Kapitel 20.4

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Kapitel 20.4

Nanami bat die Diener abzuräumen, wollte die Flasche jedoch auf ihr Zimmer haben. Dazu einen kleinen Teller mit einigen Süßigkeiten. Dort wollte sie den Ordner noch einmal durchsehen.

Doch dazu kam sie gar nicht, denn sie begegnete Victor zufällig, als er ihr auf dem Flur entgegen kam.

Das überraschte sie. Was wollte er hier?

Nanami hielt inne und wartete. Wollte er vielleicht zu ihr?

Anscheinend nicht, denn er bog plötzlich in einen Flur ein, der zum Musikzimmer führte.

Nanami überlegte einen Moment, ob sie ihm folgen sollte, wusste jedoch nicht, ob sie ihn damit schon wieder sauer machte.

Sie schüttelte leicht den Kopf und begab sich dann ebenfalls in die Richtung Musikzimmer. Eigentlich musste sie nicht einmal in den Raum. Sie konnte einfach davor stehenbleiben und lauschen.

Jedoch drang kein Laut aus dem Zimmer. Dafür hörte sie, dass Victor wohl etwas holte. Und sie erkannte auch was, als er wieder herauskam. Seine Querflöte. Mit dieser in der Hand blieb er stehen und sah Nanami an. „Was ist los?", fragte er und wirkte verwirrt.

„Ich wollte noch ein bisschen Klavier spielen", bemerkte sie. „Eigentlich erst nachdem ich mich noch etwas mit dem Ordner beschäftigt habe, aber da Ihr gerade hierher gegangen seid, habe ich gehofft vielleicht mit Euch spielen zu können."

„Ich spiele nicht", bemerkte Victor stirnrunzelnd. „Ich brauche sie für etwas anderes." Damit schob er sich an ihr vorbei.

Das überraschte Nanami nun doch und sie wurde neugierig. Allerdings fragte sie nicht. Sie ließ ihn machen. Für heute hatte sie ihn genug belagert.

Daher zog er auch von dannen und ließ sie zurück, ohne sich noch einmal umzusehen. Allerdings schien er es eilig zu haben.

Nanami fragte sich, was er damit vorhatte.

Obwohl sie vorhatte etwas zu spielen, drehte sie doch wieder ab, um in ihr Zimmer zu gehen. Es war besser, wenn sie noch etwas ruhte.

Die Flasche Eiswein stand bereits auf ihrem Tisch und der Ordner mit den Aufgaben und Kräutern ebenfalls. Vielleicht half das beim Ablenken.

Sie ließ sich an ihrem Tisch nieder, goss sich ein und begann dann, den Ordner durchzugehen. Dabei begann sie leise zu summen.

Dabei stürmte es draußen heftig und der Wind rüttelte an den Fensterläden. Es war so dunkel und unheimlich draußen und es war klar, dass der Sturm eisige Temperaturen brachte. Hier war es sowieso um einiges kälter und der Schnee konnte sicherlich meterhoch werden.

Die Verlockung raus in den Schneesturm zu gehen war groß. Nanami war so neugierig, wie es wohl war.

Niemand hatte ihr verboten, nach draußen zu gehen. Vielleicht war es ganz gut, nach draußen zu gehen, um zu sehen, wie es sich anfühlte.

Allerdings war sich Nanami nicht sicher, ob sie einfach hier durch die Tür in den garten gehen sollte. Was, wenn der Schneesturm den Schnee nach drinnen brachte.

Sie schüttelte den Kopf. Das war Quatsch. Mit ihrer Magie konnte sie das verhindern.

Also schob sie den Ordner zurück, erhob sich und ging an die Tür, die hinaus in den Garten führte.

Dort sah sie, wie viel Schnee in der kurzer Zeit bereits hinzugekommen war. Vielleicht sah es auch nur so aus, weil der Wind direkt gegen die Tür drückte und es Schneeverwehungen gab.

MagierkriegeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt