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•Marks Sicht•

Und dann war der letzte Morgen des Jahres gekommen. „Guten Morgen, du Schöne", sagte ich leise in Lenas Ohr und hauchte immer wieder kleine Küsse hinter dieses. Kichernd drehte sie sich zu mir um. „Guten Morgen, du Schöner", gab sie zurück. „Wow, du kannst ja doch lügen", schmunzelte ich. „Gar nicht, du bist halt mein Schöner", gab sie empört zurück und kuschelte sich an mich. Leise lachend legte ich meine Arme nochmal um sie. „Es ist schön, dass wir zusammen ins neue Jahr kommen", sagte ich ehrlich. Sie nickte lächelnd. „Es ist immer noch so unglaublich, dass wir jetzt hier liegen aber... es ist richtig schön", sagte sie dann. Ein leises „Ja", verließ meine Lippen. Dann ging die Tür auf und Kiwi sprang aufs Bett. „Kiwi!", mahnte Lena sofort. „Ah, mein Ohr", murmelte ich, da sie relativ laut gewesen war. Kiwi verließ zwar mit hängendem Kopf das Bett, stand dann aber daneben und sah uns an. „Wir müssen aufstehen, sie muss raus", seufzte Lena. „Wenn ihr wieder da seid, gibts Frühstück", sagte ich sofort. „Soll ich Brötchen holen?", wollte sie wissen, woraufhin ich nur den Kopf schüttelte. „Okay", meinte sie verwirrt, fragte aber nicht mehr.

Als sie etwas später weg war, machte ich mich daran Pfannkuchen zu machen. Schließlich hatte ich ihr mal versprochen, das öfter zu machen. Nachher würde sie die zweite Überraschung heute bekommen: Ihren Platz in meiner Wohnung. Hoffentlich würde sie sich freuen. Erstmal gab es jetzt aber Pfannkuchen und ich deckte noch den Tisch. Es dauerte auch gar nicht lange bis Lena die Tür wieder aufschloss und wenig später neben mir stand. „Ich hab's schon gerochen! Bist du schon fertig?", fragte sie ungeduldig. „Ja", lachte ich. „Oh Gott, die sind immer so lecker!", seufzte Lena beim Essen genüsslich. „Das hoffe ich doch", gab ich nur zurück. „Ich will die jeden Morgen", fügte sie an. „Irgendwie redest du über die begeisterter, als über mich", stellte ich scherzend fest. „Aber zu deinem Glück brauch ich dich ja, um die Pfannkuchen zu bekommen", gab sie zwinkernd zurück.

Wir genossen noch einen recht entspannten Vormittag, bevor Lena ein paar Sachen packen wollte, damit wir dann zu mir fahren konnten, bevor wir zur Silvesterparty wollten. „Pack ein paar mehr Sachen ruhig ein", sagte ich. Fragend sah sie mich an. „Vertrau mir. Pack ein paar mehr Hosen und Shirts ein", wiederholte ich. „Wenn du meinst", meinte sie verwundert, tat das aber. Wenig später klingelte es. „Ahhh, Charlotte ist da!", rief Lena plötzlich und rannte schon fast zur Tür. Kurz darauf stand besagte Person samt ihrer Tochter Polly in der Wohnung und Lena umarmte sie stürmisch. Die zwei wollten sich gar nicht mehr loslassen. Polly und ich sahen uns nur an und schmunzelten über die anderen beiden. „Hi", sagte ich schließlich freundlich, als Charlotte wann zu mir kam. „Hi, endlich sehen wir uns auch mal wirklich", meinte sie und umarmte mich kurz. „Ihr habt die Wohnung für euch übrigens, wir schlafen bei Mark", erklärte Lena dann. „Oh, na dann. Viel Spaß", zwinkerte Charlotte, was Lena nur kichern und mich ziemlich rot werden ließ. Polly tat so, als wüsste sie nicht worum es geht, was auch sehr lustig aussah. „Oh, wir müssen los", stellte ich fest, als ich auf die Uhr sah. Wir mussten uns schließlich noch fertig machen und wollten uns dabei eigentlich nicht beeilen müssen. Die Frauen seufzten. „Sorry", sagte ich sofort schmunzelnd. „Aber du hast ja recht", seufzte Lena und so verabschiedeten wir uns alle wieder und machten uns dann auf den Weg.

