40

730 40 14
                                    


•Marks Sicht•

Ein weiteres Mal tat sie so, als wäre nichts passiert, dabei hatten wir uns grade beim Tanzen geküsst und irgendwas in mir kochte über. Ich nahm sie etwas unsanft am Handgelenk und zog sie in mein Schlafzimmer um Ruhe zu haben. Niemand schien wirklich etwas bemerkt zu haben. „Au!", stieß sie aus, als ich die Tür geschlossen hatte. Sofort ließ ich sie los. „Was soll das?", fragte sie entsetzt. „Du sagst mir, ich soll nicht mit dir spielen und was machst du? Seit über einem Jahr küsst du mich plötzlich und tust dann als wäre nichts oder du meldest dich danach einfach gar nicht mehr. Ich hab nie was gesagt, obwohl es wehtat. Aber es reicht jetzt! Ich hab auch scheiße gebaut, ja! Aber bitte, ich bitte dich: Werd' dir endlich klar darüber, was du willst!", brach es aus mir heraus. Das ich sowas sagte, war definitiv dem Alkohol geschuldet aber es war ja nicht gelogen.

Dennoch sah sie mich ungläubig an. Aber sie schwieg. Mal wieder. Frustriert seufzte ich auf und wandte mich ab. Keiner von uns sagte etwas aber sie ging auch nicht. Also drehte ich mich wieder zu ihr, als ich mich etwas beruhigt hatte. „Okay, hör zu: Du denkst jetzt ernsthaft darüber nach was du willst. In frühestens einem Monat meldest du dich wieder. Bis dahin will ich nichts von dir hören. Und jetzt geh bitte", sagte ich so ruhig wie ich konnte. Sie senkte den Blick auf ihre Schuhe, atmete durch. „Wahrscheinlich hast du recht", flüsterte sie.

Ein Mal noch sah sie mir in die Augen. Aber etwas war anders. Und plötzlich lagen unsere Lippen wieder aufeinander. Bevor ich mich entscheiden konnte, sie wegzustoßen, schlag sie ihre Arme um mich. Ihren Körper spürte ich wieder dicht an meinen gedrückt, was mich wahnsinnig machte. Sie öffnete leicht ihre Lippen und fuhr mit ihrer Zunge über meine. So weit war es noch nie gekommen und es traf mich wie ein Blitz. Kurz hatte ich das Gefühl, meine Beine würden nachgeben aber das taten sie zum Glück nicht. Statt dessen ließ ich zu, dass unsere Zungen ein süßes Spiel begannen.

Diesmal war es nicht nur Phantasie, als ich vorsichtig ihr Top aus der Jeans zog und meine Hände über ihre Taille darunter fahren ließ. Es fühlte sich unfassbar schön an, ihre weiche Haut unter meinen Fingern zu spürten. Sie seufzte angeregt in den Kuss. Es schien ihr also auch zu gefallen. Schließlich fuhr auch sie mit ihren Händen unter mein Shirt und auch ich konnte ein leises aufstöhnen nicht unterdrücken. Sie war allerdings mutiger und zog mir das Shirt direkt daraufhin aus. Kurz sahen wir uns stumm an, ehe unsere Lippen wieder aufeinander prallten.

Ein Gefühl von Glück und Liebe und auch Erregung kochte in mir hoch, das nicht zu unterdrücken war. Ich konnte gar nicht anders, als sie hoch zu heben, woraufhin sie ihre Beine um mich schlang. Ich hatte relativ unsanft ihren Hintern gepackt und es fielen nach und nach Hemmungen. Noch immer küssten wir uns fordernd und ich wagte den Schritt Richtung Bett, auf dem ich sie vorsichtig ablegte. Mit dem Blick auf ihrem Gesicht krabbelte ich über sie. Es schien nicht, als wollte sie das nicht auch irgendwie. Ihre Hände kratzten vorsichtig über meinen Rücken und wieder entwich mir ein leises Stöhnen. Schließlich nahm auch ich meinen Mut zusammen, oder den Leichtsinn des Alkohols, und zog ihr das Top aus. Eigentlich sah ich nichts neues. Ein BH verdeckte nicht weniger als ein Bikini. Dennoch war das hier etwas anders. Sie war so unfassbar schön, manchmal konnte ich es wirklich nicht glauben. Der ein oder andere Leberfleck zierte ihre sonst so reine Haut, ihre Brust hob und senkte sich mittlerweile relativ schnell. Sie ließ mich aber nicht weiter gucken, zog mich statt dessen wieder zu sich in einen Kuss. Ich konnte und wollte gar nicht verhindern, dass sich in meiner Hose langsam immer mehr tat und als ich ihre zarten Finger an meinem Hosenbund spürte ging auch meine Hand auf die Suche nach dem BH-Verschluss, den ich zum Glück recht fix gefunden und geöffnet hatte. Als also auch meine Jeans und ihr BH auf dem Boden gelandet waren musterte ich sie erneut. Ich glaubte nicht, wie schön sie war. Die goldene Kette zierte noch immer ihren Hals, nur das Make-Up zeugte mittlerweile von den vergangenen Minuten. Ehe sie etwas sagen konnte ließ ich meine Hände über ihren Körper streichen. Schließlich blieben sie an der Seite ihrer Brüste liegen, als ihr ein seufzen entwich und ich mich wieder runterbeugte, um kleine Küsse an ihren Hals zu legen. Ich legte eine Kussspur ihren Hals entlang über das Brustbein zum Bauch, um dabei ihre Jeans auszuziehen. Immer wieder saugte ich sanft an ihrer weichen Haut, was sie jedes Mal aufseufzen ließ. Irgendwann zog sie mich wieder zu sich rauf und verwickelte mich in weitere leidenschaftliche Küsse. Unsere Hände erkundeten den Körper des anderen und immer wieder seufzten oder stöhnten wir leise auf. Dennoch blieb es dabei und irgendwann bleiben wir atemlos, Arm in Arm liegen.

Die laute Musik drang durch die Tür und uns beiden fiel wieder ein, dass noch eine Menge andere Menschen in der Wohnung waren. Aber irgendwie war es uns auch egal. Niemand dachte an Konsequenzen oder den nächsten Morgen. Ich zog nur langsam meine Decke über unsere nackten Körper. Sie legte einen kleinen Kuss auf meine Brust und lächelte mich an. In diesem Moment war mir nichts so klar, wie dass ich mit dieser Frau versuchen wollte, meine Zukunft zu gestalten. Ich wollte nicht mehr an ‚für immer' denken, das hatte ich mir nach Finja geschworen, aber es fiel wirklich schwer das nicht zu tun. „Gute Nacht", flüsterte ich dennoch nur. Es brauchte grade keine Worte und wenn es welche gebraucht hätte, hätte ich ohnehin keine zustande gebracht. „Gute Nacht", gab sie leise zurück und kuschelte sich noch weiter an mich. Eine Gänsehaut jagte über meinen Körper vor Glück und weil ich es nicht glauben konnte. Ich hatte es eigentlich verbockt und dennoch lagen wir hier. Vorhin hatte ich noch gemeint, sie sollte sich bis in einem Monat nicht melden. Jetzt wollte ich sie gar nicht mehr gehen lassen.

Manchmal sprechen Worte und Taten eben unterschiedliche Sprachen... Wie sieht wohl der nächste Morgen aus?

Der Weg des LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt