Kapitel 25.2

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Kapitel 25.2

„Wenn ich es nicht deutlich sage, spekuliere auch nicht", grummelte der Prinz. „Ich bin nicht so emotionsgeladen wie ihr Frauen. Versteh das endlich."

"Trotzdem hatte ich zumindest gehofft ... dass Ihr mir sagt, dass es Euch ... nicht kalt lässt", versuchte Nanami irgendwie zu erklären, spürte aber, wie ihr erneut die Tränen kamen.

„Verflucht nochmal, es lässt mich nicht kalt!", fuhr er sie unerwartet an. „Du verlangst ständig von mir, Emotionen zu zeigen, die ich nicht zum Ausdruck bringen kann!"

Nanami quietschte, löste sich von ihm und zog sich sogar zurück. Ihr Herz schlug heftig und sie blickte ihn mit großen Augen an.

Sein gesundes Auge funkelte sie an. „Du glaubst, du weißt alles besser, aber du hast nicht die geringste Ahnung, wie es mir dabei geht. Ja, ich werde nie ein Ehemann sein, den du dir vorstellst und auch wünschst. So bin ich eben, aber es heißt nicht, dass mich alles völlig kalt lässt!", sagte er mit zusammengebissenen Zähnen und für einen winzigen Moment sah es sogar aus, als würde er in Tränen ausbrechen.

Nanami ballte die Hand zu Fäusten. "Ich versuche alles, um Euch zu verstehen", sagte sie durch zusammengebissene Zähne. "Aber wenn Ihr mir nicht einmal sagt, was mit Euch ist, dann kann ich daraus auch nicht lernen", knurrte sie verärgert.

„Das, was du willst, ist mich verändern. Nach deinen Wünschen formen, damit ich das bin, was du dir wünschst", schoss er genauso verärgert zurück.

Nanamis Hand krallte sich in das Bettlaken. "Euch wird nie jemand ändern. Dazu seid Ihr viel zu verbohrt und versessen darauf, Euch selbst weh zu tun und zu bestrafen. Warum sollte ich mir also die Mühe machen? Alles was ich will, ist Euch verstehen, damit ich wenigstens ein bisschen Zeit mit dem Mann verbringen kann, der sowieso mein ganzes Leben bestimmt."

„Richtig. Warum solltest du dir Mühe machen? Ich bin in deinen Augen sowieso nichts wert, weil es bei euch nur die Frauen sind", erwiderte er spitz. „Was bringt es, dir zu sagen, dass ich dich zur gleichen Zeit liebe und hasse? Was bringt es, außer Verwirrung zu stiften?"

Nanami wollte etwas erwidern, als seine Worte bei ihr ankamen. Verwirrt hielt sie inne. "Was?", fragte sie. Hatte er gesagt, dass er sie liebte und hasste? Dabei dachte sie, sie war die einzige, die so fühlte.

„Genau das!", sagte er wütend und stand auf.

"Ich hätte nicht angenommen, dass jemand die Gefühle, die ich habe so gut versteht", murmelte sie zu sich selbst.

Daraufhin erwiderte der Prinz nichts, sondern starrte sie weiterhin verärgert an. Scheinbar hatte ihn das Thema aufgewühlt.

Was im Grunde nicht einmal schlimm war, denn so zeigte er wenigstens irgendwie Gefühle. "Obwohl Ihr mich ständig bedroht, von Euch schiebt und nicht immer sonderlich nett seid, mag ich Euch. Das ist dumm und dessen bin ich mir durchaus bewusst, aber es ändert nichts daran."

„Genauso geht es mir auch! Ich hasse dich, weil du ein Heilmagier bist, dich ständig überall einmischst und mich nicht in Ruhe lässt! Auf der anderen Seite bist du liebenswürdig und anziehend", sagte er frustriert und ballte die Hand zur Faust. „Das ist auch der Grund, warum ich dich von mir schiebe: Weil ich nicht noch verwirrter werden will!"

Das leuchtete Nanami durchaus ein, denn so wie Victor sich verschlossen hatte, musste es sehr schwer für ihn sein, damit klar zu kommen, dass er plötzlich solche Gefühle hegte.

„Was ist das hier für ein Geschrei?", ertönte plötzlich Kazes Stimme, als er eintrat.

Er warf Victor einen verächtlichen, sogar verärgerten Blick zu. „Ihr solltet leiser sein. Die Aufregung tut Prinzessin Nanami nicht gut. Gerade in ihrem Zustand", bemerkte er wütend, woraufhin Victor tatsächlich schwieg.

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