Wenig später waren wir in meiner Wohnung angekommen. „Und jetzt nimm die Tasche und komm mit", sagte ich ungeduldig und zog Lena hinter mir her ins Schlafzimmer zum Schrank. „Okay, und jetzt?", fragte sie verwirrt lachend. „Mach auf!", forderte ich, woraufhin sie langsam den Schrank öffnete, als hätte sie Angst, dass ihr irgendwas entgegenspringen würde. Dann stand sie vor dem halb leeren Schrank. „Das ist dein Platz jetzt", sagte ich, als sie schwieg. „Und im Bad hast du auch noch ein bisschen Platz und für Kiwi hab ich ne Decke und zwei Schüsseln hingelegt", erklärte ich noch. Ich sah, wie sie begann zu lächeln und ihre Augen aufleuchteten. „Du... machst das aber nicht nur wegen mir oder?", wollte sie dann unsicher wissen. Ich seufzte. „Nein. Ich hab darüber nachgedacht und eigentlich kann ich mir nichts schöneres vorstellen, als dich länger bei mir zu haben als nur ein oder zwei Tage. Also hast jetzt hier deinen Platz... in meiner Wohnung", sagte ich ehrlich. „Aww... danke, danke, danke", freute sie sich und küsste mich stürmisch. Ich musste etwas lachen und es freute mich wahnsinnig doll, sie so glücklich zu sehen. „Du musst dann aber damit leben, dass ich meine Sachen auch irgendwo rumliegen lasse... du bist so ordentlich immer", meinte sie noch. „Das tun sie auch, wenn du nur ein paar Stunden hier bist", gab ich zwinkernd zurück, woraufhin sie mir einen sanften Schlag gegen die Schulter gab.

Einige Zeit später war Lena noch immer im Bad, obwohl wir eigentlich los mussten. Ich hatte Jeans, Hemd und Jackett schon an und wartete.

„Leni, wir müssen langsam echt los!", rief ich schmunzelnd. Eigentlich hätte ich mir denken können, dass wir zu spät kommen würden. „Ich komme doch!", meinte sie und öffnete gleichzeitig die Tür. Kurz stockte ich. Sie sah umwerfend aus.

„Wow! Lena, der Rock... ich... wissen die anderen, dass wir zusammen sind?", fragte ich stotternd. „Nur Steff, wieso?", wollte sie wissen. „Weil du es mir unmöglich machst, dich nicht den ganzen Abend anzustarren", sagte ich, noch immer fasziniert. Sie grinste mich mit leicht roten Wangen an. Dann machten wir uns auf den Weg in den Flur und nach draußen.

Wir fuhren mit dem Taxi zur Party, da vermutlich keiner von uns den Rückweg noch nüchtern schaffen würde. „Sagen wir direkt, dass wir zusammen sind?", fragte ich, bevor wir die Tür zum Raum öffneten, in dem alles stattfinden sollte. Lena verdrehte nur die Augen, nahm meine Hand und zog mich rein. „Da seid ihr ja!", begrüßte Steff uns herzlich. Die anderen freuten sich ebenfalls uns zu sehen und dennoch fragte keiner direkt drauf los, warum wir Händchen hielten. Dabei merkte ich, dass alle Blick genau darauf lagen und ich wurde ungewollt etwas nervös. „Jetzt guckt nicht so!", lachte Lena nur und zog mich zu einem Kuss zu sich, der wieder alles in mir kribbeln ließ und der mich unfassbar beruhigte. Ein paar der Truppe jubelten regelrecht. „Forster! Da hast du sie ja doch noch bekommen", lachte Alec. Lena nickte grinsend. „Ich bekomme 20€ von dir", sagte Tilmann zu Sascha, was mich etwas empörte. Aber alle lachten nur darüber. Die hatten doch echt auf uns gewettet. „Jetzt lasst uns aber endlich feiern!", unterbrach Steff uns alle und verteilte Sekt. Somit war die Party eröffnet und tatsächlich war ich einfach so unfassbar verliebt, dass ich mich nicht so richtig von Lena entfernen konnte. Wenn ich nicht direkt bei ihr war, klebten zumindest meine Blicke an ihr. Sie sah mehr als gut aus und sie ließ mich Dinge fühlen, die ich noch nie gefühlt hatte. Das wurde mir langsam immer klarer. Es lag noch einiges vor uns, da war ich mir sicher, wenn ich sie lachen hörte.

Kleines Wiedersehen an Silvester😉 Was macht ihr so typischerweise an Silvester?

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