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•Marks Sicht•

Am nächsten Tag ging ich alleine wandern während Lena ihre Zeit auf einem Reithof verbrachte, um einen Ausritt mit Islandpferden zu machen. Ich nutzte meine Wanderung um auch ein paar Fotos der Landschaft zu machen aber da es heute noch kälter war als am Vortag war ich schon nach zwei Stunden wieder im warmen Hotelzimmer. Die Zeit nutzte ich dann um am Laptop ein bisschen zu arbeiten. Schließlich wäre ich bald zwei Wochen auf Tour und es gab noch ein paar Sachen zu tun.

Nochmal zwei Stunden später öffnete dann Lena die Tür. „Hey", begrüßte ich sie lächelnd, schrieb noch schnell die Mail zu Ende und schaltete dann den Laptop aus. Lena hatte sich in der Zeit die Winterjacke und Schuhe ausgezogen bevor sie sich auf meinen Schoß setzte und an meine Brust lehnte. Ich spürte wie kalt ihr noch war, weshalb ich sie umarmte und mit den Händen ihren Rücken rieb, um sie aufzuwärmen. „Zieh dir mal die kalten Sachen aus, hm? Soll ich dir eine Badewanne einlassen?", schlug ich vor. „Du bist süß, das wäre wirklich perfekt", lächelte sie und küsste mich kurz dankbar. Dann stand sie auf, sodass ich die Badewanne vorbereiten konnte während sie die Klamotten auszog, die natürlich nicht alle sauber und haarfrei geblieben waren. Aber Pferdehaare und Matsch gehörten dazu und machten weder ihr noch mir wirklich was aus. „Danke, du bist der Beste", bedankte sie sich nochmal und stieg dann ins warme Wasser. „Ich bestell uns schon mal Essen oder willst du irgendwo essen gehen nachher?", fragte ich noch. „Och... wir können ja morgen irgendwo hin. Ich bin ganz schön kaputt ehrlich gesagt", meinte sie. „Gerne, dann lade ich dich morgen ein zu einem schönen Abendessen", lächelte ich, was sie schmunzeln ließ. „Da sag ich doch nicht nein", grinste sie bevor ich sie allein ließ und Essen aufs Zimmer bestellte. Wir hatten die letzten Tage irgendwie immer recht früh gegessen, weil es so früh dunkel war und so sollte auch heute das Essen schon gegen fünf kommen. Kurz vorher kam Lena im Bademantel aus dem Bad und suchte sich ihre Jogginghose und einen meiner Pullover. Die nassen Locken fielen über ihre Schultern und sie sah einfach sehr süß aus. „Deine Haare sind ganz schön lang geworden die letzten Wochen", fiel mir auf. „Jaaa... eigentlich mag ich das gar nicht so lang...", gab sie zu. „Wieso?", wollte ich wissen. „Je länger die werden, desto mehr Arbeit hab ich", lachte sie nur, was mich schmunzeln ließ. Ich hatte sie schon ein paar Mal mit ihren Locken kämpfen sehen und meistens hatte sie sich am Ende doch einen Zopf gemacht oder sie geglättet. Wenn sie Auftritte oder Interviews hatte machte Philipp ihr ja die Haare und auch dann lief es oft auf einem Zopf hinaus, der aber auch manchmal durch verlängernde Haarteile ergänzt wurde. Die ein oder andere Perücke gab es auch und jetzt wo ich so drüber nachdachte, war ich recht froh darüber einfach nur eine Kappe aufsetzen zu müssen. „Einfach abrasieren", scherzte ich also, was sie die Augen verdrehen ließ. „Du kannst mir nicht sagen, dass du das schön fändest, wenn ich mir die Haare komplett abrasieren würde", meinte sie. „Also ich finde die Locken stehen dir und ja ich sehe dich durchaus lieber mit Haaren als wenn ich mir vorstellen würde, dass du keine mehr hättest aber wenn's dich glücklich macht würde ich dich nicht aufhalten", gab ich zurück und begab mich zu Lena aufs Bett. „Ich würde dir das gerne zurückgeben aber an deiner Frisur ist wohl nicht mehr viel zu ändern", grinste sie und fuhr mit ihrer Hand über meine nackte Kopfhaut. Ein paar dünne Haare würden noch wachsen und vor allem so, dass es mit Kappe aussähe, als wären da noch mehr aber ich hatte vor einiger Zeit beschlossen lieber alle abzurasieren. „Naja ich könnte eine Perücke aufziehen", gab ich schmunzelnd zu bedenken. Anscheinend brachte sie diese Vorstellung zum kichern woraufhin ich sie ein bisschen kitzelte bevor wir uns unter die Decke kuschelten. „Wegen mir nicht. Ich liebe dich genau so", sagte sie dann noch leise. „Dann wäre das ja geklärt, ich liebe dich auch", gab ich genauso leise zurück und zog sie ein bisschen fester an mich. „Gute Nacht kleine Fee", fügte ich noch an. „Gute Nacht du Charmeur", gab sie müde zurück bevor wir beide recht bald einschliefen. Morgen wäre der letzte volle Tag, den wir auf Island verbringen würden, übermorgen wären wir am Nachmittag wieder in Berlin.

Falls ihr's noch nicht mitbekommen habt: Ich hab gestern irgendwie ein bisschen was vertauscht... also die Teile ab 143 sind jetzt in der richtigen Reihenfolge, bzw. Teil 144 ist überhaupt online 😅

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