Griff um meine Hand fester wurde. Auch Nadja richtete ein paar Worte an uns und bezog sich dabei immer wieder auf das, was Papa gesagt hatte. Sie hatten sich abgesprochen und irgendwie war das schön. Ein Zeichen dafür, dass auch unsere Familien jetzt zusammen gehörten. „Hast du n Taschentuch?", fragte Lena mich ganz leise, woraufhin ich ihr tatsächlich eines reichen konnte. Ich war ja vorbereitet. Relativ spontan sahen wir uns dann an und standen ebenfalls auf. Wir wollten uns bedanken. Bei allen, die hier waren, weil jeder einzelne von diesen Menschen wichtig für uns war. Und das wollten wir loswerden bevor wir dann das Buffet eröffneten und alle zu Essen begannen.

Es gab nette Gespräche und viele alte Geschichten aber das Ganze sollte dann erst auf die Spitze getrieben werden. Nach dem Essen hatte meine Schwester mit unseren Eltern eine riesige Diashow gemacht. Fotos von uns als Babys bis heute wurden an die Wand geworfen und jeder dem etwas einfiel, erzählte Geschichten. Eine ganze Weile verbrachten wir damit bevor das letzte Bild dann kam und wir überrascht wurden von weiteren Spielen, die unsere Freunde sich ausgedacht hatten. Wirklich jeden Blödsinn mussten wir mitmachen heute aber wir hatten auch unseren Spaß dabei Geld aus Strohsäcken zu suchen, irgendwelche Rätsel zu lösen und ähnliche Sachen. Irgendwann waren aber die vorbereiteten Überraschungen auch vorbei und wir begannen wieder uns einfach zu unterhalten. Man hatte bei weitem noch nicht mit jedem gesprochen.

„Marek, sollen wir mal?", sprach Lena mir leise von hinten ins Ohr und deutete vorsichtig zur Tanzfläche. Einen Walzer musste ich jetzt also hinlegen. Natürlich hatten wir ein bisschen geübt aber ein bisschen unsicher war ich schon, schließlich war ich nicht unbedingt für meine Tanzkünste bekannt. Dennoch nahm ich Lenas Hand und wir begaben uns auf die leere Fläche. Die Musik startete, alle Blicke lagen erneut auf uns und wir eröffneten die Tanzfläche mit einem kurzen Walzer, begannen aber schnell zu einem anderen Lied zu tanzen, wie wir es wollten und vor allem, wie wir es besser konnten. Kurz darauf hatten dann alle ihren Spaß auf der Fläche und es kam eine richtig ausgelassene Stimmung auf. Mittlerweile war es ziemlich spät aber müde waren wir noch nicht und so tanzten wir weiter und genossen es einfach, dass heute nur wir wichtig waren. Alles andere sollte erst morgen weitergehen.

Auf einmal stoppte die Musik. Ein Instrumental begann und kurz darauf erblickte ich die Jungs von BossHoss, gefolgt von den anderen Sing meinen Song Kollegen. Tatsächlich hatten sie doch ein Medley vorbereitet. Sie sangen unsere Songs, nicht nur aber hauptsächlich. Und damit erzählten sie eine kleine Liebesgeschichte. Unsere Liebesgeschichte. Ein weiteres Mal hatte ich mit Tränen der Rührung zu kämpfen, vor allem weil Lena sich ihren Freudentränen einfach hingab. Sie hatte sich von der Seite an mich gelehnt und die Arme um mich geschlungen. Ich legte ebenfalls die Arme um sie und wog sie sanft im Takt mit mir hin und her. Dass nicht nur wir beide, sondern auch alle anderen hier noch um uns herum standen und das Medley hörten, bekamen wir kaum mit. Wir waren im Moment und bei uns und es war perfekt.

So eine Überraschung wünscht sich doch jeder oder? Die persönliche Liebesgeschichte in ein paar Songs wiedergegeben... irgendwie fand ich die Idee süß☺️

Der Weg des LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt