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Nicht wundern! Der Teil wirkt erst, als hätte ich 10 Teile übersprungen aber lest einfach weiter😉

•Marks Sicht•

Gegen Mittag kam ich am Flughafen in Berlin an, wo Lena mich abholte. Überglücklich schlossen wir uns in die Arme. „Ich hab dich vermisst! Wie war's? Was hast du mit der Hand gemacht?", fragte sie sofort hektisch. Ich lachte nur bevor ich begann ihre Fragen zu beantworten: „Ich hab dich auch vermisst, es war sehr schön und meiner Hand geht es gut, nur ein kleines Loch." Vorerst war sie zufrieden und wir verließen Hand in Hand das Gebäude. Im Auto zog sie mich schließlich zu sich und legte ihre weichen Lippen auf meine. Ein Feuerwerk ging in mir los. Meine Lippen kribbelten und eine unfassbare Wärme breitete sich in mir aus. Ihre Hände hielten mich am Kragen fest und der Kuss wurde immer länger. Unsere Lippen berührten sich immer weniger vorsichtig. Und ich ließ meine Hände an ihre Taille wandern. Es war das schönste Gefühl das ich je hatte auch wenn es nicht unser erster Kuss war. Es war der ehrlichste. Sie seufzte leise gegen meine Lippen, was mich in den Kuss grinsen ließ. „Ich liebe dich", murmelte sie leise.

Sofort saß ich aufrecht im Bett. Das war ein sehr realistischer Traum, dennoch war ich geschockt. Es war vielleicht ein Wunschtraum aber das würde niemals passieren. Niemals würde sie das zu mir sagen, ihrem besten Freund. Seufzend schüttelte ich den Kopf und stand auf. Ich frühstücke und zog mich leise um. „Morning", gähnte Freya, als ich grade mein Shirt übergezogen hatte. „Morning", lächelte ich. Ich ließ sie allein und schrieb meinen Gästebucheintrag: „Hey there! I dreamed something confusing but I hope I will understand my dream through today's tour. Your's Mark" Ich machte natürlich wieder ein Foto davon. Dann ging ich zurück zu Freya, die bereits dabei war ihre Sachen zu packen. [Gespräche auf Deutsch ‚übersetzt'] „Sollen wir heute zusammen den Weg gehen?", fragte sie. Ich hatte mir eigentlich vor jeden Weg allein zu gehen aber im Endeffekt würden wir uns sowieso irgendwo treffen, also stimmte ich zu und wir gingen zusammen los, nachdem wir unsere Sachen fertig gepackt hatten.

„Du kommt aus Irland, kennst du Rea Garvey?", fragte ich Freya nachdem wir eine Weile über alles mögliche geredet hatten. „Ja, klar! Tatsächlich ist sogar mein Onkel ein Bekannter von ihm, ich hab ihn aber noch nie getroffen", erklärte sie. „Cool, ich war mit ihm schon für eine TV Show in Südafrika und so, er ist ein total netter Kerl. Er wartet leider immer noch, dass ich ihn mal in Irland besuche, genau wie eine Cousine von mir, die auch dahin ausgewandert ist", erzählte ich. „Oh wenn du irgendwann kommst, musst du mich auch besuchen!", meinte sie sofort. Ich lachte etwas, wir kannten uns doch kaum. „Okay, ich kann aber nichts versprechen", lachte ich. „Und wenn ich irgendwann in Deutschland bin, will ich ein Konzert von dir sehen!", machte sie klar. „Okay, das bekommen wir hin", stimmte ich zu. „Sei mir nicht böse aber Handynummer würde ich dir ungern geben, wir kennen uns kaum, aber ich kann dir meine private Mailadresse geben", sagte ich. „Okay, alles gut", meinte sie und so tauschten wir Mailadressen. „Was ist das eigentlich für eine geile TV-Show wenn du nach Südafrika darfst?", wollte sie dann noch wissen. Ich lachte, ja das war tatsächlich ziemlich geil. „Ich war sogar zweimal da", gab ich ein bisschen an. „Es geht darum, dass Musiker zusammen da hinfahren und jeder von jedem einen Song covert", erklärte ich kurz das Konzept von Sing meinen Song. „Oh das klingt cool! Und Rea war dabei?", fragte sie neugierig. „Ja in meinem zweiten Jahr, da durfte ich moderieren. Er hat so coole Versionen gemacht! Eigentlich waren alle gut! Es hat einfach Spaß gemacht! Jeder hat seit einem halben Jahr an den Songs gearbeitet und dann waren wir da in Südafrika und durften die Sachen spielen und es war so schön! Jeder war irgendwie aufgeregt aber es war auch wie so eine Klassenfahrt oder so. Jedes Jahr wo ich da war hatten wir so eine kleine neue Familie da und ich würde es immer wieder machen", erzählte ich. „Das klingt so schön! Wahrscheinlich kenne ich aber keinen von den anderen Künstlern die da waren oder?", wollte sie wissen. Ich dachte kurz nach. „Vielleicht den Sänger von Alphaville?", fragte ich. „Ja kann sein. Doch ja, klar! Big in Japan", sagte sie. Ich nickte: „Genau." „Vielleicht kennst du Lena unbewusst. Sie hat 2010 für Deutschland den Eurovision Song Contest gewonnen", erzählte ich weiter. „Puh, also ich weiß, dass Deutschland das Jahr Gewonnen hat und ich mochte den Song aber so genau erinnere ich mich nicht mehr", gab sie zu. „Lena Meyer-Landrut. Sie ist seit Ewigkeiten meine beste Freundin", seufzte ich.

„Und das ist schlimm weil?", fragte sie. Ich schien traurig geklungen zu haben. „Oh, nein ist es nicht! Auf keinen Fall! Ich würde sie für nichts auf der Welt hergeben aber... vielleicht ist das das Problem", sagte ich und wurde zum Ende immer leiser. Freya schmunzelte etwas. „Verliebt?", fragte sie vorsichtig. Stumm sah ich sie an. „Schon gut. Ich hab nichts gefragt", meinte sie. „Was hast du von ihr gesungen?", wollte sie stattdessen wissen. Ich lächelte sofort bei dem Gedanken. „Den Song vom Eurovision aber als Ballade. Ich war vielleicht ein bisschen zu sehr in dem Song drin, ihr Freund war ziemlich sauer, weil ich sie so angeschaut hätte", erzählte ich. „Oh... und... was hat sie von dir gesungen?", fragte Freya weiter. Wieder musste ich in Gedanken daran lächeln. „Einen Song, den ich für meine Schwester geschrieben hab. Sie hat das so schön gemacht und zum ersten Mal vor wirklich Publikum auf deutsch. Ich war irgendwie ziemlich stolz auf sie... sie ist für mich mindestens genauso wichtig wie meine kleine Schwester und ich weiß, dass ich auch ein bisschen bin wie ihr großer Bruder", schmunzelte ich. Freya sah mich fragend an. „Ich hab sie aufgemuntert, als ihr Freund sich getrennt hat, fahre nachts noch zu ihr, wenn es ihr schlecht geht und ich kann ihr alles erzählen", schwärmte ich. „Wenn ich das so höre, hätte ich dich auch gerne als besten Freund", sagte sie. Ich lächelte etwas verlegen. „Danke... naja Lena... sie hat nur noch ihre Mutter. Ihr Vater ist abgehauen als sie noch klein war und sie hat keine Geschwister. Und als sie damals den Eurovision gewonnen hat, war sie grade 19. Ich hab sie zwar erst ein paar Jahre später kennengelernt aber man hat ihr angemerkt, dass sie in der Öffentlichkeit erwachsen geworden ist", erzählte ich.

War das eigentlich okay, dass ich das alles erzählte? Ich wusste überhaupt nicht, wer Freya war. Gut sie hatte mir gestern Abend und heute morgen auch schon einiges erzählt über ihre Familie und ihren Freund und so weiter aber trotzdem. Dass ich von mir erzählte war meine Sache aber Lenas halbes Leben hier so auszubreiten war vielleicht nicht okay gewesen. „Alles gut?", fragte Fraya, als ich nichts mehr sagte. „Ich... ja, ich weiß nur nicht, ob das überhaupt okay ist, dass ich so viel von Lena weitererzähle", sagte ich ehrlich. Überhaupt schien ich heute einen sehr offenen und ehrlichen Tag zu haben. Ich kannte mich selbst kaum so aber vielleicht musste ich das alles mal loswerden und mit jemandem sprechen, der eben nicht alles über uns wusste. Freya lächelte. „Es ist süß, dass du dir so Gedanken um sie machst aber keine Sorge, ich wüsste gar nicht wem ich solche Storys verkaufen sollte", zwinkerte sie. Ich seufzte. „Ich glaube nicht, dass du so jemand bist... ich hab nur gelernt vorsichtig zu sein", gab ich zu. „Ist doch okay", meinte sie nur lächelnd. Sie war wirklich nett und ich hatte das Gefühl, dass ich ihr vertrauen konnte. Vielleicht war ich naiv aber ich musste das alles heute mal loswerden.

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